nachtkritikstream - Sarah Kanes "4.48 Psychose" von Kay Voges inszeniert
"4.48 Psychose" von Sarah Kane
Regie: Kay Voges,Theater Dortmund
25. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen. Ab 25. April 2020 18 Uhr ist für 24 Stunden ein Mitschnitt von Sarah Kanes Stück 4.48 Psychose zu sehen, inszeniert von Kay Voges. Der Stream wurde 2014 nach der Diskussion Schauspiel im Livestream – Fluch oder Segen? in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin mit verschiedenen Kameras aufgezeichnet, entstand also live. Die Erben der 1999 verstorbenen Sarah Kane, die Aufzeichungen ihrer Stücke testamentarisch untersagt hat, haben für das Streaming eine Sondergenehmigung erteilt.
Auf der Homepage des Theater Dortmund heißt es über das Stück:
In ihrem 2000 posthum am Londoner Royal Court Theatre uraufgeführtem Text geht die 1971 geborene Sarah Kane in die absolute Nahaufnahme. Sie seziert Fleisch und Geist einer Erkrankung, die selbst Aufgeklärte zutiefst irritiert, lauscht auf den Puls eines Leidens, von dem Millionen von Menschen betroffen sind, das irgendwo zwischen Biochemie, Psychologie und Philosophie angesiedelt scheint. Es ist ein finaler Krieg, auf den Sarah Kane in 4.48 Psychose blickt: Der Krieg eines Menschen mit sich selber, der Krieg des Bewusstseins.
3 Schauspieler, 4 Kameras, ein Kubus, Körper-Sensoren, Computer, Beamer und Boxen: Für 4.48 Psychose hat Kay Voges mit den Software-Ingenieuren Stefan Kögl und Lucas Pleß vom Dortmunder Hackerspace chaostreff dortmund, dem Musiker Tommy Finke, dem Videokünstler Mario Simon und den Schauspielern Björn Gabriel, Merle Wasmuth und Uwe Rohbeck einen theatralen Mensch/Maschine-Knoten realisiert, in dem die Metamorphose von Poesie in Elektro-Impulse erforscht wird. Herzschlag, Sprache, Sound, Licht, der Geist und die Materie – woraus besteht ein Ich? Ist die Seele messbar? Erzählen die Daten einen Menschen?
Mehr über die Diskussion Schauspiel im Livestream – Fluch oder Segen? der Heinrich Böll Stiftung Berlin, in Kooperation mit dem Schauspiel Dortmund, im Dezember 2014
4.48 Psychose
von Sarah Kane
Regie: Kay Voges, Bühne: Kay Voges, Jan P. Brandt, Kostüme: Mona Ulrich, Bodysounds/Musik: Tommy Finke, Video: Mario Simon, Coding/Engineering: Stefan Kögl, Lucas Pleß, Live-Texting und Dramaturgie: Anne-Kathrin Schulz.
Mit: Merle Wasmuth, Björn Gabriel, Uwe Rohbeck
Dauer: 1 Stunde 10 Minuten
www.theaterdo.de
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dafür bin ich nicht stark (mutig) genug
das würde krankhaft sich auf mich legen
und ich müsste mich niederlegen
ein biss-chen ohne ton hineingeschaut genügt
schon ist man alarmiert
ich will in mir keine angst vor coronavirus aufwecken
ich riskiere nichts gar nichts