Festivalübersicht SPIELART München 2015
SPIELART Festival 2015
München, Oktober 2015. Vom 23. Oktober bis 7. November 2015 findet in München das SPIELART Festival statt. Das Festival präsentiert sein 1995 im Zwei-Jahrestakt neue Strömungen in der internationalen Theaterwelt. Angesichts der weltpolitischen Konfliktlagen sucht das diesjährige Festival "transnationale Vielstimmigkeit", wie es in der Selbstbeschreibung des Festivals auf seiner Website heißt. "Vielfältige performative, installative und partizipative Formen der Welt- und Selbstbefragung vermitteln und provozieren Diskurse fernab der üblichen politischen Statements."
Theatertreffen 2015 – Schlussdiskussion mit der Theatertreffen-Jury und Tweetsammlung
Männer in der Wagenburg - und eine Frau
von Georg Kasch
18. Mai 2015. Nun ist es vorbei, das 52. Theatertreffen. Im Rückblick erscheint mir dessen Auswahl ziemlich okay: Ein bisschen Experiment (Atlas der abgelegenen Inseln, Warum läuft Herr R. Amok), ein bisschen Schauspieler-Glamour (John Gabriel Borkman, die unverheiratete), etliche tolle Gesamtkonzepte (Common Ground, Die lächerliche Finsternis, Das Fest) und ein bisschen Vergangenheit (Baal, Warten auf Godot), vor allem aber aktuelle politische Debatten (Die Schutzbefohlenen), das Ganze mit drei Frauen und fünf Newcomern, mit Neuer Dramatik, politischem Theater – das wirkt wie eine Mischung, die die deutschsprachigen Stadttheatertrends in der 1. und 2. Liga einigermaßen gut abbildet. Klar, aus vielen Häusern, wo sich gerade was tut, ästhetisch oder strukturell oder bei beidem, war nichts dabei, Darmstadt oder Dortmund zum Beispiel. Aber wenn einige Juroren darauf bestehen, dass das Theatertreffen ein Elitefestival sein will – bitte.
Wer sind wir in einer weißen Welt? - Diskussion über "Theater und Postkolonialismus" beim Theatertreffen 2015
In den Kulissen: die Gewalt
von Leopold Lippert
Berlin, 14. Mai 2015. Der Theatertreffen-Themennachmittag zu Theater und Postkolonialismus – "Wer sind wir in einer weißen Welt?" – eröffnete mit einem Screening von Göran Hugo Olssons Dokumentarfilm "Concerning Violence". Eine ambivalente Strategie. Der Film handelt von den Dekolonialisierungskämpfen in mehreren Ländern Afrikas während der 1960er und 1970er Jahre. Einerseits ermöglicht die historische Distanz der Thematik die emotionale Distanzierung der Zuschauer*innen: "Concerning Violence" verwendet grobkörnige und farbstichige Filmaufnahmen, hat mit portugiesischen und britischen (statt mit deutschen) Kolonialherren zu tun, und deren zeitweise Bloßstellung vor der Kamera bringt einige im TT-Camp sogar erleichtert zum Lachen. Andererseits ist die Doku aber auch eine Hommage an den gleichnamigen Text von Frantz Fanon, der diese "violence" durchaus physisch versteht, und für den auf die Gewalt der Kolonialmächte die Gegengewalt der Kolonisierten folgen muss. Erst dann kann, so Fanon, in einer Art dialektischen Auflösung eine neue Menschlichkeit entstehen.
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