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Die Schauspielerin Heidemarie Theobald ist gestorben
24. Dezember 2021. Die Schauspielerin Heidemarie Theobald ist tot. Das teilte ihre Tochter Anna Magdalena Fitzi mit. Am 29. Juli 1938 in Berlin geboren, wurde Heidemarie Theobald in ihrer Geburtststadt an der Max-Reinhardt-Schule für Schauspiel ausgebildet. Ihre Theaterlaufbahn begann sie 1957 am Theater Bremen und war ab 1959 prägendes Ensemble-Mitglied der Staatlichen Schauspielbühnen Berlins.
Liebling in Berlin
Hier erlebte Heidemarie Theobald 1962 ihren Durchbruch als Viola in "Was ihr wollt" mit Curt Bois in der Regie von Fritz Kortner. "Shakespeares Sterne tanzen über dem Schillertheater," schrieb der Kritiker Friedrich Luft 1962 über diese Inszenierung, in der er eine junge Schauspielerin "erblühen" sah, "die ein Liebling in Berlin wurde. Da waren Anmut, erotischer Zauber und fröhliche Wehmut im Liebreiz einer Frau, die verliebt war in einen Mann, um den sie für eine andere werben sollte. Ihre Tränen, ihr Zorn, ihre kaum gemeisterten Gefühle - in solcher Wirrnis lauerte eine Tragödie." 1965 erhielt sie den Nachwuchspreis "Junge Generation" des Berliner Kunstpreises der Akademie der Künste in Westberlin.
Kortner, Noelte, Gosch
In Erinnerung bleiben darüber hinaus Berliner Rollen wie Barblin in "Andorra", Zoe in "Ein Duft von Blumen" (Regie: Ernst Schröder), Honey in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" (Regie: Boleslaw Barlog), eingeladen zum Berliner Theatertreffen 1964, Anja in "Der Kirschgarten" (Regie: Rudolf Noelte), Natalie in "Prinz Friedrich von Homburg" und Charlie Schmidt in der bundesdeutschen Erstaufführung von Ulrich Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W.". Weitere Engagements brachten sie an das Bayerische Staatsschauspiel, das Züricher Schauspielhaus und den Steirischen Herbst in Graz. Zuletzt war Heidemarie Theobald 1987 als Nastja in "Nachtasyl" von Maxim Gorki (Regie: Erwin Axer) im Schillertheater Berlin und 1991 als Irina Nikolayevna Arkadina in "Die Möwe" (Regie Jürgen Gosch) am Schauspielhaus Bochum zu sehen.
Talent
Danach hat sie sich dem Bericht ihrer Tochter zufolge von der Bühne zurückgezogen und sich mehr dem Wort zugewandt - beim Funk und in Lesungen. "Talent ist ausgeschlafen sein und gut gegessen haben", zitiert Anna Magdalena Fitzi einen Ausspruch ihrer Mutter, wenn ihre Kunst zur Sprache kam. Am Freitag 17. Dezember ist sie nach langer Krankheit in ihrer Heimatstadt Berlin gestorben.
(Anna Magdalena Fitzi / sle)
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