Luther - Nibelungenfestspiele Worms
Fröhliche Grausamkeiten

Überwältigung - Nibelungenfestspiele Worms
Spiel mit dem Feuer
von Steffen Becker
Worms, 12. Juli 2019. Bei den diesjährigen Nibelungenfestspielen lernt das Publikum: Königin Brünhild kommt gar nicht aus Island, sondern aus Isenburg an der Ruhr. Der Drache, in dessen Blut Siegfried angeblich gebadet hat: Nur eine Echse. Das riecht nach Sakrileg – und in der Tat haben Autor Thomas Melle und Regisseurin Lilja Rupprecht vor dem Wormser Dom nichts anderes vor, als den Stoff hops zu nehmen.
Gold - Nuran David Calis inszeniert mit Uwe Ochsenknecht und weiterer Fernsehprominenz eine Nibelungen-Neubearbeitung von Albert Ostermaier zum Auftakt der Nibelungenfestspiele Worms 2016
Deutschland sucht den Super-Siegfried
von Alexander Jürgs
Worms, 15. Juli 2016. Der Applaus ist gewaltig, lauter Jubel ist zu hören. Ein Junge rennt los, mit dem Smartphone in den Hand. Doch ein Ordner drängt ihn ab. Der, den er erreichen will, posiert jetzt für die Kameras. Jogi Löw ist nicht der einzige Prominente, der bei der Uraufführung von Albert Ostermaiers neuem Stück dabei sein will. Ein braungebrannter Mario Adorf sitzt am Biertisch und plaudert, Marie-Luise Marjan ("Mutter Beimer") hält für die Fotografen das Programmheft in die Luft. Ein paar Meter daneben wird Julia Klöckner von Frauen in Abendkleidern umringt, die die CDU-Politikerin zu einem Selfie überreden wollen. Es gibt Winzersekt und Schokolade. Die Yellow Press ist gegenüber der Theaterkritik eindeutig in der Überzahl.
Gemetzel - In Worms inszeniert Thomas Schadt Albert Ostermaiers Version des "Nibelungenlieds"
Trieb-Spektakel mit doppeltem Boden
von Steffen Becker
Worms, 31. Juli 2015. In der alten Kaiserpfalz hat man keine Kosten und Mühen gescheut, frischen Glanz auszustrahlen. Der Filmproduzent Nico Hofmann tritt an als Intendant, Albert Ostermaier schreibt die Nibelungensaga um. Mario Adorf sitzt im Kuratorium und im Publikum – letzteres mit Joachim Krol, Henry Maske, Peter Altmaier, Roland Koch, Roberto Blanco, Harald Glööckler u.a. Gigantisch, dieses "Gemetzel", das bei den Nibelungenfestspielen vor dem Dom zu Worms angerichtet wird. Sieht man auch am Bühnenbild von Aleksandar Denić, der ja sonst oft mit Frank Castorf arbeitet: Zwei miteinander verbundene Türme, die aussehen wie die Belagerungsapparate aus Herr der Ringe, inklusive Totenschädel und Elfenbeinstoßzähnen. Dazu spielt eine Live-Band und der fernseherfahrene Regisseur Thomas Schadt überschreitet Genre-Grenzen, indem er wesentliche Teile der Siegfried-Sage durch eine Tanzcompagnie umsetzen lässt.
Regie: Dieter Wedel
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