Bildergalerie – Theater ohne uns von Léonie Medea
Ich fühle mich so leer

Bildergalerie - Aus Evy Schuberts Programmheften zu Inszenierungen von Herbert Fritsch
Grosze Lust am Morden
3. Mai 2019. Evy Schubert ist Künstlerin, Autorin, Filmemacherin und Dramaturgin von Herbert Fritsch. Stets begleitet sie auch zeichnend die Proben. Die Programmhefte, die zu den Inszenierungen erscheinen, denken das Printmedium als Fortsetzung der Inszenierung mit den Mitteln der Grafik weiter. Es entstehen jeweils kleine Kunstbücher als Give-Aways für das Publikum, die Motive der Inszenierung weiterspinnen. Auch die Probenprozesse finden hier immer wieder eigene Resonanzräume. Evy Schubert benutzt Farbstifte oder Tusche, auf Papier, Transparent- oder Farbkarton – die Wahl des Materials und des Farbspektrums folgt Logik und Tonlage der jeweiligen Inszenierung. nachtkritik.de präsentiert Zeichungen aus Programmheften zu vier Inszenierungen. (Für den Vollbildmodus bitte das Pfeilsymbol rechts neben dem Bild anklicken.)
Bildergalerie - Spuren des Regietheaters
Vivat, Frank von Senftenberg!
von Michael Wolf
Berlin, 7. März 2019. nachtkritik.de-Redakteur Michael Wolf hat in jahrelanger akribischer Archivarbeit die Ursprünge des teutschen Regietheatertrauerspiels untersucht. Die Früchte seiner Forschung gibt's zuerst hier auf nachtkritik.de, demnächst dann in der Encyclopædia Britannica.
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Anno 1212: Der Beginn des Regietheaters wird neuesten Forschungen zufolge auf die Magenverstimmung eines Gauklers zurückgeführt. Vom übermäßigen Brezel-Genuss inspiriert, übergab er sich mitten im Spiel auf die Freilichtbühne.
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Mag die ästhetische Innovation auch dem Zufall geschuldet sein, ...
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... verbreitet sie sich doch wie ein Lauffeuer auf den teutschen Bühnen. Bald gibt es kein Halten mehr.
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Im Laufe der kommenden Jahrhunderte loten Regisseure begeistert die neuen Freiheiten aus.
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Der herrschende ästhetische Stand hält derweil an der Werktreue fest und will die Tollheiten nicht dulden. Hier muss sich ein Verfechter des Regietheaters vor dem Ältestenrat der Werktreuen verantworten.
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Anno 1418: Nach der Skandalinszenierung "Publîkumsbêschimpfe" kommt es erstmals zu Scharmützeln zwischen Regie-Berserkern und Verteidigern des bürgerlichen Literaturtheaters.
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Das irritierte Publikum sucht derweil mit zunehmender Verzweiflung in den zugrunde liegenden Orignaltexten nach einer Grundlage für das liederliche Spiel, das immer mehr Bühnen im Sturm erobert.
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Beim prüfenden Studium der Stücke ist man sich mitunter nicht mehr sicher, ob es ein Theater, ein Lust- oder ein Tollhaus war, das man zuvor besuchte.
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Aber im Publikum mehren sich auch die Anhänger der neuen, brachialen Kunst. Unter begeisterten Zuschauern kursiert die sprichwörtlich gewordene Forderung nach "frischem Blut".
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Unterschiedliche ästhetische Ansichten spalten in den kommenden Jahrhunderten unzählige Familien. Nichts fürchten Eltern mehr als den Satz: "Ich will irgendwas mit Theater machen."
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Anfang des 19. Jahrhundert erreichen die Regie-Berserker endlich die Oberhand. Nach blutigen Auseinandersetzungen mit den Werktreuen durchbrechen sie erstmals die vierte Wand.
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Mit der Erfindung der Nebelmaschine setzt sich der Siegeszug fort. Sie ermöglicht erstmals die industrielle Produktion von Inszenierungen.
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Hier sehen wir den Regisseur Thomas von Luzern bei den Proben für "Das Mägdchen aus der Nebelmaschinenfabrik".
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Anno 1812 haben die Regisseure ihre Macht im Inneren gesichert. Nun stehen die Zeichen auf Angriff! Angeführt durch Frank von Senftenberg versuchen sie ihre Ästhetik auch in die umliegenden Länder zu tragen. Tausende folgen seinem Ruf: "Nach Moskau! Nach Moskau!"
https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=category&id=1718&Itemid=60#sigProId5ce75d70f3
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