Geräumtes Embros Theater - Warum der Protestbrief von René Pollesch eine Anmaßung ist

Ein "Wir" irrt sich gewaltig

von Michael Wolf

Berlin, 23. Juni 2021. Außerhalb Griechenlands erregt das Athener Embros-Theater vor allem Aufsehen, wenn es mal wieder in seiner Existenz bedroht ist. 2006 fiel die Förderung weg, einige Zeit stand es leer. 2011 besetzten Künstler das staatseigene Gebäude, zwei Jahre später folgte die Räumung, dann eine erneute Besetzung. Die selbstverwaltete Bühne, so liest man, hat sich seither zu einem soziokulturellen Zentrum entwickelt. Der Eintritt ist frei, Studenten, Flüchtlinge und Nachbarn treffen dort aufeinander. Im Mai endete diese Erfolgsgeschichte vorerst, die Behörden versiegelten das denkmalgeschützte Gebäude mit Beton. Der Staat, immer noch in größten wirtschaftlichen Schwierigkeiten, will es wohl einer kommerziellen Nutzung zuführen. Nach Protesten soll das Theater Medienberichten zufolge inzwischen aber wiedereröffnet worden sein.

Operndorf Afrika - Gespräch zur Arbeit des Operndorfs in Burkina Faso, das Christoph Schlingensief 2010 gründete

Open Door

ein Gespräch mit Aino Laberenz, Akinbode Akinbiyi, Rahima Gambo und Taiwo Ojudun Jacob

 2. Juni 2021. Das Operndorf Afrika liegt 30 Kilometer nordöstlich von Ouagadougou, der Hauptstadt des westafrikanischen Landes Burkina Faso. Es wurde gegründet von Christoph Schlingensief. 2010, im Todesjahr von Schlingensief, wurde der Grundstein gelegt, 2011 wurden die ersten Gebäude eröffnet, und 2015 wurde eine Künstlerresidenz ins Leben gerufen. Ein Gespräch darüber, was aus den Gründungsideen geworden ist, mit einem Fokus auf die Rolle von Kunst und Performance im Rahmen des Operndorfs: mit Aino Laberenz, Geschäftsführerin des Operndorfs, Akinbode Akinbiyi, Kurator des Residenzprogramms, den beiden Residents 2020/21 Rahima Gambo und Taiwo Ojudun Jacob und nachtkritik-Redakteurin Sophie Diesselhorst.

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