Die Nibelungen - Bei Hebbels in Weimar treffen Brunhilde und Siegfried auf Wulff und Merkel
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Emilia Galotti - Thirza Bruncken offenbart Lessings Figuren am Nationaltheater Weimar als Teil einer verängstigten Mitte
Der Kinderwagen vor 35 Jahren
von Christian Baron
Weimar, 10. November 2012. Gleich zu Beginn setzt ein Staunen ein, denn was im Großen Haus des Nationaltheaters auf die Bühne gebracht wird, ist tatsächlich heiter, hat nichts mit der piefigen Aufklärungsschmonzette zu tun, als die man "Emilia Galotti" ja auch kennt. Ein höchst ernster Kern steckt in der bisweilen dargebotenen Albernheit. Einen klaren Plan hat Regisseurin Thirza Bruncken, wie sie die von Lessing einst mit diesem Stück exponierte Bürgerlichkeit in unseren Tagen als asozial bloßstellen und "Emilia Galotti" zu einer mustergültigen Persiflage auf den einkommensstarken Teil der heutigen Mittelklasse umdeuten will.
Breiviks Erklärung - Milo Rau konfrontiert das Theatervolk in Weimar mit Weltverbesserungsthesen eines Massenmörders
Europäischer Common Sense
von Christian Baron
Weimar, 19. Oktober 2012. Für den Kritiker wird es sofort grundsätzlich: Sollte man sich einer szenischen Lesung der Verteidigungsrede des Massenmörders Anders B. Breivik mit ästhetischen Kategorien nähern? Freunden des leicht verkürzten moralischen Zeigefingers verbietet sich dies natürlich. Wer aber einen kühlen Kopf bewahrt, kommt daran nicht vorbei. Zumal Regisseur Milo Rau und Darstellerin Sascha Ö. Soydan den künstlerischen Charakter dieses nun in Weimar uraufgeführten Textes ausdrücklich betonen. So sei es vorweg gesagt: Das Experiment ist vollends geglückt, Soydan hat den inhaltlich kruden und literarisch grottenschlechten Text sachlich, aber nicht ohne Haltung vorgetragen und durch ihren bedächtigen Stil den Zuhörern viel Raum für eigene Gedanken gewährt.
Regie: Konstanze Lauterbach
Regie: Daniela Kranz
Regie: Roman Schmitz
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