Jahresrückblick 2009 - die meist gelesenen nachtkritik-Texte des Jahres
Kehlmann, Ultras, Schlingensief
Berlin, 30. Dezember 2009. Über 1 Million Besuche gab es in diesem Jahr auf nachtkritik.de. Manche scheinen vor allem die Kritikenrundschauen zu lieben, andere lesen vornehmlich die aktuellen Nachtkritiken, wieder andere stöbern hauptsächlich im Archiv – und alle klicken besonders gern in die Spalte "Letzte Kommentare".
Am Ende des Jahres haben wir durchgezählt und die Liste der in diesem Jahr zehn meist gelesenen Texte auf nachtkritik.de ermittelt. Hier ist das Ergebnis:
@ letzte kommentare - das Theaterjahr 2009 in 11 Kapiteln
Ich entlasse einen Gert Voss nicht aus der Verantwortung!
345. Unser Afrika
Hier, in der Kommentarspalte versammeln sich
vornehmlich Leute, die beispielsweise mit sehr
vielen Fremdwörtern um sich schmeißen,
abstruse politologische und verschwörungs-
theoretische Traktate absondern oder schlicht-
weg neidisches und kleinmütiges Zeugs …
Nichts Besonderes also. Ansonsten ist das hier
eine sehr nützliche und lesenswerte Seite.
Heribert Fassbender, Posted 24.07.2009 16:50:41 .
14. Januar 2009. Das Berliner Theaterjahr 2009 beginnt in der Schaubühne mit einem der bekannten Jan Pappelbaum-Bungalows aus Plexiglas und Sperrholz. Für John Gabriel Borkman hat Thomas Ostermeier eine Starbesetzung aufgeboten. Kirsten Dene kommt vom Burgtheater Wien, Angela Winkler von ihrem Familien-Bauernhof und Sepp Bierbichler aus seiner Ambacher Gaststube. Sebastian Schwarz als Borkman junior antwortet auf die Beschwörungen all der Tschechow-Menschen, sie wollten, müssten, sollten arbeiten, mit einem Schrei nach Freiheit: "Ich bin jung, ich will nicht arbeiten, ich will leben".
Frank-Patrick Steckels Brief in Sachen Abriss und Neubau des Kölner Opern- und Theaterkomplexes
Begriffsnotstand
Köln/Berlin, 15. Dezember 2009. In Köln soll der Opern- und Schauspiel-Gebäudekomplex abgerissen und neu gebaut werden. Eigentlich. Denn einstweilen sind die veranschlagten Kosten auf 364 Millionen explodiert. Am Donnerstag möchte der Stadtrat dennoch den Neubau beschließen werden. Unterstützt von den Initiativen Köln kann auch anders und Kölner Komment gibt es jetzt aber einen Aufruf, diese Pläne noch einmal gründlich zu überdenken. Mut zu Kultur – Inhalt vor Fassade heißt das Schreiben (hier zu lesen). Der Theaterregisseur Frank-Patrick Steckel hat ihn auch unterschrieben und seine Unterstützung in einem Brief an den Journalisten Jörg Jung, einem der Mit-Initiatoren des Aufrufs, begründet. nachtkritik.de liegt der Brief Steckels vor; er wird hier ungekürzt wiedergegeben.
Matthias Hartmann hat als Burgtheater-Intendant sein erstes öffenliches Publikumsgespräch abgehalten
Peymanns Geist in Hartmanns Burg
von Stefan Bläske
Wien, 14. Dezember 2009. Eine Burg ohne Gespenster wäre wie ein Käfig ohne Vogel. Und insofern darf man das Burgtheater wohl zu dieser gespenstischen Veranstaltung beglückwünschen: dem 1. öffentlichen Publikumsgespräch mit der Direktion und dem "Publikumsforum". Die Muse Thalia und der Geist Claus Peymanns wurden hier beschworen, gemeinsam blickte man herab auf den gegenüberliegenden Christkindlmarkt und so manches andere deutschsprachige Theater.
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