Kolumne: Aus dem bürgerlichen Heldenleben - Esther Slevogt fragt nach dem Westwall in den deutschen Einheits-Köpfen
Die vereinigte Fußgängerzone
von Esther Slevogt
7. März 2018. Die Geschichte der sogenannten deutschen Einheit ist auch so eine Geschichte aus dem bürgerlichen Heldenleben. Zumindest, wenn man sie (und ihren aktuellen Zustand) ganz sternheimsch liest: als Folge von Verdrängung und Kleingeist, die das Personal der Sternheim-Stücke stets so deformieren, dass man über sie lachen würde, wenn sie und ihre Geschichten nicht so zum Weinen wären.
Kolumne: Ich aktivierere Sie jetzt – Sophie Diesselhorst über produktive Verunsicherung durch Hashtagdebatten
Dialektik des blinden Flecks
von Sophie Diesselhorst
20. Februar 2018. Unlängst hat Frank Castorf ein langes Radio-Interview gegeben. Die NDR-Kultur-Sendung heißt "Klassik à la carte", was man im Zusammenhang mit dem Weltenzerschmetterer Castorf unfreiwillig komisch finden kann. Andererseits ist Castorf ja selbst längst ein Klassiker. Und in dem Interview bietet er ein launiges Best-of seiner politischen und ästhetischen Positionen – wobei er es als einer, der "sagt, was andere nicht sagen", natürlich strategisch erschwert, seine Äußerungen in solche Kategorien einzusortieren.
Kolumne: Als ob! - Michael Wolf ruft nach mehr Berührung im Theater
Unbespielte Herzen
von Michael Wolf
6. Februar 2018. Man sieht es dem grimmigen Blick auf dem Foto nicht an, aber ich bin ein sentimentaler Typ. Meine schönsten Momente im Theater waren jene, in denen ich mich berühren ließ. Ich erinnere mich auch viele Jahre später noch genau: an den Ruf "Ich hänge am Leben" in einer der letzten Inszenierungen von Jürgen Gosch; an den hoffnungslosen Blicktausch am Schluss einer Ostermeier-Inszenierung, in dessen Verlauf sich ein Paar so verzweifelt liebte wie hasste; wie zärtlich und verwirrt ein Besucher die Haare einer SIGNA-Performerin streichelte ...
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