nachtkritikstream - "Die Odyssee" am Thalia Theater Hamburg
"Die Odyssee", inszeniert von Antú Romero Nunes
23. Juni 2020. Weil die Theater erst allmählich wieder Türen, Tore und Bühnen öffnen, stellt nachtkritik.de noch bis Juli einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen: Ab 23. Juni, 18 Uhr, zeigen wir für 24 Stunden Die Odyssee in der Inszenierung von Antú Romero Nunes am Thalia Theater Hamburg aus dem Jahr 2017. Nunes inszenierte die Irrfahrt frei nach Homer mit großem Theaterzauber, im Mai 2018 war er damit zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Über die Produktion heißt es auf den Seiten des Thalia Theaters:
Als Odysseus in den Trojanischen Krieg zog, ließ er seine Frau Penelope mit einem Säugling zurück. Nun, 20 Jahre später, ist der Sohn zum Jüngling herangereift. Telemachos hat seinen Vater nie gesehen. Er kennt Erzählungen über den einfallsreichen Odysseus, aber ob der große Kriegsheld noch lebt, weiß er nicht. Eines Tages erscheint ein Mann auf dem väterlichen Hof auf der Insel Ithaka, der ein großes Bildnis des Odysseus mit sich trägt. Er kennt, wie sich herausstellt, den Kriegsheld: Telegonos ist ebenfalls ein Sohn des Odysseus. Mit seiner Mutter, der schwarzen Zauberin Kirke, lebte Odysseus ein Jahr auf der Insel Aiaia zusammen, nachdem sie die Hälfte seiner Gefährten in Schweine verwandelt hatte. Telemachos und Telegonos erwarten nun gemeinsam die Rückkehr des wandlungsreichen Mannes, den es so oft vom Wege abtrieb, seit er Troja zerstörte.
Antú Romero Nunes (er)spinnt gemeinsam mit den Schauspielern Thomas Niehaus und Paul Schröder die Geschichte des unzuverlässigen Geschichtenerzählers Odysseus.
In der nachkritik zur Premiere schrieb Stefan Schmidt:
Antú Romero Nunes und sein Team beherrschen das Theaterhandwerk perfekt, und das stellen sie mit dieser Inszenierung unter Beweis. Die grandios einfache Bühne von Jennifer Jenkins und Matthias Koch (schwarze Vorhänge, die sich nach hinten verjüngen, eine Rautenkacheltapete, die auch als Mosaikboden taugt, ein Sarg, das leuchtende Kirk Douglas-Gemälde und ein paar Kleinigkeiten mehr) lässt flexiblen Raum für die kongenial fließenden Szenenübergänge, die die Regie an diesem Abend reihenweise komponiert hat. (...)
Diese Irrfahrt ein beeindruckender Beweis dafür, wie Körper-und Raumkunst zumindest im europäischen Kontext die Grenzen von Sprache und Nationalkultur überwinden kann. Ein sagenhafter Bühnenzauber mit hohem Verführungspotential.
Die Odyssee
Eine Irrfahrt nach Homer
Regie: Antú Romero Nunes, Ausstattung: Jennifer Jenkins und Matthias Koch, Musik: Johannes Hofmann, Dramaturgie: Matthias Günther.
Mit: Thomas Niehaus, Paul Schröder.
Dauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause
Premiere am 20. Mai 2017
www.thalia-theater.de
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mit-zu-bekommen und folgen zu gönnen. jetzt hab ich 3O minutes gesehn
und ich finde es genial was die zwei da bringen, spielen, und dann
diese töne! die sie hervorbringen. absurdes spieltheater. erinnert auch
an warten auf godot (ist gott tod und es bleibt uns nur noch das spiel?
zum absurden spiel des läben?). habe ich jemals so gekonntes gesehn?
`s ist einfach vollkommen! (ich meine, was werde ich jetzt noch zu sehen
bekommen? . . .)