Der Sturm - Armin Petras liest in Stuttgart Shakespeares Inselmärchen durch die Brille postkolonialer Ausbeutungskritik

Prosperos Pranke

Peer Gynt - Christopher Rüping inszeniert Ibsen mit Edgar Selge und vielen Gegenhäutungen am Schauspiel Stuttgart

Wirf Dich in alle Häute

von Steffen Becker

Stuttgart, 20. Juni 2015. "Wer bin ich und wenn ja, wie viele", lautet eine aktuelle populärphilosophische Frage. Henrik Ibsen hat sie mit "Peer Gynt" schon vor fast 150 Jahren gestellt. Christopher Rüping beantwortet sie in seiner Inszenierung am Schauspiel Stuttgart mit "5 Frauen und ein Promi". Entgegen den Geschlechterhöflichkeiten erwähnen wir ihn zuerst. Edgar Selge spielt die Hauptfigur (die meiste Zeit zumindest) und zunächst denkt man, der Beginn der Aufführung sei der Huldigung an den Star geschuldet. Attraktive, junge Frauen hauchen ehrerbietig "Peer Gynt" ins Mikro und eine Wand nach der anderen wird beiseite geschoben. Bis schließlich ein laut Regieanweisung "kräftig gebauter Mensch von Anfang 20" die Bühne betritt.

Einige von uns - She She Pop inszenieren ein Lehrstück für Mitarbeiter und Besucher des Schauspiel Stuttgart

"Wir akzeptieren die Änderung!"

von Steffen Becker

Stuttgart, 14. Mai 2015. "Was bleibt übrig?", lesen wir Zuschauer laut von einer Leinwand ab. "Das ist die erste Produktion, in der man meinen Namen kennt", antwortet eine Mitwirkende am Ende der Performance "Einige von uns", die das Performance-Kollektiv She She Pop mit MitarbeiterInnen des Staatstheaters Stuttgart auf die Bühne gebracht hat. Im Dunkeln des Bühnenrandes kann man leider nicht erkennen, wer spricht. Aber es klingt wie die Stimme der Dramaturgin. Sie hatte zuvor offenbart, dass sie ihren Bekannten erklären müsse, wozu man eine Dramaturgin überhaupt braucht – zum Beispiel, um aus einem 800-Seiten-Roman ALLE Stellen in direkter und indirekter Rede rauszusuchen, damit daraus eine Bühnenfassung wird. In Rezensionen liest man davon nie etwas. Das ist ungerecht, denkt sich der Rezensent und schämt sich. Er wird aber im nächsten Moment schon von der Diskussion abgelenkt, ob er als Teil der "Zuschauerschaft" erschossen werden sollte.

nach Lars von Trier
Regie: David Bösch
Stuttgart - 09. Mai 2015
nach Clemens Meyer
Regie: Sebastian Hartmann
Stuttgart - 18. April 2015
Stuttgart - 06. März 2015
Stuttgart - 28. Februar 2015
Stuttgart - 18. Januar 2015
Stuttgart - 10. Januar 2015
Stuttgart - 20. Dezember 2014
Émile Zola
Regie: Mareike Mikat
Stuttgart - 12. Dezember 2014
Stuttgart - 15. November 2014
Dirk Laucke
Regie: Jan Gehler
Stuttgart - 08. November 2014
René Pollesch
Regie: René Pollesch
Stuttgart - 04. Oktober 2014
Stuttgart - 26. September 2014
Dieter Roth
Regie: Christiane Pohle
Stuttgart - 12. Juli 2014
Bertolt Brecht
Regie: Sebastian Baumgarten
Stuttgart - 13. Juni 2014
nach Thomas Mann
Regie: Tilmann Köhler
Stuttgart - 22. Mai 2014
nach Heinrich von Kleist/Christoph Hein
Regie: Armin Petras
Stuttgart - 10. Mai 2014
Stuttgart - 20. April 2014
Frederico Garcia Lorca
Regie: Jo Fabian
Stuttgart - 29. März 2014
Albert Camus
Regie: Krzysztof Garbaczewski
Stuttgart - 15. März 2014
Sarah Kane
Regie: Julia Heinrichs
Stuttgart - 28. Februar 2014
nach Wilhelm Hauff
Regie: Armin Petras
Stuttgart - 22. Februar 2014
Stuttgart - 11. Januar 2014
Arthur Schnitzler
Regie: Patrick Steinwidder
Stuttgart - 14. Dezember 2013
Thomas Jonigk
Regie: Niklas Ritter
Stuttgart - 04. Dezember 2013
Stuttgart - 27. Oktober 2013
Ingrid Bergmann
Regie: Anna Bergmann
Stuttgart - 27. Oktober 2013
Fritz Kater
Regie: Armin Petras
Stuttgart - 26. Oktober 2013
Bernward Vesper
Regie: Martin Laberenz
Stuttgart - 25. Oktober 2013
Johann Wolfgang von Goethe
Regie: Simon Solberg
Stuttgart - 26. Oktober 2013
Rimini Protokoll
Regie: Helgard Haug, Daniel Wetzel
Stuttgart - 08. Juni 2013
Aischylos
Regie: Alexander May
Stuttgart - 02. Juni 2013
4 Texte von Dea Loher
Regie: Anna Drescher, Jan Koslowski, Sebastian Martin, Sarah Schmid
Stuttgart - 14. April 2013
René Pollesch
Regie: René Pollesch
Stuttgart - 12. April 2013

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