Gekrönt

Berlin, 21. Mai 2018. Benny Claessens erhält den mit 5.000 Euro dotierten Alfred-Kerr-Darstellerpreis für die beste Leistung einer jungen Schauspielerin/eines jungen Schauspielers im Programm des diesjähriges Theatertreffens. Claessens wirkt in Falk Richters Inszenierung des Jelinek-Stücks Am Königsweg mit. Die Produktion kam am Deutschen Schauspielhaus Hamburg heraus.

Der alleinige Juror, Schauspieler Fabian Hinrichs, traf seine Entscheidung nach Besuch der neun beim 55. Theatertreffen gastierenden Inszenierungen. "Man schaut ihn an und da drängt er sich wieder auf, der zwischendurch verlegte, diskriminierte Gedanke, dass ein Schauspieler ein ganzes Theater sein kann", heißt es in seiner Begründung.

Antwerpen, München, Berlin

Benny Claessens, 1981 in Antwerpen geboren, studierte  am Herman Teirlinck Instituut für Darstellende Kunst. Von 2006 bis 2010 wirkte er als freischaffender Künstler für das Kunstzentrum Campo in Gent und das Theaterkollektiv Dood Paard in Amsterdam. Für seine Rolle in Thomas Bernhards "Ritter, Dene, Voss" erhielt er 2009 den VSCD Arlecchino Award in Amsterdam.

benny claessens c ariel efraim ashbelBenny Claessens © Ariel Efraim Ashbel

Von 2010 bis 2015 war er bei den Münchner Kammerspielen engagiert und arbeitete u.a. mit René Pollesch und Johan Simons zusammen. Außerdem konzipierte er während dieser Zeit die Produktion "Spectacular Lightshows", in der er selbst als Darsteller mitwirkte, und realisierte mit Jan Decorte "Much Dance". Im selben Jahr entstand seine Performance "Hello useless" für Campo und 2016 "Learning how to walk" am NTGent. 2017 begann seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Ersan Mondtag in Ödipus und Antigone nach Sophokles am Maxim-Gorki-Theater Berlin.

Der Alfred-Kerr-Darstellerpreis wurde 1991 von der Familie Kerr und der Pressestiftung Tagesspiegel sowie den Berliner Festspielen gemeinsam ins Leben gerufen. Mit dem Preis wird die herausragende Leistung eines/r jungen Schauspielers/in ausgezeichnet, der/die in einer der zum Theatertreffen eingeladenen Inszenierungen mitwirkt.

(Berliner Festspiele / miwo)

 

Die Laudatio von Juror Fabian Hinrichs, gleichzeitig eine Philippika gegen einige aktuelle Regieströmungen, ist hier zu finden.

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