Romeo und Julia – Thorleifur Örn Arnarsson inszeniert in Mainz eine hinreißende Version der berühmten Teenie-Tragödie
Im Bann der Botoxklone
von Shirin Sojitrawalla
Mainz, 2. Oktober 2013. Diese Julia gibt sich nicht auf und ändert einfach den Text ihres Lebens, indem sie die betreffende Seite aus dem Reclamheft reißt und sich auf und davon macht. Ermöglichten tut das der smarte, wilde Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson. Der entwirft hier wie dort opulente Theaterlandschaften. In Mainz dichtet er Shakespeares trostlosen Liebesklassiker zum überbordenden Emanzipationsstück um, und zwar mit Sinn und Verstand, Chuzpe und Übermut.
Nullen und Einsen - Jan Philipp Gloger verfilmt Philipp Löhles neues Stück in Mainz
Allein mit der Tastatur
von Grete Götze
Mainz, 19. Januar 2013. "Wie alt sind wir denn?", fragt Klara Moritz bei ihrem ersten und einzigen Date, bevor sie ihm sagt, dass er ein schrecklich langweiliger, kleinkarierter Mensch sei. "Anfang Mitte dreißig", entgegnet jener. Etwa so alt wie der Protagonist seines Auftragswerks für das Staatstheater Mainz ist auch der neue Mainzer Hausautor Philipp Löhle, seit seinem Erfolgsstück "Genannt Gospodin" (hier die Nachtkritik von der Bochumer Uraufführung) im Jahr 2007 viel beachtet in der Theaterwelt. Der Autor ist bekannt dafür, Figuren mit ihren Haltungen auf komische Weise in Extreme zu treiben. Mit 34 laufe er gerade noch unter dem Label Jungdramatiker, hat er unlängst bei seiner Vorstellung als neuer Mainzer Hausschreiber gesagt. Bald beginnt zwangsläufig die letztmalige Einordnung als Erwachsener, ob man sich nun so fühlt oder nicht.
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