Presseschau vom 30. April 2016 - Frank Castorf spricht in der Süddeutschen Zeitung über die Harmlosigkeit des aktuellen Theaters und das Ende seiner Volksbühnen-Zeit
"Ich kann nicht anders!"
"Theater sind ja nicht mehr Widerstandsorte, sondern längst Serviceunternehmen", befindet Frank Castorf in bekannter Manier in einem ausführlichen Interview in der Süddeutschen Zeitung (30.04.2016). Christine Dössel und Christian Mayer befragen den Noch-Intendanten unter anderem zu seiner Liebe zu Jaroslav Hasek ("Er hat eine Zeit lang 35 Halbe am Tag getrunken.(..) Wahnsinn, jeden Tag!") und sprechen mit Castorf über die Münchner Kammerspiele unter der Ägide von Matthias Lilienthal ("Das ist mir jetzt viel zu gefährlich, dieses Designer-Aleppo!"), bereden mit ihm aber auch über die Rolle des Theaters in unserer, Castorf zufolge kapitalistischen Gesellschaft "in seiner Endphase":
Presseschau vom 28. April 2016 - Die jüngste Aktion des Peng!-Kollektivs hält die Presse zumindest ein bisschen auf Trab
Handsignierte Entschuldigungen
28. April 2016. "Das Arbeitsministerium entschuldigt sich. Nicht." Bei dem jüngsten Projekt des Peng! Kollektivs handelt es sich um eine Medien-Aktion, in der sich das Arbeitsministerium – im Video und auf einer Website – vermeintlich bei "Benachteiligten der Agenda 2010" entschuldigt. Das sorgt mal wieder für Aufsehen, zumindest medientechnisch.
Presseschau vom 28. April 2016 - Die SZ über "Whitewashing" in Hollywood und warum immer noch viele asiatische Figuren mit weißen Schauspieler*innen besetzt werden.
Der blinde Fleck von Hollywood
28. April 2016. In der Süddeutschen Zeitung (28.4.2016) schreibt Kathleen Hildebrand darüber, dass in Hollywood immer wieder asiatische Figuren von weißen Schauspielern gespielt werden – "Whitewashing" nennt man das. Jüngst waren es die Besetzungen von Tilda Swinton als tibetanischer Mönch (in "The Ancient One") oder von Scarlett Johansson als japanische Cyborg-Frau Major Motoko Kusanagi (in "Ghost in the Shell"), die Kritik erregten. "Seit Jahrzehnten bemängeln Schauspieler asiatischer Herkunft, dass sie in Hollywood quasi unsichtbar sind und oft nicht einmal Figuren spielen dürfen, die in Drehbüchern oder Romanvorlagen explizit als Asiaten bezeichnet werden."
Presseschau vom 25. April 2016 - In der Zeit schreibt Julya Rabinowich über den kürzlichen Stör-Angriff Identitärer auf eine Theateraufführung mit Flüchtlingen in Wien
Besondere Portion Perfidie
25. April 2016. "Der Angriff ist gleich aus mehreren Gründen besonders verurteilenswert", schreibt die Schriftstellerin Julya Rabinowich in der Zeit über die rechte Störaktion einer Jelinek-Aufführung an der Uni Wien am 14. April 2016.
Presseschau vom 25. April 2016 - In der FAZ sprechen Sibylle Berg Lukas Bärfuss und Peter von Matt über Moral und die Aufgabe der Literatur
Erst kommt das Fressen?
25. April 2016. Sandra Kegel von der FAZ (25.4.2016) hat die Autoren Sibylle Berg, Lukas Bärfuss und Peter von Matt zu einem Gespräch über "Moral" geladen.
Sibylle Berg beklagt: "Moraldiskussionen haftet in der kollektiven Meinung fast etwas Abstoßendes an. Erstaunlich, denn jeder hat doch eine moralische Instanz in sich und weiß, was außerhalb seines kleinen Zirkels in der Welt passiert."
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