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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 19. Mai 2015 – Nicolas Stemann bezieht Stellung zu den Rassismus-Vorwürfen gegen "Die Schutzbefohlenen"

Auf dem Rücken der Flüchtlinge

19. Mai 2015. Nicolas Stemanns Inszenierung Die Schutzbefohlenen war beim Theatertreffen keineswegs unumstritten. Wagner Carvalho von der Künstlerischen Leitung des Berliner Ballhaus Naunynstraße verließ die Inszenierung frühzeitig, weil er das darin praktizierte Blackfacing als rassistisch empfand. Stemann äußerte sich nun auf Cicero online zu den Vorwürfen.

Magazinrundschau Mai 2015 – Die Theaterzeitschriften fahnden nach der Wahrheit übers Theatertreffen, nach kommenden Theaterleuten und nach neuen Textformaten

Esst nicht von dem Egokäse!

von Wolfgang Behrens

13. Mai 2015. In Berlin läuft gerade das Theatertreffen, und natürlich spielt diese Selbstvergewisserung einer ganzen Branche auch in den Mai-Heften der Theatermagazine eine tragende Rolle und wird auch als solche thematisiert. Außerdem geht's im Mai um die Verdummung von Schauspielern, um denkfaule Realitätseffekte und um Konzepte kollaborativer Autorschaft.

Presseschau vom 7. Mai 2015 – In der Zeit wünscht Clemens Meyer sich was fürs „Provinztheater“

Den OBM Feuer unterm Arsch machen

7. Mai 2015. In der Zeit bricht der Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer, dessen Roman "Im Stein" unlängst von Sebastian Hartmann am Stuttgarter Staatsschauspiel uraufgeführt worden ist, die Lanze für die Theater-Provinz. Unter den sehr unterschiedlichen Eindrücken stehend einerseits einer Götz!-Vorstellung in Dessau, wo am Ende selbst "die Rentnergruppe aus Delitzsch" applaudiert hätte, andererseits einer Kaputt-Vorstellung in Berlin in einer fast leeren Volksbühne, schüttelt Meyer die Faust gegen die Kulturpolitiker*innen, wo auch immer sie den Theatern die Mittel kürzen und pflaumt z.B. die Rostocker an:

Presseschau vom 30. April 2015 – Die Zeitschrift Spex spricht mit Annemie Vanackere, der Künstlerischen Leiterin des HAU in Berlin

Konkurrenz belebt das Geschäft

29.4.2015. Für die Zeitschrift Spex hat Jennifer Beck mit Annemie Vanackere, der künstlerischen Leiterin des Berliner HAU über die Volksbühne, Frank Castorf, Chris Dercon und die Straight White Men gesprochen.

Presseschau vom 30. April 2015 – Mülheim-Jurorin Christine Wahl stellt im Tagesspiegel der Gegenwartsdramatik ein Gütesiegel aus

Politisch und mit hoher Diskursfitness

Berlin, 30. April 2015. Der hohen Anteil an neuen Stücken in der diesjährigen Auswahl des Berliner Theatertreffens ist Christine Wahl vom Tagesspiegel (30.4.2015) Anlass für ein Loblied auf die deutschsprachige Gegenwartsdramatik und ihre Welthaltigkeit. Die Kritikerin und derzeitige Auswahljurorin des Mülheimer Dramatikerpreises (der wichtigsten Auszeichnung für neue Dramatik im deutschsprachigen Raum) kann eine Wendung ins Private, die der neuen Bühnenliteratur so oft (klischeehaft?) attestiert wird, in den aktuellen Stücken nicht erkennen.

Presseschau vom 26. März bis 3. Juni 2015 – Zur Berliner Kulturpolitik, zum Streit zwischen Claus Peymann und Tim Renner, zu den Spekulationen um Chris Dercon sowie zur Zukunft der Volksbühne

Berliner Kulturkampf

Berlin, März/April/Mai 2015. Die Diskussion um die Berliner Kulturpolitik, die Intendanten Claus Peymann und Frank Castorf, den Kulturstaatssekretär Tim Renner und die Zukunft der Berliner Volksbühne ist in vollem Gange. Der Abschied von Castorf ist inzwischen beschlossene Sache, angeblich soll Ende April ein Nachfolger präsentiert werden. Im Gespräch ist Gerüchten zufolge, die zuerst der Berliner Tagesspiegel ausplauderte, der Tate-Modern-Chef Chris Dercon, dessen potentielle Berufung unter den Berliner Kommentatoren höchst umstritten ist. Die Protagonisten haben sich in den letzten Wochen jeweils mit eigenen Beiträgen und Interviews zu Wort gemeldet – hier die Zusammenfassungen der Interviews mit Frank Castorf (Die Zeit), Chris Dercon (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Claus Peymann (Die Zeit) sowie des Beitrags von Tim Renner (Die Zeit). Auch der Regisseur Leander Haußmann (Die Welt) hat sich eingemischt. Und hier die Zusammenfassung der wichtigsten Pressestimmen:

Presseschau vom 24. bis 29. April 2015 – Chris Dercon spricht mit den Medien über seine Pläne für die Volksbühne

Ein Moderator der Veränderung

29. April 2015. Im Monopol-Magazin (24.4.2015) interviewt Holger Liebs, in der Süddeutschen Zeitung (25.4.2015) Jörg Häntzschel, im Berliner Tagesspiegel (26.4.2015) Rüdiger Schaper, im Deutschlandradio (25.4.2015) Susanne Burkhardt und in der Zeit Peter Kümmel den designierten Intendanten Chris Dercon über seine Pläne für die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

Chronik des Berliner Theaterstreits

Die Pläne des in Berlin abwesenden Herrn Lilienthal

5. Januar 2014. Matthias Lilienthal und Chris Dercon reisen auf Arte TV eine knappe Stunde lang durch die Londoner Nacht. Der designierte Boss der Münchner Kammerspiele und ehemalige Chefdramaturg der Volksbühne Ost unter Frank Castorf schätzt den früheren Chef des Münchner Haus der Kunst und jetzigen Hausmeier der Tate Modern in London außerordentlich. Der tote Christoph Schlingensief ist ein gemeinsamer Orientierungsmensch, die Auseinandersetzung zwischen Kunst und Kapital ein gemeinsames Thema.

Presseschau vom 20. April 2015 – Interview mit Tim Renner in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

Vom Renner nix Neues

20. April 2015. Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner gibt in einem Interview mit Claudius Seidl und Mark Siemons in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (19.4.2015) zu, von dem Gerücht gehört zu haben, er wolle Chris Dercon als Intendanten der Volksbühne berufen. Weder bestätigt Tim Renner dieses Gerücht noch dementiert er es. Er sagt indes wie in einer vorweggenommenen Reaktion auf den Offenen Brief von Joachim Lux, Ulrich Khuon und Martin Kušej: "Überhaupt Gerüchte: Wer sagt denn, dass irgendjemand vorhätte, das Haus ensemblelos zu betreiben? Und wieso sollte eine Leitung zwangsläufig nur aus einer Person bestehen?"

Presseschau vom 16. April 2015 – Tim Renner antwortet in der Zeit auf die Attacken Claus Peymanns, schreibt über Berliner Kulturpolitik und skizziert seine Zukunftsvision für Volksbühne

Kaufen Sie sich mal wieder eine Hose

16. April 2015. In der Zeit meldet sich heute der zuletzt viel gescholtene Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner mit einem Text zu Wort und antwortet darin auf die Attacken von BE-Intendant Claus Peymann. Dieser hatte ihn, im Interview mit derselben Zeitung, als "Lebenszwerg" und "Umweltzerstörer" bezeichnet. Renner korrigiert darin auch die von Peymann aufgestellte Behauptung, Bürgermeister Michael Müller sei 2015 zum ersten Mal überhaupt in der Oper gewesen – diese sei "nachweislich unwahr und ziemlich unanständig". Und selbst wenn – die Theater und Opern seien "bei aller Bedeutung selbst nur Teilbereiche des Portfolios eines Kultursenators (...). Hat irgendjemand gefragt, wann Michael Müller das letzte Mal in der Kirche war, was er für Musik hört oder wie viele und welche Bilder bei ihm zu Hause an der Wand hängen? Umgekehrt, ab wie vielen Opernbesuchen darf man denn?"

Presseschau vom 15. April 2015 – Intendant Sewan Latchinian im Interview mit der OZ über seine Rückberufung ans Volkstheater Rostock

Meine Loyalität

15. April 2015. Nachdem die Rostocker Bürgerschaft seine Abberufung rückgängig gemacht hat, gibt sich Volkstheater-Intendant Sewan Latchinian im Interview mit der Ostseezeitung (15.4.2015) verhalten optimistisch. Sein Anwalt habe ihm geraten, sich "nur unter Vorbehalt zu freuen". Die Hausleitung und seine Probenarbeit könne er noch nicht wieder aufnehmen. Zur aktuell prekären Planungssituation sagt er u.a.: "Es sind seit dem 1. April (seit der Abberufung Latchinians durch den Hauptausschuss der Bürgerschaft, Anm. Red.) – auch das ist Ausdruck dieser unsäglichen Situation – natürlich schon Entscheidungen gefällt worden, die nicht mit mir abgestimmt worden sind, auch künstlerische Entscheidungen."

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