kolumne
Lara-Sophie Milagro
In der Erklärschleife
Ein Gefühl wie in der Telefonschleife: "Wir bitte noch um etwas Geduld". Geduld beim Ausmerzen von Rassismus, Sexismus, Missbrauch im Kulturbetrieb. So betäubend tönt es aus den Ecken des Establishments. Etwas mehr Tempo und Beherztheit bei der Umverteilung von Macht täten Not, schreibt Lara-Sophie Milagro in ihrer neuen Kolumne.
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die nachtkritik
"Woyzeck" in Hannover © Kerstin SchomburgHannover, 18. April 2021
Kurzer Abend übers Menschsein
Ein Mensch spielt um sein Leben, Filmaufnahmen schlieren ineinander: Lilja Rupprecht findet für Georg Büchners Woyzeck – mit einem überragenden Sebastian Nakajew in der Titelrolle – irritierende wie intensive Bilder und lädt sie mit Sehnsucht auf. Auch nach dem Theaterraum, wie Shirin Sojitrawalla schreibt.
zoom in festival
20. April 2021
Zoom in: Festival zum Netztheater in der Freien Szene
Das Festival ist zu Ende. Vielen Dank noch mal an alle, die dabei waren: auf den Online-Bühnen oder Panels, in den Workshops oder im Publikum! Die Aufzeichnungen der Panels, Artist Talks und Workshops und der Resümee-Rede von Jana Zöll und Steven Solbrig sind auf nachtkritik.online weiterhin nachschaubar.
presseschau
20. April 2021
Geheime Beschlussvorlage?
Die SZ kommentiert ein Papier zu verschärften Regeln des Infektionsschutzgesetzes, das unter Kulturveranstaltern kursiert und viele fassungslos macht. Hier gehts zum Text.
20. April 2021. Mehr Mitbestimmung im Theater? In den 1960ern gabs dafür Modelle. Esther Boldt diskutiert sie im Freitag in einem Vorabdruck aus dem Buch "Theater + Macht", das im Mai als Ersatz für die Konferenz "Theater und Netz" erscheint. Hier gehts zum Text.
20. April 2021. "Die Kunst steht angesichts der gut gemeinten Forderung, jede 'Retraumatisierung' zu vermeiden, vor einer unlösbaren Aufgabe. Kunst kommt es zu, Wunden zu schlagen", schreibt Lothar Kittstein im Neuen Deutschland über die Forderung nach rassismusfreien Safe Spaces im Theater.#
20. April 2021. Im WDR spricht Marcus Lobbes, Direktor der Dortmunder Akademie für Theater und Digitalität, über das frisch gegründete Theaternetzwerk Digital.
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der newsletter
Der Newsletter von nachtkritik.de: Innerhalb einer Kaffeepause alles Wichtige intus. 15. April 2021
Experimente und Eskalation
Donnerstag ist Newslettertag. Anne Peter rekapituliert die Debatte um Rassismus am Schauspielhaus Düsseldorf und den FAZ-Text von Bernd Stegemann. Und hat Erfreuliches im Programm: das heute startende Netztheater-Festival Zoom in, Kasperle beim Corona-Selbsttest und wichtige Premieren der Woche. Hier gibt's den Newsletter in der Webversion. Und hier können Sie den nachtkritik-Newsletter abonnieren.
neue dramatik
7. April 2021
Darkroom des Erzählens
In Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus veranstaltet nachtkritik.de in diesem Jahr die Gesprächsreihe Neue Dramatik in zwölf Positionen. Das Format widmet sich Autor*innen, die mit prägenden Arbeiten in der Gegenwartsdramatik in Erscheinung getreten sind. In der dritten Folge begrüßen wir Sasha Marianna Salzmann. Mit Esther Slevogt spricht sie über ihr Misstrauen Sprache und Sprachen gegenüber, über Identität als Ballast und über Figuren, die realer als die Welt sind. Weitere Informationen zu dieser Folge und zur ganzen Reihe finden Sie hier.
rechte kulturblockadepolitik
"Urlaub in Deutschland" Theaterhaus Jena © Joachim Dette9. April 2021
Peinliche Wühler
In der Pandemie ist die AfD von der Bildfläche gerutscht. Ihre Themen verblassen, ihre Personalstreits ermüden, bei Corona-Querfrontlern fingert sie nach dem Strohhalm Empörung. Aber die Wahlurnen lohnen's nicht, so scheint's. Unter dem Radar jedoch ist sie noch mächtig umtriebig. Wie rechte Parteien Kulturinstitutionen attackieren, beschreibt Michael Bartsch.
buchkritik
Aus Fleisch und Blut
Klaus Weise, Regisseur und ehemaliger Intendant in Oberhausen und Bonn, hat einen Roman geschrieben, der in den Sechzigerjahren spielt. In der deutschen Provinz, geprägt von der Nachkriegszeit wie von popkulturellen Sehnsüchten oder der Vergötterung der DM-Mark. In Sommerleithe verarbeitet Weise auch autobiographisches Material im Dienste der Fiktion der Kunst. Mehr über den Roman von Andreas Wilink.
digitales musiktheater
"Das Musikgeschäft" von Neo Hülcker & Bastian Zimmermann © David Beecroft Berlin, 31. März 2021
Orpheus digital
Corona hat auch das Musiktheater ins Netz gezwungen. Dabei gilt gerade für das zeitgenössische Musiktheater: Schlichtes Abfilmen der Bühnenhandlung funktioniert kaum. Aber es gibt auch Beispiele, die zeigen, dass man digitale Erzählstrukturen und Musik gleichermaßen ernst nehmen kann. Mehr von Georg Kasch.
theater in chile
"Informe de una mujer que arde" von Paula Bravo
© Josefina Pérez 29. März 2021
Neues Publikum
In Chile wurden wegen sozialer Unruhen Theater-Vorstellungen bereits vor der Pandemie abgesagt. Umso lebendiger ist das chilenische Netztheater, mit neuen Formaten und Plattformen aus dem Corona-Jahr: "Auch eine Pandemie kann etwas Gutes hervorbringen: eine breitere und diversere Zuschauerschaft für das Theater", schreibt Theaterkritiker Javier Ibacache. English translation here.
machtmissbrauch am theater
Themis-Vorstand Eva Hubert ©Bina Engel25. März 2021
Ein anderes Verständnis
Klaus Dörr ist als Volksbühnen-Intendant zurückgetreten. Zuvor hatte es massive Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegeben, die erstmals in einem Hintergrund-Bericht der taz veröffentlicht wurden. Vorausgegangen war eine Beschwerde von zehn Frauen bei der Vertrauensstelle Themis. Was kann und sollte die Organisation leisten? Stephanie Drees hat mit dem Vorstandsmitglied Eva Hubert über Machtmissbrauch, Verschwiegenheit und Beratungsmöglichkeiten für Betroffene gesprochen.
weltklimastreik
Der Weltklimastreik in Berlin © Luisa Neubauer / Twitter19. März 2021
Alle für 1,5 Grad
Unter dem Motto Keine leeren Versprechungen! beteiligten sich weltweit Menschen am Protest von Fridays For Future für eine neue Klimapolitik. nachtkritik.de begleitet das Klimathema seit der Konferenz "Klima trifft Theater" 2019 intensiv. Hier unser Dossier und die jüngste Videoreihe EcosaloonTV.
künstliche intelligenz
© Marcel Karnapke / CyberRäuber18. März 2021
Mein Kollege GPT
Können in Zukunft Computerprogramme die Stückzusammenfassung im Programmheft, die Romanadaption oder gar die neue well-made Komödie schreiben? Künstliche Intelligenz dürfte am Theater bald vieles verändern. Tina Lorenz, Projektleiterin für digitale Entwicklung am Staatstheater Augsburg, und Entwickler Björn Lengers vom Theaterkollektiv CyberRäuber stellen die Software GPT-3 vor.
theaterbrief aus frankreich
Das besetzte Théâtre de l'Odéon in Paris
© Vincent Isore via www.imago-images.de Paris, 15. März 2021
" ... hier wird gekämpft!"
Seit Schauspieler:innen und Bühnentechnker:innen am 5. März das Pariser Théâtre de l'Odéon besetzten, breiten sich Theater-Besetzungen wellenförmig in ganz Frankreich aus. Bloß - die Theater sind der Pandemie halber doch eh geschlossen. Um was also geht es? Joseph Hanimann versucht eine Klärung.
buchkritik
Die Tage der Clowns sind vorüber
Einst "torteten" sie eine AfD-Politikerin, mittlerweile sind Aktionen wie der "Klingelstreich beim Kapitalismus" aufwändige mediale Inszenierungen: Seit Jahren hackt das Peng! Kollektiv die politische Wirklichkeit. Mit Wenn die Hoffnung stirbt, geht's trotzdem weiter hat dessen Gründer Jean Peters nun eine Werkschau vorgelegt. Sie zeigt "Präzisionsarbeit im Feld der gesellschaftlichen Widersprüche", findet Christian Rakow.
digitales theater
Sebastian Hartmann
© privat5. März 2021
"Ich sehe so viele weiche Intendanten rumeiern"
Mit seiner Zauberberg-Inszenierung hat Regisseur Sebastian Hartmann einen Streaming-Hit gelandet. Die Einladung zum Berliner Theatertreffen folgte. Im Interview mit Christian Rakow spricht Hartmann über die Möglichkeiten des digitalen Theaters. Und nimmt seine Branche in die Pflicht. Zum Interview.