Leonhard-Frank-Preis 2014 an Ulrike Schäfer
"Vermeidet alles Pathetische und Moralische"
Würzburg, 25. Juni 2014. Der Leonhard-Frank-Preis 2014 geht an die Würzburger Autorin Ulrike Schäfer. Dies teilt das Mainfranken Theater Würzburg mit, das den Preis zusammen mit der Leonhard-Frank-Gesellschaft vergibt. In diesem Jahr war der Wettbewerb an die Aufgabe gebunden, eine Bühnenbearbeitung von Leonhard Franks Roman "Die Jünger Jesu" zu entwickeln. Der Preis beinhaltet den Auftrag für Ulrike Schäfer, ihren Entwurf "Geheime Gesellschaft" zu vollenden, um das fertige Stück in der kommenden Spielzeit uraufführen zu können.
In der Jurybegründung heißt es, Schäfers Erzählhaltung "orientiert sich an Brechts Dreigroschenoper: Und so vermeidet sie in ihrem Zugriff alles Pathetische und Moralische von Leonhard Franks Stoff und arbeitet vielmehr mit Überzeichnung und Ironie." Dem Gremium gehörten Hermann Schneider (Intendant des Mainfranken Theaters Würzburg), Stephan Suschke (Schauspieldirektor), Daniel Osthoff (Leonhard-Frank-Gesellschaft), Roland Marzinowski und Wiebke Melle (Dramaturgen) an.
Ulrike Schäfer, 1965 geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Informatik, war Dozentin für deutsche Sprachwissenschaft und arbeitet seither als Softwareberaterin. Für ihre Prosa erhielt sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Jurypreis des Irseer Pegasus und den Würth-Literaturpreis der Tübinger Poetik-Dozentur. 2014 schloss sie ihren ersten Erzählband ab, ihre Dramenbearbeitung "Ruth" nach Leonhard Frank wird Ende des Jahres im Theater "Ensemble" in Würzburg uraufgeführt. Unter den Leonhard-Frank-Preisträgern der letzten Jahre waren Heidi Fuchs, Sarah Trilsch und Paul M. Waschkau.
(mw / Mainfranken Theater)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 18. März 2024 Nora Mansmann erhält Kathrin-Türks-Preis 2024
- 17. März 2024 Adeline Rüss erhält Marburger Kinder- und Jugendtheaterpreis
- 15. März 2024 Hanna Schygulla: Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie
- 15. März 2024 Westwind Festival 2024 in Essen gibt Auswahl bekannt
- 14. März 2024 Komponist Aribert Reimann verstorben
- 12. März 2024 Schauspielerin Gabriele Möller-Lukasz gestorben
- 12. März 2024 Regisseur und Dramaturg Reiner Flath gestorben
- 11. März 2024 Neuköllner Oper: Rainer Simon wird Künstlerischer Leiter
neueste kommentare >
-
Medienschau Volksbühne Ranking
-
Preis für Nora Mansmann Glückwunsch
-
Medienschau Volksbühne Schaurig
-
Geht es dir gut, Berlin Verneigung
-
Medienschau Volksbühne Basler Schauspieltruppe
-
Medienschau Volksbühne Junge Generationen Vorschläge
-
Medienschau Volksbühne Ein Linksozialisierter
-
Medienschau Volksbühne Bochum unter Haußmann
-
Don Carlos, Frankfurt Kalte Realität des Mordens
-
Geht es dir gut, Berlin Bruchstückhafter Abend
Die Belobigung für das Unpathetische eines Entwurfes?
Die Bewältigung einer Aufgabe und ein Blumenstrauß?
Oder die Überreichung der LeonFrankplakete aus Würzburger Blech?
Das Preisgeld wurde bekanntlich auf NULL zusammengestrichen.
Und dann ist DER PREIS auch noch mit einem Auftrag verbunden.
Was aber, wenn die Aufgabe nicht zur Zufriedenheit des Intendanten erfüllt wird? Dann waren die Mühen der Preisträgerin wohl umsonst.
Darf sich zum Trost aber als „Ausgezeichnete“ geehrt fühlen.
Was das Mainfrankentheater mit Leonhard Frank in Würzburg verunstaltet, passt auf keine Kuhhaut mehr. Und die ehrwürdige LFGesellschaft unterstützt diesen Humbug.