Mehr Grandezza bitte
Köln, 30. November 2010. Nachdem Bundestagspräsident Norbert Lammert den Deutschen Bühnenverein gestern für das "Fernseh-Unterhaltungsformat" der "Faust"-Preisverleihung in einem Offenen Brief scharf kritisiert hatte, antworteten nun die Kritisierten wiederum in einem Offenen Brief. Klaus Zehelein (Präsident des Deutschen Bühnenvereins) und Rolf Bolwin (Geschäftsführender Direktor) werfen Lammert vor, die Veranstaltung bereits nach etwa einer Stunde wieder verlassen zu haben und sich sein Urteil deshalb nur auf "fragmentarischer Grundlage" bilden zu können.
Desweiteren zeigen sie sich enttäuscht, dass Lammert "weder über den Humor noch das Verständnis für eine Parodie auf ein Fernsehformat wie die Saalwette" verfüge und "dem Anliegen von zwei wunderbaren Schauspielern, einer Preisverleihung mit künstlerischem Wagemut und Ironie einen eigenen Stil zu geben", mit "Ignoranz" begegne. "Mehr Grandezza gegenüber der Kunst und ein liebevollerer Blick auf das, was da in Essen geleistet wurde, hätten den zahlreichen dort anwesenden Künstlern sicher gut getan."
(ape)
Mehr zur Verleihung des Faust-Theaterpreises am 27. November 2010:
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