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Caroline-Neuber-Preis 2014 an RambaZamba-Leiterin Gisela Höhne
Keine Mitleidsambitionen
Leipzig, 14. November 2013. Gisela Höhne, die Regisseurin und künstlerische Leiterin des Berliner Theater RambaZamba, wird mit dem Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet.
Keine Mitleidsambitionen
Leipzig, 14. November 2013. Gisela Höhne, die Regisseurin und künstlerische Leiterin des Berliner Theater RambaZamba, wird mit dem Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet.
In der Jurybegründung heißt es laut der Pressemitteilung des Leipziger Kulturdezernats: "Im Mittelpunkt ihrer Theaterarbeit steht die gemeinsame, nicht entfremdete Arbeit von Behinderten und Nichtbehinderten. Nicht Mitleidsambitionen sind das Credo, sondern hoher Leistungsanspruch und größte improvisatorische Offenheit. / Beeindruckend ist Gisela Höhnes Fähigkeit, mit unvoreingenommenem freien Blick die ganz eigenen Qualitäten ihrer Schauspieler zu entdecken und zu entwickeln. Im Verlauf der sehr engagierten Arbeit werden die Schauspieler systematisch ausgebildet (...). / Immer besitzen Gisela Höhnes Inszenierungen auch eine klare gesellschaftliche Relevanz, sie setzt sich in jeder Situation für die Menschen ein, mit denen sie arbeitet (...). Es ist ihr gelungen, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Darsteller heute vollberuflich als Schauspieler arbeiten können."
Gisela Höhne, geboren 1949 in Stralsund, studierte Schauspiel an der Staatlichen Schauspielschule Berlin (heute Hochschule für Schauspielkunst Ernst-Busch Berlin) und später Theaterwissenschaften an der Berliner Humboldt Universität (Abschluss mit Promotion). 1976 kam ihr Sohn Moritz mit Down-Syndrom zur Welt, 1987 gründete sie einen Zirkus, in dem erstmals in der DDR geistig behinderte Kinder öffentlich auftraten. 1991 rief sie das Theater RambaZamba ins Leben, wo sie bis heute 16 Produktionen herausgebracht hat und das mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht wurde. Höhnes Ansinnen ist es, dass Menschen mit geistiger Beeinträchtigung Kultur und Welt nach ihren individuellen Vorstellungen und Wünschen künstlerisch gestalten und auf diese Weise ein selbstverständlicher Teil der Kulturgeschichte werden. Für ihre "Verdienste um die Teilhabe behinderter Menschen am künstlerischen und gesellschaftlichen Leben" wurde Gisela Höhne 2009 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Der Caroline-Neuber-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1998 alle zwei Jahre von der Stadt Leipzig an weibliche Theaterschaffende aus dem deutschsprachigen Raum verliehen, deren Wirken "im Sinne der deutschen Schauspielerin und Theaterprinzipalin Caroline Neuber (1697-1760) Maßstäbe gesetzt hat". Die Preisträgerinnen der letzten Jahre waren Sasha Waltz (2010) und Amelie Deuflhard (2012).
Die Preisverleihung findet am 27. März 2014 im Schauspiel Leipzig statt, verbunden mit einem Gastspiel des Theaters RambaZamba.
(Dezernat Kultur der Stadt Leipzig / ape)
Mehr zum Thema Inklusionstheater findet sich in einem Beitrag von Georg Kasch. Zahlreiche weitere Beiträge zum Thema erreicht man über das nachtkritik.de-Lexikon. In Berlin läuft zurzeit das inklusive Theaterfestival "No Limits" – hier der Auftaktbericht von Eva Biringer. Vor zwei Jahren lief auf dem "No Limits"-Festival u.a. Höhnes RambaZamba-Inszenierung Weiberrevue XL.
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