Unordentliche Geschlechterbilder
Leipzig, 5. Januar 2018. Die australischstämmige Choreographin Melanie Lane wird für ihre Tanzperformance "Wonderwomen" in diesem Jahr mit dem Leipziger Bewegungskunstpreis ausgezeichnet.
Dotiert ist der Preis mit 5000 Euro, vergeben wird er von einer fünfköpfigen Jury, der die Leipziger Kulturexpert*innen Maria Koch, Diana Wesser, Lars Krüger, Steffen Georgi und Tobias Prüwer angehören. Sie wählten aus insgesamt 27 Einreichungen der Saison 2016/2017 zunächst drei Anwärter aus, die die Möglichkeit erhielten, ihr Stück zunächst im Rahmen des fünften Bewegungskunst-Festivals zu präsentierten, das laut Selbsterklärung "die vielseitige, bunte und bewegte Leipziger Off-Theaterszene" sichtbar machen möchte. Neben "Wonderwomen" waren auch noch "Am Brühl – Ein Abriss" von Sascha Schmidt und "Candide oder Die letzte aller möglichen Welten" der Compania Sincara in dieser Auswahl.
Melanie Lane setzt in "Wonderwomen" die professionellen Bodybuilderinnen Rosie Harte und Natalie Schmidt in Szene. Es gelinge der Choregraphin "auf wunderbare und kunstfertige Weise", begründet die Jury ihre Entscheidung, "unzählige Fragen und Assoziationen in die Köpfe ihres Publikums zu pflanzen." Sie und ihre Spielerinnen brächten "mit großer Lust und durch präzise Spielweise Unordnung in das von ihnen ausgebreitete Feld von Körper- und Geschlechterbildern. Und das große Verdienst der damit einhergehenden Verunsicherung liegt darin, dass sie das Schweigen vermeintlicher Gewissheiten bricht."
(bewegungskunstpreis.de / ape)
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