Studie zur Künstlerarmut in Österreich
Unter 5.000 Euro im Jahr
17. September 2014. Eine Studie der "österreichischen Kulturdokumentation" liefert neue Zahlen über die prekäre soziale Lage von freischaffenden Künstlern abseits der Bundes- und Landeseinrichtungen in Österreich. Knapp 60 Prozent der Einkommen von freien Kulturschaffenden liegen unter 5.000 Euro im Jahr, ein weiteres Drittel unter 25.000 Euro, berichtet der Wiener Kurier mit Bezug auf APA.
Die von der IG Kultur angeregte Studie im Auftrag der Kunstsektion des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur mit dem Titel "Fair Pay" (hier im pdf) befragte Kulturvereine und -initiativen zu Beschäftigungssituation und Einkommen ihrer MitarbeiterInnen (205 von 303 Einrichtungen haben die Umfrage beantwortet). Zum initiativen Kulturbereich zählen "Vereine und Festivals aus den Bereichen Musik, Tanz, Theater und Bildende Kunst ebenso wie Veranstalter von Filmvorführungen und Lesungen oder Vermittler von Bildungs- und Informationsangeboten".
Kulturminsterium sieht keinen Verhandlungsspielraum bis 2016
Weitere Ergebnisse: Nur vier Prozent aller freien Kulturschaffenden in den Initiativen sind in Vollzeitdienstverhältnissen tätig, rund drei Viertel arbeiten entweder ehrenamtlich oder auf Honorarbasis, wobei, wie der Kurier mit Bezug auf die IG Kultur hinzufügt, die "Ehrenamtlichkeit in den meisten Fällen keine freiwillige ist". Durchschnittlich verdienten selbst angestellte Kulturarbeiter "im Schnitt ein Drittel weniger als Beschäftigte in anderen Arbeitsfeldern, Selbstausbeutung und hohe Belastung" stünden "an der Tagesordnung".
Auf eine APA-Anfrage habe das Büro von Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) erklärt, man nehme die Situation der freien Kulturinitiativen "sehr ernst", allerdings könnten vor 2016 keine Verhandlungen über zusätzlichen Gelder aufgenommen werden, so der Kurier.
(kurier.at / kunstkultur.bka.gv.at / chr)
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