meldung

Negativpreis "Goldene Stechpalme" von "art but fair" verliehen

Im Stich gelassen

7. April 2015. Der Negativpreis "Goldene Stechpalme" für unfaire Arbeitsbedingungen im künstlerischen Bereich geht 2014 an den Musical-Unternehmer Michael Thinnes und seine inzwischen insolvente Firma "Miga Entertainment". Thinnes brach im vergangenen Jahr wiederholt seine Musical-Tour ab – nach der Insolvenz warten beteiligte Künstler wie auch Kartenkäufer*innen auf ihr Geld. Die Negativauszeichnung wird vom Verein "art but fair" vergeben, nachdem online 1.969 Unterzeichner aus den neun Nominierten gewählt hatten.

Stadttheater auf Platz zwei und drei

Auf dem zweiten Platz landete die Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester GmbH, geleitet von Toshiyuki Kamioka. In der Nominierung heißt es, der Intendant habe "das deutsche Ensembletheatersystem in seinem Kern angegriffen" indem er Festverträge aufgelöst hat zugunsten von "Blockaufführungen überwiegend mit Gastsängern". "Er hat aus einem einzigartigen Theater ein Haus ohne eigene Künstler und ohne eigenes Profil gemacht. Er hat dafür gesorgt, dass in Wuppertal keine Sänger mehr ihren Lebensmittelpunkt haben und Steuern zahlen. Und mit der vorzeitigen Beendigung seines Vertrages zum Ende der Spielzeit 2015/2016 aufgrund seines Engagements in Japan lässt er das Haus im Stich." Auf Platz drei steht Mathias Brodkorb mit seinem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Preis des Vereins, der sich für gerechte Bezahlung im Kulturbereich einsetzt, wird zum zweiten Mal vergeben. Im Jahr 2013 ging die Negativauszeichnung an Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh für die Etatkürzungen am Theater Dessau.

(mw)

mehr meldungen

Kommentar schreiben