art but fair initiiert Selbstverpflichtungen für Fairness im Kunstbetrieb
Für einen moralischen Kodex
3. Juli 2014. Der Verein zur Durchsetzung besserer Arbeitsbedingungen im Kulturbereich art but fair hat eine Website für die Erstellung von Selbstverpflichtungen eingerichtet. Angesprochen sind Kunstschaffende, Theaterleitende und Produzierende, Verantwortliche in Kulturpolitik, Verwaltung und Verbänden, Verantwortliche an Schulen, Hochschulen und Akademien sowie Agenturen, Management und Künstlervermittlungen.
"Es geht darum, einen eigenen moralischen Kodex zu entwickeln und zu versuchen, diesen auch im beruflichen Alltag umzusetzen", so der Ausgangsgedanke. Die Selbstverpflichtungen sollen "durch einen breiten Diskussionsprozess, Umfragen und Interviews gemeinsam mit allen Beteiligten" weiterentwickelt werden.
Die Notwendigkeit von Selbstverpflichtungen begründet art but fair wie folgt: "Die auf der Bühne vehement eingeforderten Grundwerte der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Demokratie werden in den Betrieben kaum in ausreichendem Maß gelebt. In vielen Branchen sind Teilhabe, Solidarität und Gleichberechtigung heute selbstverständliche Maßstäbe der angestrebten Unternehmenskultur. Ausgerechnet in den 'Kultur-Unternehmen' scheinen diese Werte oft gar keinen Platz zu haben. Die Glaubwürdigkeit staatlich geförderter Kultur steht dadurch auf dem Spiel."
Die Arbeit mit den Selbstverpflichtungen solle der Einführung eines art but fair Gütesiegels den Weg bereiten, die administrativ, logistisch und juristisch momentan noch nicht zu bewerkstelligen sei.
(chr)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Weimar: Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
neueste kommentare >
-
RCE, Berlin Talentiertester Nachwuchs
-
RCE, Berlin Manieriert und inhaltsarm
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Struktur
-
Pollesch-Feier Volksbühne Motto von 1000 Robota
-
Essay Berliner Theaterlandschaft Radikal gute Idee!?
-
RCE, Berlin Magie
-
Pollesch-Feier Volksbühne Punkrocker
-
Die kahle Sängerin, Bochum Bemerkenswert
-
Intendanz Weimar Inhaltlich sprechen
-
Akins Traum, Köln Unbehagen mit dem Stoff
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
An vielen Stellen werden Selbstverständlichkeiten aufgelistet: Menschenrechte, Arbeits- und Tarifrecht sowie AGG einhalten oder als Vorsitzender eines Interessenverbandes sich für mehr Mittel einsetzen u.a.m.
Müssen wir uns jetzt noch versichern, was unsere grundsätzliche Aufgabe ist?!
Ich würde mich freuen, wenn die Selbstverpflichtungen wirklich Schritte initiieren würden, Neues bringen könnten, und nicht eine Auflistung von Selbstverständlichkeiten herbei zu führen.