Angebunden ans Reale

13. Dezember 2023. Seit die Klimakrise auch hierzulande fühlbar wird, haben dokumentarische Inszenierungen Konjunktur. Was sind die Stärken des Dokumentartheaters? Wieso gehören Fakten auf die Bühne? Das erzählen der Autor Calle Fuhr und die Regisseurin und Autorin Helgard Haug von Rimini Protokoll.

Von Susanne Burkhardt und Elena Philipp

"All Right. Good Night" von Rimini Protokoll © Merlin Nadj-Torma

13. Dezember 2023. In Cottbus machte im September 2023 "Das Kraftwerk" Furore: ein von Autor Calle Fuhr, Regisseur Aram Tafreshian und Correctiv gemeinsam recherchiertes Theaterstück, das neben einem fragwürdigen Gutachtersystem des Kohlekonzerns LEAG eine Schweigevereinbarung zwischen der Stadt Frankfurt/Oder und dem Unternehmen aufdeckte. Alles belegt und im Faktencheck verifiziert: dokumentarisches Theater par excellence. Oder?

Wie unterschiedlich die Spielarten des Dokumentarischen sind, erweist das Gespräch von Calle Fuhr mit Helgard Haug vom Theaterkollektiv Rimini Protokoll. Für ihre Inszenierung "All right. Good night" über das verschollene Passagierflugzeug MH370 und die Demenz ihres Vaters hat die Autorin und Regisseurin ihr Material literarisch bearbeitet.

Grundbedingungen 

Poetisch überformt, zitiert "All right. Good night" genauso viele Fakten wie "Das Kraftwerk", das auf Figuren und dramatische Konflikte setzt – und das reale politische Auswirkungen hatte, wie Calle Fuhr erzählt. 

Bei allen Unterschieden in ihrer Arbeitsweise und ihren Ästhetiken sind sich Calle Fuhr und Helgard Haug jedoch einig, worin die Grundbedingung des dokumentarischen Theaters besteht.

 

 

 

 In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.

 

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