Die Einführung der neuen Mobilfunktechnik LTE bedroht die Theater
Facebook tötet Hamlet
Hildesheim, 5. April 2011. 4,4 Milliarden Euro hat die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen dem Bund eingebracht und eine Menge Anschlussfragen, die der Deutsche Bühnenverein bereits im April 2010 aufwarf. Die neue, für schnellere Internetdienste nutzbare LTE-Funktechnik (Long Term Evolution) von Telekom, Vodafone und O2 liegt auf derselben Frequenz, die für die drahtlosen Mikrophone von Sängern und Schauspielern am Theater genutzt wird. Die Frage, wer für die Umrüstung der Theaterfunkanlagen aufkommt, ist bis dato ungeklärt (siehe hierzu die letzte Meldung aus dem Dezember 2010).
Angesichts der bevorstehenden Einführung der LTE-Technik durch die Telekom im April 2011 hat Marcus Rohwetter für die Onlineausgabe der Wochenzeitschrift Die Zeit (2.4.2011) die voraussichtlichen Konsequenzen am kleinen Theater Hildesheim überprüft: "Bis zu 150.000 Euro" müssten laut Angaben des Hauses für eine neue Mikrofonanlage aufgebracht werden – Kosten, die aus dem laufenden Etat nicht zu bestreiten seien. "Dass sich die ruinöse Neuanschaffung noch abwenden lässt, ist unwahrscheinlich", schätzt der Artikel ein und spitzt zu: "Facebook tötet Hamlet und bringt den Löwenkönig zum Schweigen. Zahlreiche Aufführungen werden technisch unmöglich."
(chr)
Facebook tötet Hamlet
Hildesheim, 5. April 2011. 4,4 Milliarden Euro hat die Versteigerung der neuen Mobilfunkfrequenzen dem Bund eingebracht und eine Menge Anschlussfragen, die der Deutsche Bühnenverein bereits im April 2010 aufwarf. Die neue, für schnellere Internetdienste nutzbare LTE-Funktechnik (Long Term Evolution) von Telekom, Vodafone und O2 liegt auf derselben Frequenz, die für die drahtlosen Mikrophone von Sängern und Schauspielern am Theater genutzt wird. Die Frage, wer für die Umrüstung der Theaterfunkanlagen aufkommt, ist bis dato ungeklärt (siehe hierzu die letzte Meldung aus dem Dezember 2010).
Angesichts der bevorstehenden Einführung der LTE-Technik durch die Telekom im April 2011 hat Marcus Rohwetter für die Onlineausgabe der Wochenzeitschrift Die Zeit (2.4.2011) die voraussichtlichen Konsequenzen am kleinen Theater Hildesheim überprüft: "Bis zu 150.000 Euro" müssten laut Angaben des Hauses für eine neue Mikrofonanlage aufgebracht werden – Kosten, die aus dem laufenden Etat nicht zu bestreiten seien. "Dass sich die ruinöse Neuanschaffung noch abwenden lässt, ist unwahrscheinlich", schätzt der Artikel ein und spitzt zu: "Facebook tötet Hamlet und bringt den Löwenkönig zum Schweigen. Zahlreiche Aufführungen werden technisch unmöglich."
(chr)
Wir bieten profunden Theaterjournalismus
Wir sprechen in Interviews und Podcasts mit wichtigen Akteur:innen. Wir begleiten viele Themen meinungsstark, langfristig und ausführlich. Das ist aufwändig und kostenintensiv, aber für uns unverzichtbar. Tragen Sie mit Ihrem Beitrag zur Qualität und Vielseitigkeit von nachtkritik.de bei.
meldungen >
- 16. Mai 2024 Cottbus: Hasko Weber wird Interimsintendant
- 14. Mai 2024 Hamburg: Matthias Lilienthal übernimmt Lessingtage
- 13. Mai 2024 Bayreuther Festspiele: Katharina Wagner verlängert
- 11. Mai 2024 EU-Nachhaltigkeitsprojekt "Greenstage" gestartet
- 10. Mai 2024 Berlin: Produktionsmanagerin Christine Elbel verstorben
- 10. Mai 2024 Mainz: Europäisches Arbeitsstipendium vergeben
- 10. Mai 2024 Deutscher Amateurtheaterpreis "Amarena" vergeben
- 09. Mai 2024 Oberammergau: Stückl-Uraufführung abgesagt
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
neueste kommentare >