Walls - Iphigenia in Exile - Eine koreanisch-deutsche Koproduktion betrachtet am Deutschen Theater Berlin Goethes Fluchtgeschichte 'Iphigenie auf Tauris' aus heutiger Sicht
"Wo ist denn der Humanismus hin?"
von Sophie Diesselhorst
24. Oktober 2016. Am Ende ist sie die (Berliner) Mauer, die weiße Plane, mit der die schmale Spielfläche in den Kammerspielen des Deutschen Theaters ab Szene zwei nach hinten abgehängt war und über die manchmal Videobilder flimmerten. Sabine Waibel erzählt ziemlich umständlich von einem David-Bowie-Konzert im Jahr 1987, natürlich auf der Westseite, und wie der Wind of Change Bowies Versprechen We can be heroes just for one day in Klangfetzen auch auf die Ostseite geblasen habe.
Iphigenie auf Tauris - Ivan Panteleevs eiskalte Lesart von Goethes berühmtem Humanitätsstück am Deutschen Theater Berlin
Rich Kids mit Reclam-Heft
von Michael Wolf
Berlin, 14. Oktober 2016. Iphigenie ist ein Miststück. Das steht so nicht bei Goethe. Er war Optimist. Seine Version des Mythos zeigt die Befreiung des Menschen vom Schicksal und seine Hinwendung zu einer weltlichen Ordnung. Mit Iphigenie kommt das Menschengeschlecht zu sich. Goethes Klassiker zu inszenieren heißt: ein Menschenbild entwerfen. Und bei Ivan Panteleev ist der Mensch ein Miststück.
Berlin Alexanderplatz - Sebastian Hartmann erzählt Alfred Döblins Roman am Deutschen Theater Berlin als totentänzerische Passionsgeschichte
Das Leben ist ein Schlachthaus
von Hartmut Krug
Berlin, 12. Mai 2016. Der Roman ist berühmt, aber heute wohl nicht wirklich viel gelesen. Die Geschichte von Franz Biberkopf, der nach vier Jahren aus dem Gefängnis kommt, wo er gesessen hat, weil er aus Eifersucht seine Freundin erschlug, und nun bei seinem Versuch scheitert, im Großstadtmoloch Berlin ein ordentliches Leben zu führen, die kennt man vor allem durch Fassbinders Film. In Berlin hat sich das Theater seit 1999 immerhin gleich drei Mal an Döblins Roman versucht. Ben Becker spielte den Biberkopf 1999 am Maxim Gorki Theater, in einer Fassung von Oliver Reese und einer Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg. Frank Castorf hat seine Zürcher Inszenierung des Romans 2005 im Skelett des Palasts der Republik gezeigt, während Volker Lösch ihn 2009 an der Schaubühne mit Knackis als Sozialreportage zu aktualisieren versuchte.
Regie: Andreas Kriegenburg
Regie: Robert Lehniger
Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner
Regie: diverse
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