She She Pop und ihre Väter gewinnen beim NRW-Festival Favoriten

Große Analyse unseres Zeitalters

7. November 2010. Die Performerinnen von She She Pop und ihre Väter haben beim diesjährigen Festival Favoriten die Wild-Card für ihre Lear-Adaption Testament gewonnen. Das meldet Ruhr.2010, die den mit 10.000 Euro dotierten Preis vergibt. Ausgezeichnet werde eine künstlerische Arbeit, die in ihren raffinierten Reflexionsschleifen vor allem "eine große Analyse unseres Zeitalters, der Epoche des 'ökonomischen Menschen'" sei, heißt es in der Begründung der Jury (hier im Wortlaut). Die Produktion hinterfrage, "ob Fürsorge und soziale Bindungen noch als absolute, unverhandelbare Werte denkbar sind, oder wie viel von unserem täglichen Dasein längst einem wirtschaftlichen Kalkül unterworfen ist". Damit sei die Produktion auch für ein internationales Publikum von Interesse.

Intendant der Berliner Ku'damm-Bühnen gegen Bürgerentscheid

Die Realitäten anerkennen

6. November 2010. In einem dringlichen Appell hat sich der Intendant der Berliner Theater am Kurfürstendamm, Martin Woelffer, an den Vorstand der Bürgerinitiative "Rettet die Kudammbühnen" gewandt. Darin bat Woelffer die Initiative, die Realität anzuerkennen, dass nur eine der beiden Bühnen erhalten werden könne. Denn dies haben nun Verhandlungen ergeben. Erste Entwürfe, die der Architekt David Chipperfield für das Areal am Berliner Kurfürstendamm im Auftrag des britischen Investors Ballymore präsentierte, hatten noch den Abriss beider historischer Bühnen vorgesehen.

Wendland-Projekt: Schauspiel Hannover weist neue Vorwürfe der CDU zurück

Streit ums politische Bewusstsein

Hannover, 5. November 2010. Das Hüttendorf-Projekt Republik Freies Wendland, das auf Initiative des Schauspiel Hannover vom 19. bis 16. September auf dem Ballhofplatz stattfand, scheint weiter die Gemüter der CDU zu erregen. Bereits im September ließ der Landtagsabgeordnete Dirk Toepffer in einer Erklärung verbreiten, dass die Politisierung der Jugend kaum Aufgabe eines Theaters sei (wie berichteten). Nun stellt die niedersächsische CDU-Landtagsfraktion eine parlamentarische Anfrage an die Landesregierung zu Aufklärung der Ereignisse im Hüttendorf; hier der vollständige Text der Kleinen Anfrage durch den CDU-Abgeordneten Jens Nacke. In einer CDU-Pressemitteilung vom 3. November heißt es, die Aktivitäten auf dem Ballhofplatz seien "offensichtlich voll aus dem Ruder gelaufen und wurden von radikalen Gruppen missbraucht". Diese Behauptungen weist das Schauspiel Hannover mit aller Entschiedenheit zurück.

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