Autodidakt mit Weltkarriere

Baden, 1. März 2019. Der Bühnenbildner und Künstler Toni Businger ist tot. Wie die Neue Zürcher Zeitung meldet, starb er am 15. Februar 2019 im Alter von 84 Jahren im schweizerischen Baden.

Businger, 1934 in Wettingen geboren, studierte Literaturwissenschaften an der Universität Zürich, brach das Studium jedoch nach drei Semestern wieder ab. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts in der Provence gewann Businger einen Plakatwettbewerb (für Antibes und das Seebad Juan-les-Pins). In Zürich begegnete er dem Bühnenbildner Teo Otto, dessen Assistent er von 1956 bis 1958 wurde.

Im Jahr 1957 enstand seine erste Arbeit für das Zürcher Schauspielhaus, Bühnenbilder und Kostüme zu Gerhart Hauptmanns Dreiakter "Und Pippa tanzt". Für das Haus fertigte er bis in die 1980er Jahre hinein über 30 Ausstattungen an. Für das Opernhaus Zürich kreierte er rund 40 Bühnenbilder für Ballett, Oper, Operette und Musical, außerdem war er für mehr als ein Dutzend Produktionen am Stadttheater Bern verantwortlich.

Von 1960 bis 1962 war Businger Ausstattungschef der Städtischen Bühnen Freiburg im Breisgau, danach freischaffend. Im Lauf seines künstlerischen Schaffens wirkte er an rund 80 Opern- und Schauspielhäusern. Mitte der sechziger Jahre feierte er sein Amerika-Debüt an der San Francisco Opera. Weitere Stationen in den USA und in Kanada folgten, unter anderem Miami, Denver und Philadelphia sowie Montreal, Ottawa und Toronto; aber auch Südafrika, Südamerika und zahlreiche europäische Städte wie Amsterdam, Brüssel, Berlin, München, Lissabon, Barcelona, Paris und Wien. Von 1972 bis 1979 entwarf Toni Businger alle Bühnenbilder für die Seebühne der Bregenzer Festspiele.

Businger wurde mit dem Innerschweizer Kulturpreis und dem Johann-Melchior-Wyrsch-Preis der Schindler-Kulturstiftung ausgezeichnet. Er war zudem Ehrenbürger der Gemeinde Wettingen.

(NZZ / Wikipedia / geka)

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