März, ein Künstlerleben - Heinar Kipphardts funkelnd schönes Psychiatriedrama in Düsseldorf von Alexander Müller-Elmau wieder entdeckt
Die drei Hauptlügen des Lebens
Kreise / Visionen - Hans-Ulrich Becker radikalisiert Joël Pommerats postmoderne Bilderfolge bei ihrer deutschen Erstaufführung in Düsseldorf
Könige des Nichts
von Sascha Westphal
Düsseldorf, 7. Februar 2015. Zunächst ist da nur der rote Samtvorhang, der sich in der Mitte ein wenig teilt. Ein Totenkopf lugt hervor. Dazu ertönt eine Stimme, die das Publikum begrüßt. Damit gehört der Anfang anders als im Stück, das erst einmal zum Ende einer Geschichte um ein dekadentes Aristokraten-Paar in den ersten Tagen und Wochen des Ersten Weltkriegs springt, dem Conférencier. Dieser schmierige Showman, der in Joël Pommerats hemmungslos durch die Zeiten springender Szenenfolge nur ein weiterer Verkäufer und Lügner unter vielen ist, wird in Hans-Ulrich Beckers deutscher Erstaufführung zum Zentrum des Geschehens.
Ein Sommernachtstraum - Alex Rigola inszeniert in Düsseldorf Shakespeare im Geist der Factory von Andy Warhol
Feen im Rausch
von Dorothea Marcus
Düsseldorf, 20. September 2014. Wie es eben so geht, wenn man erwachsen wird, auch in den höchsten, verklemmtesten Kreisen – da kann man schon mal ausbrechen wollen, wenn man einfach verheiratet werden soll. Die Jugend von Athen sieht aus, als sei sie gerade dem Internat entsprungen: ein schüchterner Haufen in Schuluniform, senfgelben Röcken und hochgeschlossenen weißen Blusen. Hermia (Sarah Hostettler) sitzt zwischen zwei streng gescheitelten, kaum unterscheidbaren Jünglingen vor schlammbrauner Sixties-Tapete und schmachtet Lysander an. Als sie mit Demetrius verheiratet werden soll, fliehen sie einfach – raus aus dem Drill, ins wilde New York. Mitten in einen White Cube bettet sich das junge, naive Paar zwischen akkurat aufgestellten Brillo-Boxen (derzeitiger Wert auf dem Kunstmarkt pro Stück: rund 200.000 bis 800.000 Euro) erschöpft zur Ruhe, unter einem Double-Elvis von Andy Warhol.
Regie: Markus Bothe
Regie: Nurkan Erpulat
Regie: Amélie Niermeyer
Regie: Roberto Ciulli
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