Ensemble der Bad Hersfelder Festspiele fordert Kündigungsrücknahme
Schauspieler wehren sich
16. August 2014. Das Ensemble der Bad Hersfelder Festspiele fordert, dass die Stadt Bad Hersfeld die fristlose Kündigung des Intendanten Holk Freytag zurücknimmt und den Dialog mit dem Festspiel-Intendanten konstruktiv wiederaufnimmt. Nur damit sei gewährleistet, "dass die hohe Qualität der Bad Hersfelder Festspiele und die Weiterentwicklung dieses kulturellen Bildungsguts erhalten bleibe", heißt es von Seiten des Ensembles.
Zugleich hat das Ensemble eine Online-Petition aufgesetzt, die mit einer Unterschrift unterstützt werden kann und in der der Unmut über die getroffene Entscheidung geäußert wird. Die Ensemblesprecher Stephan Ullrich und Fabian Baumgarten haben zudem mitgeteilt, dass die Schauspieler bei Nichteinhaltung vorvertraglicher Absprachen rechtlich gegen die Stadt vorgehen würden. Schließlich hätten viele Mitarbeiter bereits mündliche Zusagen für weitere Tätigkeiten bis 2016 erhalten. Man sähe sich "durch den Wegfall der eingeplanten Einkünfte gravierend existentiell bedroht". Als Summe für eventuelle Ersatzansprüche stellt das Ensemble laut Osthessen-News 995.000 Euro in den Raum.
Holk Freytag wurde Ende Juli überraschend fristlos gekündigt. Als Begründung gab die Stadt an, er habe vorgeschriebene Sparmaßnahmen nicht umgesetzt.
(sik)
Mehr zur Causa Bad Hersfeld:
Holk Freytag als Intendant der Hersfelder Festspiele fristlos entlassen - Meldung vom 30. Juli 2014
Die Süddeutsche Zeitung über die Entlassung des Bad Hersfelder Intendanten und die Schuldenbremse für Bund und Länder - Presseschau vom 5. August 2014
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Bei dem Papier von Herrn Bürgermeister Fehling handelt es sich, wie klar ersichtlich wird, um das Manifest eines Putsches der Hersfelder Stadtverwaltung gegen die bisherige Leitung der Festspiele durch einen unabhängigen Intendanten. Es wird ebenfalls deutlich, daß die fristlose Kündigung Freytags nichts anderes als den Versuch darstellt, diesen Putschplan durch ’aktuelle’ finanzielle Vorwände zu bemänteln und zu verhindern, daß Holk Freytag selbst, der seiner eigenen Entmündigung schwerlich zugestimmt haben dürfte, gegen diese noch nie dagewesene Form einer (un)ästhetischen Machtergreifung durch die politische Bürokratie einer Kommune öffentlichkeitswirksam protestiert.
Das Ensemble wird mehr zu tun haben, als die Einhaltung des gekündigten Intendantenvertrags und seine eigene damit zusammenhängende Zukunftssicherung für die nächsten zwei Jahre zu fordern. Es sieht sich unverhofft vor die Aufgabe gestellt, einer kulturpolitischen Anmaßung entgegenzutreten, die, wenn sie Schule macht, alle Diskussionen um die Zukunft des deutschen Theatersystems obsolet werden läßt. Der Deutsche Bühnenverein, die GDBA, der Deutsche Kulturrat, der Kulturausschuß des Deutschen Bundestages und die Staatsministerin für Kultur und Bildung, die Akademien und Theater sind dringend gehalten, die Mitarbeiter der Festspiele in ihrem Protest zu unterstützen.
Dieser "Kultur Gangbang", wenn ihr an uns sparen wollt, erzeugen wir noch mehr Kosten, ist albern. Eine spätpupertäre Reaktion der ehemaligen Linken in den Intendanzen.
Kunst als unabhängig finanzierte Einheit, war längst definiert. Die erbärmliche Umarmung mit der Politik über Jahrzehnte, hat den Konflikt erst herbeigeführt.
Die Fehler liegen lange zurück. Fast vor der Einheit. Mal vereinfacht gesagt.
Was genau meinen Sie mit "Kultur-Gangbang"?
Die ganze Diskussion entwickelt sich in eine seltsame Richtung, und die Dichte der Binsenweisheiten hier vernebelt den spektakulären Skandal der Vorgänge in Bad Hersfeld.
Aber erst kurz zu den Binsen:
1. selbstverständlich hat die finanzielle Ausstattung eines Theaters Auswirkungen auf seine Produktionen
2. selbstverständlich gibt es Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen den Geldgebern und den Theatern
3. selbstverständlich sind Intendanten nur im Rahmen der finanziellen Ausstattung ihres Theaters (und im Rahmen gesetzlicher Vorgaben) unabhängig
Und im übrigen treffen diese Selbstverständlichkeiten auch auf die Häuser der freien Szene zu.
Der Skandal in Bad Hersfeld liegt darin, dass der OB sich (bzw. einem städtischen Gremium) per Erlass die künstlerische Leitung der Festspiele sichert, und um dieses Ziel zu erreichen den ersten Kritiker dieser Beschlüsse vor die Tür setzt. Das ist eine neue Qualität der Einflussnahme auf die künstlerische Arbeit eines Theaters. Oder eigentlich besser: Das ist sehr 18. Jahrhundert. Und genau deshalb sollte sich dagegen ein breiter öffentlicher Widerstand formieren, denn die absolutistische Haltung "ich der Herrscher fördere nur was mir gefällt" war lange überwunden.
Aber natürlich ist das, was in Bad Hersfeld geschieht, Ausfluss eines tiefergehenden Problems: Die Theater werden durch stagnierende und sinkende öffentliche Zuschüsse bei gleichzeitig steigenden Personal- und Sachkosten immer abhängiger von den Erlösen durch Kartenverkauf. Dass das Auswirkungen auf das Programm der Theater hat, ist wieder Binse Nr. 1.
Die erstmals 1947 publizierte “Dialektik der Aufklärung” von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer ist ein bedeutender Text der „kritischen Theorie“ und zweifellos eine der meistdiskutierten kulturphilosophischen Schriften des zwanzigsten Jahrhunderts. Die hierin gesammelten “Fragmente” befassen sich in unterschiedlicher Weise mit der Tatsache des zu beobachtenden Rückfalles von Aufklärung in Mythologie. Dieser “Rückfall”ist, laut Adorno/ Horkheimer, weniger durch das Erschaffen „neuer Mythen“ durch Nationalismus und Faschismus bedingt, als vielmehr durch die Angst der Aufklärung selbst vor der Wahrheit.
Ich möchte ihnen insbesondere den Abschnitt “Kulturindustrie. Aufklärung als Massenbetrug” zur Lektüre empfehlen. Die Gleichmachung durch das Kapital, die Normierung allen kulturellen Lebens unter dem Monopol des Geldes und dem Primat des Warentauschs werden hier explizit am Beispiel der entstehenden Vergnügungsindustrie in Hollywood diskutiert. Sowohl Adorno als auch Horkheimer lebten zur Zeit der Entstehung der Schrift in Kalifornien und pflegten rege Kontakte zu Protagonisten der Filmindustrie. Adorno / Horkheimer beschreiben eine Entwicklung hin zu einer dirigierten und durchorganisierten Ausschließlichkeit in der Produktion von Kulturerzeugnissen zu gunsten und einzig mit Blick auf den zu erwartenden Profit. Eine Unterhaltungsindustrie entsteht, die ihre Werke nicht mehr im Hinblick auf die Form und deren Gesetzmäßigkeiten hin “produziert”, sondern nur noch mit Blick auf Wirkung und vermeintlichen Konsens. Das wirklich “Neue” und letztlich wahrhaft künstlerische wird innerhalb des kulturindustriellen Systems exkludiert und auf ökonomische Weise unmöglich gemacht. So kann nach Adorno / Horkheimer nichts ernsthaft Neues und künstlerisch gehaltvolles mehr entstehen.
Nicht der technische Fortschritt alleine führt zu dieser Entwicklung. Es ist vielmehr die Macht der ökonomisch stärksten Kräfte, welche die Techniken kontrollieren. Eine Verdummungs - und Gleichmachungsindustrie übernimmt die Macht. Die kritische Theorie sieht ihren Wahrheitsgehalt stets im Kontext der Gegenwart und sollte in jener immer neu überprüft werden. Meiner Meinung nach ist im gegenwärtigen gesellschaftlichen Zusammenhang, die von Adorno / Horkheimer formulierte Kritik der "Kulturindustrie" durchaus zeitgemäß. Mehr noch liefert sie geeignete Werkzeuge zur Beschreibung des kulturellen Lebens im mittlerweile durch und durch neoliberalen Spätkapitalismus.
Ich wünsche und hoffe inständig auf eine erkenntnisreiche Lektüre Ihrerseits
MfG
Patrick Schimanski / München
Wie es dazu kommt, dass, wenn darstellende Künstler einen staatlich finanzierten Probenraum betreten, ohne die Absicht ein Handelsgut zu produzieren, in den meißten aller Fälle doch eines dabei herauskommt, müsste erst noch genauer untersucht werden.
Da es aber so ist, erscheint es nur natürlich, dass dieses Produkt nun von der Politik direkt vertrieben werden soll.
In einem ähneln sich die Situationen an mehreren gefährdeten Theaterstandorten: das Argument Finanzknappheit wird vorgeschoben, während es eigentlich um die Verschiebung kultureller Schwerpunkte geht ( Sachsen-Anhalt), um mangelnde Kommunikation zwischen Ländern und Gemeinden (Mecklenburg- Vorpommern, Sachsen-Anhalt), um selbstherrliche Bürgermeister und um die Disziplinierung von Theaterleitern.
Dabei gibt es nach wie vor genügend Handlungsspielraum. Die Zerstörung von Theatern ist nicht die naturgesetzhafte Konsequenz der Schuldenbremse. In vielen Städten wurden und werden Theater in enger Zusammenarbeit von Politik und Theatermachern renoviert und neu gebaut (Ingolstadt, Heidelberg, Freiburg, Potsdam, Köln, Schwerin, Berlin, Nürnberg, Stuttgart), und das Theater wird da, wo die Partner dialogfähig sind, neu erfunden und positioniert.
Hier geht es nicht um Ökonomisierung, hier geht es um Einfluss. Und eben um ein Theaterverständnis eines Bürgermeisters, dass dem Motto folgt "Wer die Kapelle bezahlt bestimmt die Musik". Das ist nicht mit der Tradition, mit dem Selbstverständnis der Kulturschaffenden, mit der gelebten Praxis, etc. etc. etc zu vereinbaren. Die Hersfelder Festspiele sind nicht die private Geburtstagsfeier des Bürgermeisters.
***
Noch eine (lange) Nebenbemerkung, die nur zum Teil mit dem Hersfelder Skandal zu tun hat:
Die Debatte um die zunehmende Ökonomisierung weiter Lebensbereiche ist zwar extrem nötig, aber es gibt zwei große Hemmnisse. Denn wenn man sie führen möchte, benötigt man erstens wenigstens ein Mindestmaß an Bereitschaft sich auf das feindliche Terrain zu begeben. Nur aus einem (evtl. wagen) Gefühl des Unbehagens heraus postmodern beliebige Begriffe mit einer subjektiven Bedeutung zu versehen, reicht bei weitem nicht aus. Das führt entweder zu gefährlichen Vereinfachungen, oder zu (hoffentlich wenigstens gutformuliertem) Unsinn. Der zweite Fehler ist, dass die Gefahr besteht, unschädliche Selbstverständlichkeiten zu problematisieren.
Wenn man denn darauf besteht, Theater unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten, dann ist es evident, dass die Theater eine Dienstleistung produzieren, dabei ist es im Übrigen unerheblich, ob Eitritt verlangt wird oder nicht. (Genauso sind dann Kirchen Dienstleister und Gastronomiebetriebe und Klempner und Schulen und Friseure und Finanzämter und Ärzte und Bordelle). Unter dieser Perspektive produziert jeder, der ein Angebot macht, das das Bedürfnis eines anderen befriedigt und das keine lagerbare Ware ist, eine Dienstleistung.
Diese Betrachtungsweise bedeutet gleichzeitig, dass man diese Dienstleistung auf einem Markt anbietet und in Konkurrenz zu den Mitbewerbern auf diesem Markt steht. Das widerum bedeutet, dass man die Theater untereinander aber auch mit anderen Wettbewerbern in allen betriebswirtschaftlich relevanten Bereichen und Kennzahlen vergleichbar werden.
Diese ökonomische Sicht auf Theater ist allerdings brandgefährlich, einmal weil sie von den meisten Theaterschaffenden berechtigter Weise nicht geteilt wird, weil sie den Theatern durch notorisch schlechte Kennzahlen (systembedingt!) einen erheblichen Nachteil bei der kommunalen Mittelverteilung beschert und weil die Dienstleistung eines Theaters sich eben doch von der eines Friseurs unterscheidet.
Die Dienstleistung die ein Theater anbietet ist komplex und lässt sich in (mindestens) drei Bestandteile untergliedern:
1. Der eigentliche Theaterabend, also das was im allgemeinen auf der Bühne zwischen Stückbeginn und Applausende geschieht.
2. Das Angebot, das das Theater neben der eigentlichen Vorstellung dem Publikum macht (Möglichkeit zum Gespräch mit Freunden, Möglichkeit zur Repräsentation, Bewirtung, Informationsmaterial, Einführungen, Nachgespräche etc.)
3. Die Befreidigung eines ideellen Bedürfnisses der Zuschauer ("Kunstgenuss", "Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Phänomenen", "Bildungserlebnis", "Unterhaltung" etc.)
Die beiden ersten Teile lassen sich mit betriebswirtschaftlichem Instrumentarium planen und berechnen, der dritte Teil ist diesem völlig verschlossen, aber er trägt in einem hohen Maß dazu bei, dass sich ein Zuschauer überhaupt dazu entscheidet, die angebotene Dienstleistung "Theaterabend" zu nutzen. Und gleichzeitig besteht in diesem Teil die Hauptmotivation überhaupt Theater zu produzieren (KUNST!).
Und was hilft das alles? Solange die Theaterschaffenden sich im Positiven ("weicher Standortfaktor", "Umwegrentabilität") wie im Negativen ("Die staatlich finanzierten Kulturbetriebe erzeugen ein Handelsgut") (pseudo)ökonomischer Argumentationen bedienen, gar nichts.
Daß ein prominenter Teil des Bad Hersfelder Stadtrats den Intendanten Feytag in vollem Bewußtsein der horrenden Folgekosten und der existenzgefährdenden Konsequenzen für das Ensemble mir nichts Dir nichts geschaßt hat, liefert den abschreckenden Beweis von schonungslosem Autoritätsgebahren der gewählten Führungspolitiker: Wer zahlt, schafft an. Wir Künstler in Institutionen, zumal unbequem und kritisch, sind aber auf Partner in den Kulturverwaltungen angewiesen, die zudem die nötige Kompetenz besitzen müssen, die tiefere gesellschaftliche Bedeutung von Kunst zu erkennen (Hans-Georg Küppers). Ansonsten haben engagierte Theaterleute keine fruchtbare Grundlage für ihr Tun.
In Bad Hersfeld hat man die Rechnung wohl ohne "den Wirt" gemacht: Alle am Puls der Kunst arbeitenden Theatermacher/-innen nehmen sehr sensibel wahr, welch selbstherrliches Gebahren sich in der nordhessischen Gemeinde bahnbricht. Bad Hersfelds OB und seine Getreuen im Magistrat mögen gegenwärtig zwar das Heft der Handelnden in den Händen haben, aber KEIN interessanter Theatermacher von Rang und mit künstlerischer Vision und Stärke wird unter den jetzt geschaffenen Tatsachen ab 2015 bei den Bad Hersfelder Festspielen in die Bresche springen und dort künftig den künstlerischen Mangel verwalten wollen. Mit dem/der neuen Intendantin, die sich die in Bad Hersfeld neu geschaffene Struktur der Gängelung antun will, sind die Festspiele künstlerisch und menschlich ab sofort tot.
Den betroffenen Kollegen wünsche ich eine medienträchtige Kampagne, wodurch vollständige Öffentlichkeit unter den Bad Hersfeldern und den zahlreichen Festivalgästen von Außerhalb hergestellt werden kann, um den gegenwärtig verordneten Tod der künstlerischen Bedeutung und Strahlkraft der Festspiele aufzuhalten!
Ein Intendant plant die nächste oder übernächste Spielzeit nicht nur, indem er den Spielplan erstellt, sondern auch überlegt, welche Rollen, von welchen Schauspielern übernommendeden können, d.h. welche Doppelbesetzungen möglich sind (z.B. Schauspieler Z. spielt Hauptrolle im Jugendstück, Rolle XY im Musikal, Rolle XY im Produktion Z. Das muß er einerseits tun, um verantwortungsvoll mit dem Etat umzugehen, andererseits muß er "seinen" Schauspielern auch künstlerische (Entwicklungds-)Möglichkeiten bieten.- Werden diese Planungen jetzt von dieser wie-auch-immer-genannnten städtischen Kommission übernommen? Und woher sollten sich diese Leute mit der Materie so auskennen, dass sie das alles in Ihre Spielplanüberlegungen einbeziehen können?
Es ist der Politiker, der hier das Theater "neu erfindet", oder besser gesagt endlich offen vollzieht, was längst üblich ist, nur das die indirekte Einflussnahme einer direkten weicht.
Zudem geht Khuon weiterhin von der Inkompetenz von Gremien und der Politik an sich aus, wenn es sich um Kulturproduktion handelt. Er hält eine Intendanz weiterhin für unverzichtbar. Ob aber der Spielplan nach Freytag und nach einer direkten Einflussnahme besser oder schlechter aussieht, hierfür fehlen jegliche Belege. Man wird es sehen, ob sich am dem Handelsgut "Festspiele" tatsächlich soviel ändert.
Denn es ist ja so, um sich eine gute Besetzung für "Warten auf Godot" auszudenken, wie es gerade am DT geschieht, benötigt man keine Intendanz. Jeder versteht, das, wenn Fintzi und Koch in einem solchen Stück auf der Bühne stehen, wahrscheinlich ein gutes Produkt dabei herauskommt. Aber auf die drängenden Fragen des europäischen Verhältnisses zu Russland, zum Freihandelsabkommen und dem zukünftigen "schießenden Personal" aus Deutschland wird diese Prodouktion wohl genauswenig Antworten geben, wie man sie ebenso auch nicht aus Hersfeld erwarten darf. Denn es ist das Wesen von "kulturellen Handelsgüter", dass sie als weiche Standortfaktoren funktioneren sollen und nicht zur Gesellschaftskritik und ihrer Weiterentwicklung.
Hier muss sich das Theater vieleicht gar nicht neu erfinden, sondern nur selbstkritisch besinnen.
Im übrigen sieht man an Bad Hersfeld dass wir die FDP immer noch dringend brauchen. Sie zeigt uns schamlos und sich selbst entblödend, wozu Politik in der Lage ist und schärft unser Misstrauen. Im übrigen gilt das auch für die Schuldenbremse. Denn auch diese wird ideologisch genutzt. Mit Priorisierungen. Und da sind wir mit unseren Theatern, aber auch Kultur und Bildung im Allgemeinen, irgendwo unter ferner liefen. Und zwar parteiübergreifend. Die FDP tut uns den Gefallen, die Karikatur dazu zu liefern.
Joachim Lux
http://osthessen-news.de/n1251867/fehling-verteidigt-rauswurf-freytag-nennt-schritt-idiotisch.html