Kolumne: Berichte von der Insel - Andrea Heinz über den Stellenwert des Theaters und Wiens Freude an einer guten Inszenierung, auch abseits der Bühne
"Die was zu mir nett san, die hab ich gern"
von Andrea Heinz
28. Mai 2019. Dummdreiste Machtgeilheit, Gier und Machogehabe. Das Ibiza-Video hat gezeigt, was eigentlich alle schon die längste Zeit wussten. Die ganze Geschichte hat aber noch eine andere Annahme bestätigt: In Österreich und erst recht in Wien schätzt man eine gute Inszenierung auch abseits der Bühne. Sei es die zweifelsohne durchdachte Dramaturgie der Ibiza-Tapes (schon jetzt ein Klassiker), sei es der Auftritt des Bundespräsidenten vor samtener Tapete und Maria-Theresien-Bildnis ("Bis zum nächsten Mal"). Der Übergang von Politik zu Theater ist ja ohnehin oftmals ein fließender, und bei der Bernhard’schen Frage, "Ist es eine Komödie? Ist es eine Komödie?", weiß man auch nie so genau, was er da eigentlich gemeint hat. Politik? Theater? Wahrscheinlich beides.
Kolumne: Berichte von der Insel - Andrea Heinz wünscht sich und Österreich einen mutigen Burgtheater-Intendanten
"Man muss sich positionieren"
von Andrea Heinz
12. März 2019. Was haben die Bayern im Allgemeinen und König Ludwig im Speziellen mit Österreich, Wien und dem Theater zu tun? Die Verbindungslinie ist schnell gezogen: Bald geht ein Österreicher aus Bayern zurück auf die Insel. Martin Kušej, noch Intendant am Münchner Residenztheater, wird Direktor am Wiener Burgtheater.
Kolumne: Berichte von der Insel - Andrea Heinz über die Gemeinsamkeiten von Bayern und Österreich
Kreuze, Kini, Polizeigesetze
von Andrea Heinz
Wien, 5. Februar 2019. Niemand ist eine Insel, heißt es. Das stimmt aber nicht. Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz, in seinem Land besser bekannt unter der dynamischen Kurzform Basti, braucht kein abgeschlossenes Studium, um zu wissen: Österreich ist wohl eine Insel. Und zwar nicht irgendein dahergelaufenes Eiland. Die Insel der Seligen! Wer, wie die Kolumnistin, aus Bayern kommt, fühlt sich da gleich zuhause. Bayern ist schließlich, wie Horst Seehofer gewohnt bescheiden festhielt: die Vorstufe zum Paradies. Und wer aus einem solchen "Premium-Land" herstammt, der tut sich naturgemäß schwer, adäquate Alternativen zu finden. Aber Insel der Seligen ist halt auch nicht schlecht. Und: Man hat ein ähnliches Sprachverständnis. Wo die einen jahrzehntelang einparteienmäßig von Christlich-Sozialen regiert wurden und die anderen immer wieder anfallsartig von Freiheitlichen, da braucht keiner ein Linguistik-Seminar, um zu verstehen, was es mit der Arbitrarität sprachlicher Zeichen auf sich hat.
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