5. Januar 2021: Die Maschine in mir am Wiener Burgtheater
Wird im Abend von Dead Centre das Wesen der Schauspielerei verhandelt oder nur eine technisch hochgerüstete Petitesse zelebriert? Die Kolleg*innen sind sich uneins. Wir sahen Frontalunterricht mit technischen Spielereien.
22. Dezember 2020: Amir Reza Koohestani mit Woyzeck, interrupted am DT
Uneins sind die Kritikerinnen über Ansatz und Umsetzung der streamtauglichen Inszenierung. Wir reagieren wohlwollend, wenn auch Skepsis bleibt.
21. Dezember 2020: Jürgen Flimm inszeniert in Köln Don Karlos
Die Kritiker*innen begegnen Flimms Inszenierung mit vorsichtiger Skepsis oder sogar Ärger. Auch wir waren wenig angetan.
18. Dezember 2020: Lydia Haiders Am Ball in der Wiener Film-Fassung von Evy Schubert
Schrill, aber nicht ohne Reiz ist dieser feministische Angriff auf den Wiener Akademikerball für die ersten Kritikerinnen. Auch wir waren angetan von einer Arbeit, die sagt, wie es ist.
14. Dezember 2020: Deutsches Museum für Schwarze Unterhaltung ... im HAU Berlin
Anlässlich des Online-Gastspiels der Installation von Joana Tischkau, Anta Helena Recke, Elisabeth Hampe und Frieder Blume ist die Zeitungskolleg*in beeindruckt. Wir besuchten das Museum zur Eröffnung im August in Frankfurt/Main.
7. Dezember 2020: Theresa Hennings Beginn einer neuen Welt in Hannover
Die Livestream-Premiere ihres eigenen Texts Beginn einer neuen Welt kommt in den ersten Kritiken nur halb an. Wir sahen auch nicht so recht, welches utopische Potenzial nun in der Pandemie stecken soll.
5. Dezember 2020: Christopher Rüpings Einfach das Ende der Welt in Zürich
Jubel in der ortsansässigen wie in der überregionalen Kritik für ein bestechendes Ensemble und einen denkscharfen Interpretationsansatz der Regie. Auch wir stimmen ein.
29. November 2020: Michel Decars Geisterpremiere Nachts im Ozeans in Dessau
Ein erster Radiokollege vermisst Reibung bei dieser Uraufführung durch den Autor. Wir auch.
27. November 2020: Goodbye Kreisky von Nesterval auf Zoom
Die Kritikerinnen erlebten diese Netz-Performance unterschiedlich. Wir sind etwas enttäuscht.
24. November 2020: Sebastian Hartmanns Netztheater-Zauberberg am DT Berlin
Beinahe einhellige Begeisterung, ja Jubel in den Kritiken zu Sebastian Hartmanns philosphischem Theater-und-Netz-Hybrid nach Thomas Manns Romanwälzer. Auch wir versagten unsere Anerkennung nicht.
16. November 2020: Golem 24143 am Werftpark des Theater Kiel
Die erste Kritikerin hatte nachlesbar Spaß an der Spiel-Theater-Anordnung. Wir eigentlich auch.
16. November 2020: Versammlung für einen Frosch am SH Zürich
Der erste Kritiker preist bei diesem Weihnachtsstück-Ersatz die Vorzüge des Theaters gegenüber Netflix. Wir hätten lieber das Weihnachtsstück gesehen, abern un, was will man tun?
16. November 2020: Mein Jahr der Ruhe und Entspannung in Zürich
Yana Ross' Inszenierung von Ottessa Moshfeghs Mein Jahr der Ruhe und Entspannung kommt bei der Mehrzahl der Kritiker*innen gut an. Wir fanden vor allem die Ausstattung überzeugend.
9. November 2020: Geschichten aus dem Wiener Wald am Schauspielhaus Hamburg
Heike M. Goetze bringt Horváth als Online-Premiere heraus. Die ersten Kritiker*innen sehen gebannt hin. "Erschreckend gut" funktioniere dieses Experiment, finden auch wir.
9. November 2020: Der Trafikant von Robert Seethaler in Pforzheim
Sascha Meys Inszenierung kam lockdownbedingt vor lediglich fünf Kritiker*innen zur Premiere, wir fanden sie gut.3. November 2020: Anne Lenks Maria Stuart am Deutschen Theater Berlin
Die Kritiker*innen finden's eine kluge, stimmige Inszenierung – wir sahen's ähnlich und genossen zudem den feinen Humor.
2. November 2020: Alice nach Lewis Carroll in Düsseldorf
André Kaczmarczyks Inszenierung beeindruckt die Kritiker*innen. Für uns ist der Regisseur "ein Bildererzähler, der den Schein dem Sein vorzieht".
2. November 2020: Mizgin Bilmen und Julia Wissert mit Faust in Dortmund
Die Printkritiker sind angetan, wir betrachteten Oberflächen.
2. November 2020: Ewelina Benbeneks Tragödienbastard am Schauspielhaus Wien
Eine Emanzipationsgeschichte erzählt Ewelina Benbeneks Tragödienbastard, von Florian Fischer inszeniert, die bei den Kritiker*innen gut ankommt. Bei uns auch.
2. November 2020: Die Vereinigten Staaten gegen Herbert Nolan in Bochum
Der Titel verspricht vor der Präsidentenwahl ein Zeitstück, eine Fabel über Trump-Land, aber so recht in Wallung kommt die erste Kritik nicht. Wir sahen eine vorschnelle Eskalation von Aktion und Sprache.
30. Oktober 2020: Viktor Bodó mit Der Würgeengel in Stuttgart
Die Meinungen der Zeitungs- und Radiokollegen gehen auseinander, wir sahen einen starken ersten und einen schwächeren zweiten Teil.
29. Oktober 2020: Jan Bosses Adaption des Kultfilms Network am Thalia Hamburg
"Killerclownesk, schrill-klamaukig, spektakulärorange und nachdenklich", so eine erste Kritik über Jan Bosses Inszenierung von Network am Thalia Theater Hamburg, die wesentlich angetaner ist als wir.
27. Oktober 2020: Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden in Berlin
Die Kolleg*innen hatten Spaß in Sibylle Bergs neues Stück und Sebastian Nüblings Uraufführungs-Inszenierung. Wir auch.
27. Oktober 2020: Frau verschwindet (Versionen) im Kosmos Theater Wien
Die Kollegin schreibt kurz und freundlich über einen kleinen Abend. Wir waren kritischer.
27. Oktober 2020: Medea am Staatstheater Kassel
Die Kolleginnen in Nordhessen sind uneins. Wir waren begeistert.
26. Oktober 2020: Robert Borgmanns Nora im Mode-Milieu
"Selten so deutlich die Erkenntnis, dass wir längst alle in einer selbstgebastelten Puppenstube leben", heißt es in einer Kritik zu Borgmanns Nora in Köln, aber richtige Begeisterung will bei den Kritikern dennoch nicht aufkommen. Bei uns auch nicht.
26. Oktober 2020: Claudia Bossard mit Johanna von Orléans in Darmstadt
Erste Kritiken haben konzeptionelle Einwände. Wir sahen ein äußerst spielfreudiges Ensemble.
26. Oktober 2020: Armin Petras adaptiert Ines Geipels Roman Umkämpfte Zone
Die intimen Momente der Inszenierung würden immer wieder aufgebrochen durch Albernheiten, das stark politisierende Stück habe Dynamik, aber so richtig zufrieden sind die Kollegen dennoch nicht. Wir erfreuten uns an einem Chor.
26. Oktober 2020: Die Walküre nach Richard Wagner in Köln
Die Walküre konfektioniert von T.B. Nilsson & J. W. Eicke findet Beifall der Kritikerinnen, indes nicht den ungeteilten. Wir mochten das Produkt aus der Signa-Schule.
24. Oktober 2020: Jossi Wieler inszeniert am DT Berlin Peter Handkes Zdeněk Adamec
Die Inszenierung findet bei manchen Kolleg*innen Zuspruch, bei uns weniger.
22. Oktober 2020: Jan-Christoph Gockels Toller-Abend Eine Jugend in Deutschland
Bissl didakisch, aber abwechslungsreich und amüsant – so lasen sich die ersten Stimmen zum Abend in den Münchner Kammerspielen. Die taz findet heute, Gockel verzettele sich. Wir waren angetan.
20. Oktober 2020: Heike Goetze inszeniert Sivan Ben Yishais Liebe
Genervt zeigen sich die ersten Kolleg*innen über dieses Solo an den Münchner Kammerspielen. Auch wir waren skeptisch.
20. Oktober 2020: Pınar Karabulut inszeniert Mourning Becomes Electra in Berlin
Überbordend, ambitioniert, aber unausgegoren finden die meisten Kritiker*innen diesen Abend nach Eugene O'Neill in der Berliner Volksbühne. Wir sahen das ähnlich.
20. Oktober 2020: Markus Kopf inszeniert Marlow nach Volker Kutscher
Ein lokaler Kollege ist nicht sehr angetan von diesen theatralen Ermittlungen im NS-Führungsmilieu. Wir sahen einen guten Abend.
19. Oktober 2020: Die Berliner Premiere von Milo Raus Everywoman
Die Berliner Kritik reagiert mit Zurückhaltung auf die Premiere in der koproduzierenden Schaubühne des bei den Salzburger Festspielen uraufgeführten Stücks. Das in Salzburg auf uns großen Eindruck machte.
19. Oktober 2020: Das Ende der Welt wie wir es kennen am Theater Basel
Ein erster Kritiker freut sich zwar an der Spielfreude des Ensembles um den Schauspieler Jörg Pohl, vermisst aber Inhalt und Tiefe. Uns gings ähnlich.
19. Oktober 2020: Stefan Kimmig mit Dance Nation am Schauspiel Hannover
Die Kritik vor Ort applaudiert dieser Erstaufführung von Clare Barrons Puberträtsdrama. Das auch wir mochten, mit Abstrichen allerdings
19. Oktober 2020: Puntila und sein Knecht Matti am Volkstheater Rostock
Der Ostseekritiker hatte viel Spaß an und mit Elina Finkels Brecht-Inszenierung, aber nicht durchgehend. Wir schon.
16. Oktober 2020: Uraufführung von Lars Werners Deutsche feiern in Münster
Marlene Anna Schäfers Uraufführung kommt bei den Kolleg*innen gut an. Wir sahen eine amüsante Farce.
14. Oktober 2020: Nikolaus Habjan mit Der Leichenverbrenner an der Wiener Burg
Franzobels Fassung des Romans von Ladislav Fuks und das Spiel des Hauptdarstellers Michael Maertens bringen einige Kritikerinn*en zum Schwärmen, andere haben Einwände. Wie geschaffen ist diese Geschichte für Regisseur Habjan, finden wir.
13. Oktober 2020: Mateja Koležnik inszeniert Ibsens Gespenster am Berliner Ensemble
Die Kritiker*innen kommen zu unterschiedlichen Ansichten. Uns erinnerte der Abend an die Ära Peymann.
13. Oktober 2020: Miloš Lolić zeigt Der Preis des Menschen von Thiemo Strutzenberger
Starke Thesen machen noch kein starkes Theater, so eine erste Stimme vor Ort über diesen Abend im Münchner Residenztheater. Wir konnten zumindest der Ausstattung Stilsicherheit bescheinigen.
12. Oktober 2020: Sebastian Baumgarten mit Brechts Mutter Courage in Düsseldorf
Der Abend wird von den Zeitungskritikern unterschiedlich aufgenommen. Uns leuchtete nicht alles ein.
12. Oktober 2020: Lars Werners Deutsche feiern in Münster uraufgeführt
Die Lokalkritiker*innen loben das Stück und die Inszenierung von Marlene Anna Schäfer, die auch wir "temporeich" fanden.
12. Oktober 2020: Saša Stanišićs Herkunft uraufgeführt in Oberhausen
Die Kolleg*innen werden nicht ganz glücklich mit dieser Adaption. Wir fanden den Roman verlebendigt.
12. Oktober 2020: Falk Richter & Anouk van Dijk mit Touch in München
Die Eröffnung der Intendanz Mundel in den Kammerspielen provoziert Reaktionen von Jubel bis Genervtheit. Uns hat der Abend ermüdet.
12. Oktober 2020: Andreas Kriegenburgs Antigone in Nürnberg
Ein erster Lokalkritiker schwärmt von den Schauspieler*innen. Wir haben Probleme mit dem Pathos des Abends.
12. Oktober 2020: Antú Romero Nunes mit Ovids Metamorphosen in Basel
Die ersten Kritiker*innen bejubeln den Auftakt der neuen Leitung am Theater Basel. Wir jubeln mit.
12. Oktober 2020: machina eX mit dem Theater-Game Homecoming am FFT Düsseldorf
Eine Kollegin war nach der Vorstellung müde. Uns packte das Gamefieber.
9. Oktober 2020: Konstantin Küsperts Sklaven leben in Meiningen
Ziemlich egal fanden die Rezensenten Stück und Aufführung, wir hatten auch so unsere Zweifel.
7. Oktober 2020: Thorleifur Örn Arnarssons Orestie an der Volksbühne Berlin
Ellenlang und relativ substanzlos finden die Kritiker*innen das Spektakel an der Berliner Volksbühne. Auch wir fanden's beliebig.
6. Oktober 2020: Anna Bergmann inszeniert Die neuen Todsünden in Karlsruhe
Die Uraufführungen der sieben Kurzdramen kommt bei den Kolleg*innen gut an. An uns rauschte der Abend zu großen Teilen vorbei.
5. Oktober 2020: Claudia Bauer mit Klaus Manns Mephisto in Frankfurt
Nicht ganz gelungen finden erste Kritikerinnen in Frankfurt am Main Claudia Bauers Adaption von Klaus Manns Roman Mephisto. Wir auch nicht.
5. Oktober 2020: Martin Kindervaters Wuppertaler Hauptmann-Inszenierung Die Weber
Sehr gute Noten vergibt die Kritikerin vor Ort an diese, auf das Friedrich-Engels-Jubiläumsjahr zugeschnittene Inszenierung. Die uns nicht ganz überzeugte.
5. Oktober 2020: Thomas Melle bearbeitet Maß für Maß für das Thalia Hamburg
Die ersten Kritiker*innen sind skeptisch, ob Shakespeares Stück sich auf Corona beziehen lässt, wie es Melle und Regisseur Stefan Pucher hier versuchen. Auch wir haben unsere Zweifel.
5. Oktober 2020: Suna Gürlers inszeniert in Zürich Lucien Haugs Frühlings Erwachen
Die Kolleg*innen sind schwer beeindruckt von dieser Jugendtheaterproduktion. Wir haben Einwände.
5. Oktober 2020: Thomas Schweigens Uraufführung von Miroslava Svolikovas Rand
Vergnüglich, aber auch sperrig finden die Kritiker*innen diese Text-Uraufführung. Wir fanden’s zunehmend eine kuschelige, leere Spielerei.
5. Oktober 2020: Die Jury tagt von Julia Schoch in Potsdam uraufgeführt
Yasmina-Reza-mäßige Dialoge, Bilder voller Albtraumpotenzial und Aberwitz – die Kritiker*innen können der Uraufführung von Catharina Filler durchaus etwas abgewinnen. Mehr jedenfalls, als wir.
4. Oktober 2020: Yael Ronens Death Positive am Gorki Berlin
In der Tendenz können die Kritiker*innen diesem Corona-Abend von Yael Ronen viel abgewinnen. Wir fanden ihn mittel.
4. Oktober 2020: Dorian Brunz + Rosa von Praunheim bei den Autorentheatertagen
Eine der beiden Uraufführungen treibt dem Radiokritiker so richtig die Zornesröte ins Gesicht. Und es ist just der Abend, der unser Herz erfreute.Diese und ältere Kritikenrundschauen finden Sie immer auch angehängt an die jeweilige Nachtkritik.