Der Stückemarkt des Theatertreffens 2012 eröffnet mit einer Rede von Dennis Kelly und Stücken von Wolfram Höll und Pamela Carter
Rückschau mit Kinderaugen
von Simone Kaempf
Berlin, 10. Mai 2012. Die Idee ist noch jung, und doch wirkt es schon wie Tradition, dass der Stückemarkt des Theatertreffens mit einem Impulsreferat eröffnet wird. Im letzten Jahr sprach der britische Dramatiker Simon Stephens darüber, was er für gutes und starkes Schreiben hält. Dieses Mal hält die Rede wieder ein Brite, Dennis Kelly. Man erinnert sich angesichts dieser Dramatiker sofort daran, dass in Großbritannien zeitgenössische Texte entstehen, die radikaler als anderswo verdeutlichen, wie sich die gesellschaftliche Veränderungen auf das private Zusammenleben auswirken. Und Kelly legte in seiner Rede auch einen Schlenker auf einen weiteren Briten ein, Edward Bond, wie ihn dessen Blick auf Gerechtigkeit nachhaltig beeindruckt habe, eine Gerichtssaal-Gerechtigkeit jenseits einer juristischen Gerechtigkeit wie sie auch das Theater kennt.
Karin Henkels Münchner "Macbeth" - Der Shorty zum Gastspiel beim Theatertreffen 2012
So schöne Gefühle
von Dirk Pilz
7. Mai 2012. Die dritte Premiere des 49. Berliner Theatertreffens, das Gastspiel des "Macbeth" von den Münchner Kammerspielen, wurde vom Publikum mit einigem Beifall für die fünf Schauspieler Katja Bürkle, Benny Claessens, Stefan Merki, Jana Schulz, Kate Strong und mehreren deutlichen Buhs für die Regisseurin Karin Henkel aufgenommen. Ob den Zuschauern die Bühne (ein schlichtes Häuschen auf einem schlichten Podium) und die Musik (vornehmlich saftiger Sound, zuweilen auch leises Dräuen) gefiel, ließ sich nicht ermitteln. Vermutlich werden sie weder größeren Ärger noch heftige Zustimmung ausgelöst haben. Auch die teilweise schrill bunten, vor allem aber kunstblutverschmierten Kostüme hinterließen keine erkennbaren Reaktionen.
John Gabriel Borkman von Vegard Vinge / Ida Müller - Der Shorty zum Gastspiel beim Theatertreffen 2012
To be continued
von Christian Rakow
Berlin, 5. Mai 2012. Um 4:10 Uhr, nach etwas mehr als 12 Stunden Spieldauer (wie angekündigt), durfte ich mir also das imaginäre Finisher-Shirt überziehen. Als einer von rund fünfzig verbliebenen Stellungskriegern auf den Rängen des kleinen Prater-Saals der Volksbühne. Im Schweiße unseres Angesichts können wir bezeugen, dass dieser "John Gabriel Borkman" von Vegard Vinge und Ida Müller ein Ende hat. Auch wenn da auf dem Videoschirm "to be continued" steht.
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