nachtkritik-Theatertreffen 2022: die Nominierten
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29. Januar 2021. Bis gestern, Freitag, den 28. Januar um Mitternacht lief die Abstimmung fürs nachtkritik-Theatertreffen. Für eine bis zehn der 36 nominierten Inszenierungen konnte abgestimmt werden. Am Montag, den 31. Jänner 2022 geben wir hier das Ergebnis bekannt.
28. Januar 2022. Zum 15. Mal veranstaltete nachtkritik.de das virtuelle nachtkritik-Theatertreffen. Wir hatten unsere Korrespondent:innen und Redakteur:innen gefragt, welche Produktion im Zeitraum vom 12. Januar 2021 bis 19. Januar 2022 sie für ihre persönlich wichtigste hielten. Jede:r hatte eine Stimme, Doppelungen waren nicht ausgeschlossen. Wir listen hier noch einmal die 36 Nominierungen alphabetisch und nach Ländern geordnet. Wenn Sie die verlinkten Titel anklicken, klappen die Kurz-Begründungen für die Auswahl auf.
Sie, unsere Leser:innen, waren gefragt: Welcher Nominierung schließen Sie sich an? Welchen Produktionen wollen Sie Ihre Unterstützung geben? Am Ende dieser Seite konnten Sie bis zum Freitag, den 28. Januar 2022 für eine bis zehn Inszenierungen stimmen.
Wir gaben diesen technischen Hinweis: Sollte unten der Abstimmungs-Button fehlen, kann das daran liegen, dass von einem anderen Gerät aus im selben Netz bereits votiert wurde. Von jeder IP-Nummer kann nur einmal abgestimmt werden. Theater haben oftmals nur eine gemeinsame IP-Nummer.
Versuchen Sie aber bitte in jedem Fall: die Seite erneuern. Einen anderen Browser benutzen, probieren Sie für die Abstimmung Google Chrome.
Am Montag, den 31. Januar veröffentlichen wir das Ergebnis des nachtkritik-Theatertreffens 2022.
Baden-Württemberg
{slider=Am Ende Licht von Simon Stephens
Regie: Elmar Goerden
Premiere am 14. November 2021 am Staatstheater Stuttgart |closed}
Simon Stephens verknüpft in seinem Stück "Am Ende Licht" in einer starken Sprachcollage Sozialdrama und Traumspiel. Altmeister Elmar Goerden bringt die Familientragödie mit sprachlichem Tiefgang und feinsinnig skizzierten Menschenportraits auf die Bühne. Großartiges Schauspielertheater des Stuttgarter Ensembles. (Elisabeth Maier)
Zur Nachtkritik
{slider=Fräulein Else von Arthur Schnitzler
Regie: Daniel Cremer
Premiere 27. Februar 2021 am Nationaltheater Mannheim (Instagram Live-Performance) |closed}
Weswegen muss man sich als bekennender Late Adopter eigentlich mit Instagram auseinandersetzen? Nachdem man Vassilissa Reznikoff gesehen hat, wie sie unter der Regie von Daniel Cremer Arthur Schnitzlers Novelle zur herzzerreißend coolen Studie in Ennui gemorpht hat, versteht man, warum – der womöglich einfachste, in sich aber einleuchtendste Lockdownausflug eines Theaters ins Netz. (Falk Schreiber)
{slider=Good bye, Lenin! nach dem Film von Wolfgang Becker
Regie: Markus Bartl
Premiere am 9. Oktober 2021 an der Württembergischen Landesbühne Esslingen |closed}
Gesellschaftskritisches Theater mit einem großartig aufspielenden Ensemble. Kein platter Film-Abklatsch, sondern etwas sehr Eigenes, denn es wird ausschließlich mit Mitteln des Theaters gearbeitet. Man muss zweimal rein, um den vielen witzigen Details (auch der Ausstattung) die verdiente Aufmerksamkeit schenken zu können. (Verena Großkreutz)
Bayern
{slider=Anfang und Ende des Anthropozäns von Philipp Löhle
Regie: Jens-Daniel Herzog
Premiere am 20. November 2021 am Staatstheater Nürnberg |closed}
Ein super raffiniert verschraubter Text vom Hausautor, inszeniert vom Nürnberger Opernchef. Ein Blick in die Zukunft einer verblödeten Menschheit und auf uns selbst, eine irre Reflexion übers Erzählen an sich und ein komödiantisch verzerrter Thriller. Vor allem aber: So richtig Theater mit Bock, Energie und Leidenschaft, einer riesigen Fülle an Ideen und einer erzählerischen Dichte, wie man sie nur ganz selten bekommt. Umgesetzt von einem Ensemble mit viel Mut zum Überzeichnen, ohne dass dem Ganzen, angesichts seines nuklea-apokalyptischen Ausmaßes, die grundierende Ernsthaftigkeit jemals abhanden kommen würde. Man lacht und weint und schifft sich ein. Alles da, was man braucht. (Andreas Thamm)
Zur Nachtkritik
{slider=Effingers nach dem Roman von Gabriele Tergit
Regie: Jan Bosse
Premiere am 18. September 2021 an den Münchner Kammerspielen|closed}
Das Theater als Time-Tunnel und Medienaggregator, das mit Schrift, Video und einem tollen Ensemble eine Zeit, eine Familie, ein Lebensgefühl als theatrale Großanimation auf die Bühne bringt. Und einer tollen, wie von der Zeit verschlungenen Autorin ein grandioses Comeback beschert. (Esther Slevogt)
Zur Nachtkritik
{slider=Die Nibelungen von Friedrich Hebbel
Regie: Julia Prechsl
Premiere am 5. Oktober 2021 am Theater Regensburg|closed}
Regisseurin Julia Prechsl hat Personal und Text stark zurückgefahren und so den Inhalt des Mammutwerks zu einem enorm spannenden Theaterabend mit Frischluftzufuhr gemacht, in dem das Publikum in gut zwei Stunden den ganzen groben Wahn dieses Nibelungenlied-Mythos in gut durchgeformten, saftigen Bildern serviert bekommt. Zudem konzentiert sich Prechsl sehr stark auf die Frauenfiguren, die sich keineswegs mit den ihnen zugedachten Rollen als Objekte der Männerwelt befrieden lassen. Das Heldenmoment kippt komplett auf ihre Seite. (Christian Muggenthaler)
Berlin
{slider=Fabian oder der Gang vor die Hunde nach Erich Kästner
Regie: Frank Castorf
Premiere am 12. Juni 2021 am Berliner Ensemble|closed}
In dieser genial gebauten Ego-Show macht es wahnsinnigen Spaß, an einer kaputten Welt und mit ihren Bewohnern zu verzweifeln. Ein atemberaubendes Ensemble, ein perfektes Bühnenbild, ein dichter Drehschwindel – und ein kompromissloser Abend, der keine Angst vor Streitbarkeit hat und auch deshalb einiges an Eindruck hinterlässt. (Stefan Forth)
{slider=The Future von Constanza Macras und DorkyPark
Text, Konzept, Regie: Constanza Macras
Premiere am 4. Dezember 2021 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz|closed}
Die Zukunft ist an diesem Abend eine große Überlagerung aus mittelalterlichen Kampf-Szenen und wissenschaftlichen Zukunftstheorien, verrückten Kostümen und ironischen Pop-Conversions. Die 80er Jahre verhelfen zu einer großartigen Tanz- und Kostümparodie mit Schulterpolster, Jump-Suits, Dallas-Föhnfrisuren. Constanza Macras und ihre Dorkypark-Performer:innen in Hochform bedienen sich wild, zappen sich durch die Zeiten und schaffen überraschende Querverbindungen. So ergibt "The Future" aus Fragmenten der nahen Vergangenheit eine kulturelle Bestandsaufnahme der Gegenwart, und das mit Diskurs-Tiefe, Courage und maximaler Spielfreude. (Simone Kaempf)
Zur Nachtkritik
{slider=Der Idiot nach Fjodor Dostojewski
Regie: Sebastian Hartmann
Premiere am 4. November 2021 am Deutschen Theater Berlin|closed}
Ein Theaterabend wie ein Triptychon, in tiefrot gemalt, mit sakral berückenden Momenten und heiterem ironischen Spiel, erzählt aus einer Hinrichtungserfahrung des Protagonisten heraus, als riesiges Flimmern einer Lebenssucht und Todesfurcht, als Rauschtheater. Wie immer bei Sebastian Hartmann gibt es eher frei schwebende, assoziative Regiefantasie denn eine handlungsgetreue Romanumsetzung. Aber die kompakte, rasende Inhaltsnacherzählung des Dostojewski-Buches durch den jungen Niklas Wetzel auf Hälfte des Abends sollte man nicht verpassen. Ein schauspielerischer Wahnwitz. Denkwürdig. (Christian Rakow)
Zur Nachtkritik
{slider=In C von Sasha Waltz & Guests
Konzept / Choreographie: Sasha Waltz
Digitale Premiere am 6. März 2021, Live-Premiere am 10. Dezember 2021 am Radialsystem Berlin|closed}
Körper, die in wildem Wirbel über die Bühne zu stieben scheinen – und die doch strengen choreographischen Vorgaben folgen: Mit “In C” schaffen Sasha Waltz, ihr Ensemble und das New Yorker Musik-Kollektiv “Bang on a Can All-Stars” einen formal gebändigten Rausch der Klänge und Bewegungen. Innig partnerschaftlich begegnen sich hier Minimal Music und Postmodern Dance, eine in den 60er Jahren (mit Künstler:innen wie Merce Cunningham, Lucinda Childs oder Steve Reich) begründete Relation. Zu Terry Rileys 1964 entstandener Komposition aus 53 musikalischen Patterns haben Sasha Waltz & Guests 53 Kurzchoreographien entwickelt – erfindungsreiche Miniaturen, voll Energie und Eleganz. Nach Wunsch und Willen der wach improvisierenden Tänzer:innen werden sie live aneinander gefügt oder vielmehr: ineinander geschoben und umeinander gewebt. Etliche der 53 Abfolgen werden gleichzeitig gezeigt, die Tänzer:innen initiieren ein Pattern und switchen dann blitzschnell zur Bewegungsfolge einer anderen Gruppe, wechseln beständig ihre Position, und es ist ein Wunder der Koordination, dass diese rasante Performance ohne Unfälle vonstatten geht. Während des Lockdowns gestreamt, wurde "In C" im Dezember 2021 endlich live aufgeführt. Und so sehr Digitaltheater generell ein Gewinn ist: Hier ist die körperliche Ko-Präsenz mit dem großartigen Ensemble unverzichtbar. (Elena Philipp)
{slider=Qui a tué mon père (Wer hat meinen Vater umgebracht) von Édouard Louis
Regie: Thomas Ostermeier
Premiere am 7. Oktober 2021 an der Schaubühne Berlin in Koproduktion mit dem Théâtre de la Ville Paris|closed}
Édouard Louis’ Autofiktion entfaltet an diesem Abend erst ihr ganzes Potenzial – im leibhaftigen Sprechen, Tanzen und Wüten des Autors als Erzähler und Performer seiner Familiengeschichte. Im Superhelden-Cape verteidigt Louis seinen Vater gegen die Mächtigen und zieht sie für dessen körperlichen Verfall zur Verantwortung. (Michael Wolf)
{slider=Slippery Slope von Yael Ronen, Shlomi Shaban, Riah Knight und Itai Reicher
Regie: Yael Ronen
Premiere am 6. November 2021 am Maxim Gorki Theater Berlin|closed}
#MeToo, Identitätspolitik, Cancel Culture: Yael Ronen schafft an diesem Abend das Kunststück, zentrale Gegenwartsdebatten – ausgerechnet – in einem Musical zu verdichten. Und zwar in einem, gegen das der Broadway einpacken kann! Der Trick besteht darin, dass die Story um einen abgehalfterten Ethno-Schnulzensänger, der sich mit Machtmissbrauchsvorwürfen konfrontiert sieht, an der Handlungsoberfläche wirkt wie eine Seifenoper – auf der man dann allerdings bei jedem Schritt in Richtung Wahrheitsfindung hoffnungslos ausrutscht. Jeder hat sein eigenes Narrativ, jede ihre eigene Perspektive auf diesem rutschigen Grund, dem der Abend seinen Titel verdankt. Klar: Die Einsicht, dass die Dinge in der Regel komplizierter sind, als es auf den ersten Blick scheint, konnte man schon aus manchem guten Theaterabend mitnehmen. Dass diese Einsicht aber derart rockt wie hier, hat absoluten Ausnahmecharakter. (Christine Wahl)
Zur Nachtkritik
Hamburg
{slider=Die Ruhe von SIGNA
Konzept und Regie: Signa Köstler
Premiere am 19. November 2021 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg|closed}
SIGNA trifft wieder den Nerv der Zeit – mit dieser ziemlich apokalyptischen Weltflucht-Dystopie vom kollektiven Aussterben-Wollen des immer grundsätzlicher an der Unlösbarkeit globaler Probleme verzweifelnden Teils der Menschheit. Schauspielerinnen und Schauspieler von unvergleichlich direkter Intensität im Umgang mit dem Publikum führen uns in sektenhaften Ritualen und unheimlichen Begegnungen in einer Art Therapiezentrum durch diese Phantasie vom Verschwinden des Humanen – und packen uns an den eigenen Ängsten; wie am eigenen Wissen um die Ausweg- und Zukunftslosigkeit der Welt, wie sie ist. (Michael Laages)
Zur Nachtkritik
Hessen
{slider=Öl! nach dem Roman von Upton Sinclair
Regie: Jan-Christoph Gockel
Premiere am 16. September 2021 am Schauspiel Frankfurt|closed}
Es mag eine eigentümliche Begründung sein, aber wenn im coronabedingten Reigen der Theaterstream-Digitaltheater-Netflix-Ersatzdrogen etwas gefehlt hat, dann war es die spektakuläre Materialschlacht zum Anfassen. Und "Öl!" ist genau das: ein Abgesang auf die Verschwendung, dem die Freude an ebendieser Verschwendung noch ins Gesicht geschrieben steht. (Leo Lippert)
Zur Nachtkritik
Niedersachsen
{slider=Pfisters Mühle: Ein Heimatverein nach Wilhelm Raabe
Regie: Rebekka David
Premiere am 12. November 2021 am Staatstheater Braunschweig|closed}
Den ersten deutschen Umweltroman am Ort seiner Entstehung auf die Bühne zu bringen, ist ein Ereignis – geschenkt. Rebekka Davids echtes Kunststück bei Dramatisierung und Inszenierung von Wilhelm Raabes "Pfisters Mühle" ist aber wohl, sich auch auf der Höhe der Klimadebatte nicht im Engagement zu verschanzen, sondern auch berechtigte Sorgen einzureihen in einen dichten Reigen aus Erinnerung, Verdrängtem und allerlei Projektion: eine nostalgische Nostalgiekritik über verlorene Heimat, Umwelt und Mensch-Sein, durch die auch noch eine außerordentlich zauberhafte Besetzung spukt. (Jan-Paul Koopmann)
Nordrhein-Westfalen
{slider=Das Gespenst der Normalität von Saara Turunen
Regie: Saara Turunen
Premiere am 11. September 2021 am Schauspielhaus Bochum|closed}
"Das Gespenst der Normalität" erzählt das ewige Drama des zerstörerischen Weiter-so. Sprachlich stark reduziert, gewährt Turunen Einblicke in eine rechts-konservative, unterschwellig gewaltförmige Welt. Die hier herrschende Konformität ist so lähmend, dass man die Komik des Abends erst nach und zu realisieren wagt. Eines der Leitmotive: Frauen werden ignoriert oder wahlweise pathologisiert. Der traurige Witz dabei: diesen Menschen ist bewusst, was passiert, sie wollen es so. (Cornelia Fiedler)
Was ist Normalität? Was bedeutet es, “normal” zu sein … in den eigenen Augen oder denen der anderen? Saara Turunen stellt diese Fragen in ihrem Stück immer wieder von neuem. Mal ist Normalität ein Traum von einer heilen Welt wie aus den biederen 1950er Jahren. Mal gleicht sie eher einem Albtraum von einer Gesellschaft, deren Mehrheit das Andere, das Fremdartige, nicht akzeptieren will. Die finnische Autorin und Theatermacherin reiht in ihrem Stück Szenen aneinander, die teils absurd, teils bitterböse, teils überaus anrührend und manchmal auch all das zusammen sind. Dabei entsteht keine geschlossene Erzählung, aber faszinierendes Panorama, in dem sich Realistisches und Surreales, Märchenhaftes und Apokalyptisches ganz selbstverständlich vermischt. (Sascha Westphal)
{slider=Das neue Leben – Where do we go from here frei nach Dante Alighieri, Meat Loaf und Britney Spears
Regie: Christopher Rüping
Premiere am 10. September 2021 am Schauspielhaus Bochum|closed}
So viel Liebe, so viel Gefühl, so viel Leben. Und so viel Nähe zu diesen vier Dante-Erzähl-Darsteller:innen Damian Regbetz, Anne Rietmeijer, Anna Drexler und William Cooper, die um Worte wie Begegnungen ringen, die sich in Liebeshymnen von Britney Spears bis Meat Loaf schmerzvoll verzehren. Ein Zuschauglück in diesen pandemischen Zeiten. (Sarah Heppekausen)
{slider=Ödipus, Herrscher nach Sophokles von Mieke Koenen, Elsie de Brauw, Susanne Winnacker
Regie: Johan Simons
Premiere am 17. Oktober 2021 am Schauspielhaus Bochum|closed}
Johan Simons inszeniert mit der formalen Strenge eines Oratoriums (unter Auslassen des Chors) den "Ödipus" nach Sophokles. Ohne Pomp, vielmehr innig und intim, beiläufig auch und hoch konzentriert, so dass sich jeder geringe Ton- und Positionswechsel mit Bedeutung auflädt und die Pathosformeln des Leidens am Ende mit umso größerer Wucht niedergehen auf uns – und auf ihn: den Gestürzten (Steven Scharf). Derweil spricht Elsie de Brauw ungerührt Heiner Müller: "Länger als Glück ist Zeit". Ödipus fordert die ihm Nächste auf zur Selbsttötung, worauf Iokaste das verweigernde "Wer?" spricht, als wohnte in ihr ein Alien namens Medea. Vor den Müttern sollen die Söhne sterben. (Andreas Wilink)
In der Reihe der feministischen Umwertungen klassischer Texte ist dies ein Glücksfall. Hier wird alles umgewertet, umgebaut, aber ohne viel Aufwand. Die Inszenierung könnte auch schlicht "Iokaste" heißen. Sie ist die Hauptfigur am Rande, der heimliche Mittelpunkt. (Gerhard Preußer)
{slider=Oblomow Revisited frei nach dem Roman von Iwan Gontscharow, Überschreibung von Nele Stuhler
Regie: Luk Perceval
Premiere am 11. November 2021 am Schauspiel Köln|closed}
Schon der Roman von Gontscharow ist ja ein Knaller: Da ist dieser sympathische, etwas träge Held, der sich selten aus dem Bett wagt. In Köln nun also eine Hauptdarstellerin, die sich aus den Proben in ihr Separee zurückzieht und nachdenkliche Botschaften an die Mitwelt sendet; schließlich die im Netz übertragene Trotz-Premiere, bei der sich das Restensemble in eine fantastische Form steigert, denn immer springt jemand in die Bresche (im Roman ist es dieser sympathische Kerl namens Stolz). Das passt legosteinmäßig so perfekt zusammen, dass man sich beinahe fragt, ob das Ganze nicht ein von vornherein abgekartetes Spiel gewesen ist... (Martin Krumbholz)
Luk Percevals multimediale Inszenierung des Romans von Gontscharow über die subversive Verweigerung eines Funktionsträgers! Die serielle Bindung des Publikums über Blog und Twitch-Kanal ist eine überaus intelligente Verfahrensweise, um das theaterferne Publikum für die Prozesse des Theaters zu interessieren, über das eigentliche Zielpublikum hinaus (Twitch) auch neue Zuschauer*innen zu gewinnen und mit ihnen interaktiv im Gespräch zu sein. (Karin Yeşilada)
Zur Nachtkritik
{slider=Im Process von Pièrre.Vers
Regie: Christof Seeger-Zurmühlen
Premiere am 30. Juni 2021 beim Asphalt-Festival Düsseldorf|closed}
Es geht um den so genannten Majdanek-Prozess von 1975–1981. "Im Process" steht in der Tradition von Heinar Kipphardt und Peter Weiss. Hinter einer Plexiglasscheibe sitzen der Richter, verkörpert von einer Frau, der Staatsanwalt, ein Anwalt der Verteidigung und vier prominente Angeklagte, zwei Männer und zwei Frauen. Vor der Scheibe kommt ein 17jähriger Schüler hinzu, der den Prozess von außen beobachtet und für sich befragt. Außerdem hört man über die Kopfhörer, die das Publikum von Beginn an trägt, kurze Fernsehnachrichten. In einer Rückwendung wird die Wannseekonferenz erwähnt, bei der die so genannte "Endlösung der Judenfrage" beschlossen wurde. Die Darsteller der Angeklagten spielen auch die Sachverständigen und die Zeugen. Wenn eine Zeugin darauf besteht, polnisch zu sprechen, wird die Simultanübersetzung wie bei einem internationalen Kongress über die Kopfhörer zugespielt. "Im Process" teilt keine unbekannten Informationen mit. Man kann sie in Büchern nachlesen oder etwa Eberhard Fechners Dokumentarfilm von 1984 entnehmen. Aber wer tut das schon? Vielleicht erreicht das Theater Zuschauer, die ansonsten absent blieben. (Thomas Rothschild)
{slider=Zwischen zwei Stürmen nach “Der Sturm” von William Shakespeare und “Ein Sturm” von Aimé Césaire
Regie: Poutiaire Lionel Somé
Premiere am 27. November 2021 am Schauspiel Dortmund|closed}
Poutiaire Lionel Somés Inszenierung lässt ahnen, was Julia Wisserts Intendanz in Dortmund im besten Fall erreichen kann: Theater, das andere Menschen repräsentiert, andere Körper und andere Stoffe präsentiert (oder bekannte Stoffe neu gelesen) als man es aus der bürgerlichen Anstalt gewohnt ist. Auf der Bühne stehen ausschließlich weiblich gelesene Menschen, eine Schwarze Spoken-Word-Artistin bringt die Hexe Sycorax zum Sprechen und Prospero hat als weißer Kolonialherr bald nichts mehr zu melden. Das alles kommt kurzweilig daher, ohne erhobenen Zeigefinger, der Sturm der Veränderung hat einen guten Flow. (Max Florian Kühlem)
Rheinland-Pfalz
{slider=Einfache Leute von Anna Gschnitzer
Regie: Alexander Nerlich
Premiere am 20. Juni 2021 am Staatstheater Mainz|closed}
Großer kleiner Abend. Aktuelles Stück über Herkunft, Klassismus, soziale Scham und den ganzen verdammten Rest. Die Dramatikerin Anna Gschnitzer erzählt eine alte Geschichte aufregend neu. Regisseur Alexander Nerlich macht daraus einen ebenso kurzweiligen wie ideen- und erkenntnisreichen Abend. Toller Sound, top eingespieltes Ensemble und umwerfende Ausstattung. Kurzum: Alles, wie es soll. (Shirin Sojitrawalla)
{slider=Was ihr wollt von William Shakespeare
Regie: Frank Hoffmann
Premiere am 25. September 2021 am Theater Trier|closed}
"Was ihr wollt", diese Geschichte von Liebe und Liebeleien, die unentwegt in die Irre laufen und die Beteiligten irre machen, in einem Land namens Illyrien, an dessen Landesgrenzen die Einwohner ihre Zurechnungsfähigkeit offenbar abgeben müssen – der Luxemburger Frank Hoffmann hat daraus eine rasante Revue des albernen Tiefsinns und der tiefsinnigen Albernheiten gemacht. Die aufgepeitschte See, die zu Beginn über die gesamte Bühne bis zur Rampe schwappt ... findet ihr Pendant im Treibsand der Gefühle, auf dem die Figuren permanent den Grund unter den Füßen verlieren. Auf dem Weg durch die Liebeshölle folgen die Mitwirkenden dem Regisseur mit überbordender Lust am grausamen Spiel. Dafür hat er einen Trupp exzellenter Mimen aus Luxemburg, Hamburg, Berlin und Trier um sich geschart. (Rainer Nolden)
Sachsen
{slider=Das Buch der Unruhe nach Fernando Pessoa
Regie: Sebastian Hartmann
Premiere am 11. Juni 2021 am Staatsschauspiel Dresden in Kooperation mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden|closed}
"All that we see or seam. Is but a dream within a dream." Das Zitat von Edgar Allan Poe steht den meisten Arbeiten von Sebastian Hartmann voran. In dieser langen Nacht ertönt es erst spät, wie ein Nebelhorn auf dem schwarzen Stream-Ozean. Und doch ist "Das Buch der Unruhe" mit seinen acht Stunden, seinen Ensemble-Exzessen, Denk- und Körperanstrengungen, seinen Klangteppichen und alle Referenzen erschütternden Bilderfluten ein bleibender Höhepunkt unter Hartmanns Expeditionen zu den Traumreichen am Rand der Theater-Weltkarte. Kaum auszudenken, was er dort noch alles finden wird. (Janis El-Bira)
{slider=Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie von Soeren Voima nach Molière mit Texten von Thomas Piketty
Regie: Volker Lösch
Premiere am 2. Oktober 2021 am Staatsschauspiel Dresden|closed}
Am Beispiel der Metamorphose eines Hauses vom Hippie-WG-Projekt zum bloßen Renditeobjekt wird bildgewaltig die Sinnentleerung, der Durchgriff einer neoliberalen Haben-Ideologie auf alle Lebensbereiche vorgeführt. Bis auf einige Schlusspredigten bleibt Lösch hier in Dresden angenehm wenig agitatorisch und überzeugt vielmehr durch brutale Plausibilität und Authentizität. (Michael Bartsch)
Sachsen-Anhalt
{slider=Die Räuber von Friedrich Schiller
Regie: Milan Peschel
Premiere am 10. September 2021 am Anhaltischen Theater Dessau|closed}
Bei Milan Peschel in Dessau sind es nicht wie einst bei Castorf an der Volksbühne die Moorsoldaten, bei ihm ist es Wolf Biermann, der zu Beginn und noch einmal am Ende zu hören ist, ausgerechnet mit einem Lied aus dem Jahr 1968. Dem Jahr, in dem in Prag ein Frühling scheiterte. Es ist zu viel Hass in der Welt, hören wir ihn singen. Womit sich der Kreis ins Heute schließt. Zu viel Hass, überall, vor allem aber im Osten. Woher der Hass kommt? Peschels wilde, pointenreiche Spurensuche reicht zurück bis in die DDR. Wie wohltuend zu erleben, dass Theater so frei und so anarchisch sein kann, dass es albern sein darf und dass sich hinter dem liebevoll erzeugten Chaos doch großer Ernst verbirgt. (Matthias Schmidt)
Österreich
{slider=Garland von Svenja Viola Bungarten
Regie: Anita Vulesica
Premiere am 6. November 2021 am Schauspielhaus Graz|closed}
Es ist nicht allzu häufig zu erleben, dass in einem neuen Theaterstück wirklich was passiert. Und dass das dann auch unter Aufbietung aller Kräfte auf der großen Bühne gezeigt wird. "Garland" hat alles: einen gut gebauten Plot, Humor und diesen gewissen verzweifelten Wahnsinn, dem man angesichts der Klimakrise – die hier heftig thematisiert wird – verfallen möchte. Anita Vulesica musste das Stück nur noch mit ihrem Gespür für Timing und einem bestens gelaunten Ensemble auf die Welt bringen. Und die Autorin Svenja Viola Bungarten bietet sich an als deutsche Nachfolgerin von Martin McDonagh, aber eben mit Thema. (Martin Thomas Pesl)
{slider=Geschichten aus dem Wienerwald von Ödön von Horváth
Regie: Johan Simons
Premiere am 18. November 2021 am Burgtheater Wien|closed}
Aktuell wie eh und je: Die Bestie Mensch aus dem 8. Wiener Gemeindebezirk erblüht in der Wirtschaftskrise zu ganzer patriarchaler Scheußlichkeit. Mit Hilfe von Johan Simons erschaffen die Schauspieler:innen schillernde Kreaturen, monströs, brutal, glühend vor Lebensgier, skurril und wahrhaftig bis in die tiefsten Körperseele-fasern; Sarah Viktoria Fricks nüchterne, dickköpfige Marianne ist ein Ereignis. Simons irritiert mit Störgeräuschen, Stillständen, Schweinegrunzen, bis Marianne, statt sich ins tragische Ende zu schicken, gegen die Wand eines Walzertsunamis anrennt – und man von ihrem verbissenen Trotz angesteckt denkt: Es muss muss muss doch einen Ausweg geben! (Gabi Hift)
{slider=humanistää! eine abschaffung der sparten nach Ernst Jandl
Regie: Claudia Bauer
Premiere am 15. Januar 2022 am Volkstheater Wien|closed}
"Garantiert ohne ottos mops", schreibt das Volkstheater und das stimmt. Ist Theaterabend ohne Schulstoff-Schublade-zu-und-fertig. Wärs eine Kommode, würden alle Laden offen stehen, überall noch etwas heraus hängen oder davon fliegen. Es ist aber eine Komödie. Also eine Tragödie. Also jedenfalls: ogottogott. (Theresa Luise Gindlstrasser)
{slider=Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist
Regie: Andreas Kriegenburg
Premiere am 23. Juli 2021 bei den Bregenzer Festspielen
Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin|closed}
Andreas Kriegensburgs Inszenierung von Kleists "Michael Kohlhaas" beeindruckt nicht nur durch Max Simonischek in der Titelrolle und die düstere, pferdestallartige Bühne. Kriegenburg akzentuiert einzelne Szenen der Novelle überzeugend und entwirft so eine Parabel über toxische Männlichkeit. (Kai Bremer)
{slider=Richard the Kid & the King nach William Shakespeare
Regie: Karin Henkel
Premiere am 25. Juli 2021 bei den Salzburger Festspielen
In Koproduktion mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg |closed}
Lina Beckmann ist Shakespeares Richard III. Gegen den Schmerz des Mobbings und Ausgegrenztseins der Figur massakriert sie tatkräftig drauflos und nutzt ihr verführerisch manipulatives Spiel zum lauten Nachdenken über die Darstellungskunst am Theater. Skrupellos klug gibt Beckmann eben nicht das eindimensionale Monster, sondern balanciert kraftvoll differenziert zwischen abgründig boshaftem und obergärig lustigem Verhalten, so dass man ihr nichts so recht übelnehmen kann, so mitleiderregend wirkt das ungeliebte Kind, so treffsicher sind seine Analysen der verkommenen Gesellschaft, so nachvollziehbar ist die tödliche Verachtung für die Schmarotzer am Hofe. Eine schauspielerisch virtuose Psychoanalyse. (Jens Fischer)
Zur Nachtkritik
{slider=Der Zauberberg nach Thomas Mann
Regie: Sara Ostertag
Premiere am 30. September 2021 am Landestheater Niederösterreich St. Pölten, Koproduktion mit dem Grand Théâtre de la Ville de Luxemburg |closed}
Das intuitive, sinnliche Bühnenvokabular von Sara Ostertag (und ihrem großartigen Ensemble!) bringt Thomas Manns Großschriftsteller-Werk aus eisiger apollinischer Höhenluft auf den Boden des 21. Jahrhunderts. Was soll man sagen? Zauberhaft. (Andrea Heinz)
Schweiz
{slider=Before the Sky Falls nach "Macbeth" von William Shakespeare
Regie: Christiane Jatahy
Premiere am 27. Oktober 2021 am Schauspielhaus Zürich|closed}
Nur grob nimmt die brasilianische Regisseurin Christiane Jatahy Shakespeares "Macbeth" als Folie, um toxischen Männerwahn, Machismos und globalisierte Umweltzerstörung auf die Bühne zu bringen. So sind Yanomani-Indigene, Kinder und Fridays-for-Future-Aktivisten der Wald, der sich in Bewegung setzt. Ein Abend voller (Film-)Illusionen und mit starker Botschaft. (Valeria Heintges)
{slider=Lieder ohne Worte von Thom Luz und Ensemble
Premiere am 22. April 2021 am Théâtre Vidy-Lausanne|closed}
Ein Car Crash, stammelnde, verstummende Betrachter. Vom Fokussieren und seiner Behelfsmäßigkeit handelt dieser Abend, von Rahmungen und ihrer Vergeblichkeit. Vom zufälligen Geworfensein im Unfalltal. Mendelssohns lyrische Miniaturen zerfallen in Death and Disaster. Selten war Thom Luz so bitter – und dennoch will man sich dem Urteil einer seiner Figuren anschließen: "Hier haben wir wieder mal alles, was es braucht, um glücklich zu sein". (Andreas Klaeui)
{slider=Moby Dick nach Herman Melville
Regie: Antú Romero Nunes
Premiere am 24. April 2021 am Theater Basel|closed}
Ein Schiff, eine Mannschaft, ein Wal, eine Welt – ein Mann. Eine Farbenlehre, eine Eroberungsideologie, eine Todessehnsucht, ein Massenwahnsinn. Ein blutiges Handwerk, ein Aufbegehren gegen die eigene Zugehörigkeit zur Natur, ein Arbeitsalltag an Bord, ein Konkurrenzklamauk der Nationen – ein Mann. Nennt ihn Jörg Pohl. Wow! Normalerweise wartet man mit dem Applaus bis zum Schluss, aber das Baseler "Moby Dick"-Solo gehört definitiv zu den Theaterereignissen, die im Gedächtnis bleiben werden. Und sollte es diese Spezies, denen Texte im Internet nach dem ersten Absatz immer schon zu lang werden, tatsächlich geben, sollen auch die noch mitkriegen, dass das eine Inszenierung ist, die sie sich auf jeden Fall anschauen müssen. (Jürgen Reuß)
{slider=Ulysses von James Joyce in einer Textfassung von Scott Shepherd
Regie: John Collins
Premiere am 9. Dezember 2021 am Theater Basel|closed}
Dem amerikanischen Regisseur John Collins gelingt es, uns in Joyces Gedankenstrom hineinzuziehen. Der reißt nie ab in dieser sorgfältigen Inszenierung, die sich stets auf das essenzielle Bild einer Lebenssituation konzentriert. Der superkomplexe 1000-Seiten-Roman "Ulysses" wirkt bei ihm wie ein Füllhorn abstrusen, witzigen, beängstigenden Lebens. Er sagt uns nicht: Versteht das alles, sondern: Lasst es einfach auf Euch wirken! (Claude Bühler)
Zur Nachtkritik
Am Montag, den 31. Januar veröffentlichen wir das Ergebnis des nachtkritik-Theatertreffens 2022.
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Die nachtkritik-Redaktion)
Z.B. diese Instagram-Spielerei aus Mannheim. Vassilissa Reznikoff war mir in der "Maria Stuart" von Claudia Bauer (ebenfalls online geschaut) schon als sehr besondere Spielerin aufgefallen und war tatsächlich ganz hinreißend und hat großen Anteil daran, dass man das mit viel Gewinn schauen konnte.
(Lieber Samuel Schwarz, kann es sein, dass jemand aus demselben Netzwerk bereits abgestimmt hat? Das würde die Sperrung erklären. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Im Grunde gewinnt doch immer die Inszenierung / der/die Künstleri*in mit den meisten „Followern“ bzw der grössten Reichweite, unabhängig davon ob die Stücke tatsächlich gesehen wurden?
Alle Handys bimmeln, jeder Nominierte und jede Nominierte akquiriert möglichst viele "Likes" und dann kann man schön auf die "Leistung" masturbieren.
Brace yourself. Theater"Kunst" im Digital Age zwischen Instagramfollows, Hinterbühne und #sellyourshit
Sehr gute Sängerinnen und Sänger
Welche Vertonung des Hebbel-Textes wurde in Regensburg gesungen, Frau Sutor?
Anmerkung der Redaktion:
Es tut uns Leid, dass Sie technische Probleme haben. Sollte unten der Abstimmungs-Button fehlen, kann das daran liegen, dass von einem anderen Gerät aus im selben Netz bereits votiert wurde. Von jeder IP-Nummer kann nur einmal abgestimmt werden. Theater haben oftmals nur eine gemeinsame IP-Nummer. Versuchen Sie aber bitte in jedem Fall: die Seite erneuern. Einen anderen Browser benutzen, probieren Sie für die Abstimmung Google Chrome.