Top Ten
30. Januar 2018. Zum Theatertreffen der Berliner Festspiele 2018 eingeladen sind:
1. Rückkehr nach Reims
Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier
Nachtkritik vom 8. Juli 2017 (Premiere beim Manchester International Festival)
2. Die Welt im Rücken
Burgtheater Wien, Regie: Jan Bosse
Nachtkritik vom 11. März 2017
3. Die Odyssee. Eine Irrfahrt nach Homer
Thalia Theater Hamburg, Regie: Antú Romero Nunes
Nachtkritik vom 20. Mai 2017
4. Trommeln in der Nacht
Münchner Kammerspiele, Regie: Christopher Rüping
Nachtkritik vom 14. Dezember 2017
5. Nationaltheater Reinickendorf
Berliner Festspiele, Regie: Vegard Vinge/Ida Müller
Nachtkritik vom 1./6. Juli 2017
6. Beute Frauen Krieg
Schauspielhaus Zürich, Regie: Karin Henkel
Nachtkritik vom 2. Dezember 2017
7. Am Königsweg
Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Regie: Falk Richter
Nachtkritik vom 29. Oktober 2017
8. Faust
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin, Regie: Frank Castorf
Nachtkritik vom 3. März 2017
9. Woyzeck
Theater Basel, Regie: Ulrich Rasche
Nachtkritik vom 15. September 2017
10. Mittelreich
Münchner Kammerspiele, Regie: Anta Helena Recke
Nachtkritik vom 12. Oktober 2017
Das gaben Berliner Festspiele-Intendant Thomas Oberender und Theatertreffenleiterin Yvonne Büdenhölzer zusammen mit der Jury im Rahmen einer Pressekonferenz im Haus der Berliner Festspiele bekannt.
Der Kritiker*innen-Jury gehörten dieses Jahr Margarete Affenzeller, Eva Behrendt, Wolfgang Höbel, Andreas Klaeui, Dorothea Marcus, Christian Rakow und Shirin Sojitrawalla an.
In der Pressemitteilung der Berliner Festspiele sind die Begründungen der Jury nachzulesen, hier im Blog der Festspiele sind außerdem sie außerdem von den Juroren selbst verlesen als Videoschnipsel von der Pressekonferenz nachzuschauen.
409 Stücke in 54 Städten wurden gesichtet, 33 Inszenierungen waren in der Diskussion.
Frank Castorfs "Faust", der in der Berliner Volksbühne (am Rosa-Luxemburg-Platz) Premiere hatte, bevor sie von Chris Dercon übernommen wurde, soll im Haus der Berliner Festspiele gezeigt werden.
Das 55. Theatertreffen der Berliner Festspiele findet vom 4. bis 21. Mai 2018 statt. Novum ist ein das Festival flankierendes übergreifendes Diskursprogramm – "TT Kontext" setzt sich den Berliner Festspielen zufolge in seinem ersten Jahrgang "unter dem Thema 'Unlearning' mit dem kreativen Verlernen von vorgeprägten Wahrnehmungsmustern auseinander".
(Berliner Festspiele / sle / sd)
Video-Interview zur Auswahl mit zwei Theatertreffen-Juror*innen (Interview: Esther Slevogt und Julika Bickel)
Die Berliner Zeitung und der Tagesspiegel kommentieren die Theatertreffen-Auswahl vor allem in Hinsicht auf die drei eingeladenen Berliner Arbeiten, zwei von denen "Faust" und "Nationaltheater Reinickendorf" als Gastspiele sehr aufwändig zu realisieren sein werden. Auf Spiegel online nimmt die ehemalige Theatertreffen-Jurorin Anke Dürr die zehn eingeladenen Arbeiten einzeln unter die Lupe. Für Deutschlandfunk Kultur schaut Susanne Burkhardt auf diesen "Jahrgang der großen Ensemble-Arbeiten und der großen Einzelakteure", kurz: dieses "Treffen der Theater-Platzhirsche".
Christine Dössel schreibt in der Süddeutschen Zeitung (31.1.2018): "Große Freude: Frank Castorfs 'Faust', ist eingeladen. Damit erhält diese schauspielerisch wie interpretatorisch fulminante, ja geradezu epochale Produktion die Chance, aus dem Orkus hervorgeholt und noch einmal – beziehungsweise: endlich – gesehen zu werden." Dass die Münchner Kammerspiele gleich mit zwei Arbeiten eingeladen wurden, sei "erstaunlich und in der Gesamtschau nicht wirklich gerechtfertigt". Die Frauen seien mal wieder unterrepräsentiert, "und die Provinz ist erst gar nicht vertreten".
Daniele Muscionico von der Neuen Zürcher Zeitung (1.2.2018) freut sich über die beiden Schweizer Einladungen, findet an der Auswahl aber "bemerkenswert bis irritierend: Auch alle weiteren Arbeiten stammen ausnahmslos aus den grossen westlichen Theater-Tankern und wohlbestallten Öffentlichkeitsmaschinen."
Twitter-Reaktionen auf die Theatertreffen-Auswahl:
Keine Yael Ronen, keine Signa Köstler, keine Susanne Kennedy. Alles Namen, die man sich gut hätte vorstellen können. Zwei davon hätte ich selbst gern beim #Theatertreffen gesehen.
— Anne Peter (@apeanne) 30. Januar 2018
Interessanter als die Einladungen zum #Theatertreffen finde ich übrigens wie jedes Jahr die Liste der diskutierten Produktionen: https://t.co/uz6x2aLkG7
— Falk Schreiber (@zahnwart) 30. Januar 2018
Wenn man die Liste der "Inszenierungen in der Diskussion" anschaut (https://t.co/U6WLIZpRfK), liegt die Frauenquote unter den Regieführenden bei 33% (12 von 36, davon 3 mal Co-Regie) – was quasi der normalen Theaterbetriebs-Statistik entspricht. #Theatertreffen #ProQuoteBühne
— Anne Peter (@apeanne) 30. Januar 2018
Hat schon jemand durchgezählt, auf wieviel Stunden Theater es die diesjährige #theatertreffen-Auswahl bringt? Scheint mir überdurchschnittlich zu sein.#tt18#theatertreffen https://t.co/6zZMPlFsIM
— Dirk Pilz (@pilz_dirk) 30. Januar 2018
Huiuiui, Vegard/Vinge UND “Faust” beim #Theatertreffen . Das Logistik-Team der @blnfestspiele , das das koordinieren muss, beneide ich nicht.
— Katrin Pauly (@KatrinPauly) 30. Januar 2018
Nicht SIGNA mit "Das halbe Leid" beim #theatertreffen ??? Große Lücke!
— Thore W (@glitzerfragment) 30. Januar 2018
3x Berlin, 2x München, 2x Hamburg, 1x Basel, 1x Zürich, 1x Wien. Wer der Theaterkritik und der #Theatertreffen-Jury einen verengten Metropolenblick vorwirft, bekommt mit dieser Entscheidung wieder argumentative Munition geliefert.
— Falk Schreiber (@zahnwart) 30. Januar 2018
Ich finde es ja schon ne runde Auswahl für das #Theatertreffen, ein großer Text ist, wie bei Ostermeier und Richter, dann eben doch schon sehr viel wert. Größter Wehrmutstropfen ist natürlich, dass wir mit "Das halbe Leid" nicht eingeladen wurden.
— Fabian Raith (@der_fabs) 30. Januar 2018
Für mich die langweiligste #theatertreffen Auswahl seit langem. Auch das darüber jammern, wie langweilig sie ist, langweilt mich.
— Johanna Lemke (@HennieBirdie) 30. Januar 2018
Soso, aha, na ja. #theatertreffen #tt18 #auswahl Dann kann ich ja jetzt auf Urlaub fahren. Viel Spaß beim heftigen Diskutieren. Tschü-hüss!
— Martin Thomas Pesl (@mtpesl) 30. Januar 2018
Der Spielplan für das #theatertreffen 2018 wird am 6. April veröffentlicht, der #VVK für alle Veranstaltungen beginnt am 21.4.!
— Berliner Festspiele (@blnfestspiele) 30. Januar 2018
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