nachtkritik-Theatertreffen 2018: die Nominierungen
Wählen Sie die wichtigsten Inszenierungen des Jahres!
17. Januar 2018. Hier veröffentlichen wir eine Vorschlagsliste mit 38 Inszenierungen, die von den nachtkritik.de-Korrespondent*innen und -Redakteur*innen als die wichtigsten der letzten zwölf Monate nominiert worden sind.
Bis zum 24. Januar 2018 um 24 Uhr können Sie ihre Stimme für 1 bis 10 Inszenierungen dieser Liste abzugeben. Die zehn am häufigsten gewählten Produktionen werden gelobt und gepriesen und bilden die Auswahl des virtuellen nachtkritik-Theatertreffens 2018. Das Ergebnis veröffentlichen wir am 26. Januar 2018.
Folgend sind die regional geordneten Vorschläge für das nachtkritik-Theatertreffen 2018 gelistet. Jede/r Korrespondent*in und jede/r Redakteur*in hatte eine Stimme. Nominiert werden konnten Produktionen, deren Premiere im Zeitraum vom 19. Januar 2017 bis 12. Januar 2018 lag. Durch einen Klick auf die einzelnen Kandidaten öffnet sich die jeweilige Begründung der/s Nominierenden sowie, wenn vorhanden, ein Link zur Nachtkritik:
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Hamburg
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Sachsen
Österreich
Schweiz
Internationale Koproduktionen
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- 02. Oktober 2023 Nestroy-Preis 2023: Die Nominierten
- 30. September 2023 Lüneburg: Gutachten für Erhalt des Theaters vorgestellt
- 29. September 2023 GDBA: Raphael Westermeier ist Stellvertretender Vorsitzender
- 29. September 2023 Grips Theater: Bund finanziert Erweiterungsbau
- 28. September 2023 Goldener Vorhang für Katharine Mehrling + Matthias Brandt
- 28. September 2023 Joachim Meyerhoff erhält Kasseler Literaturpreis
- 27. September 2023 Christian Thielemann wird GMD der Berliner Staatsoper
- 26. September 2023 Shortlist für den Michael-Althen-Preis für Kritik 2023
"Das achte Leben", Regie: Jette Steckel, Thalia Theater Hamburg
www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=13851:das-achte-leben-fuer-brilka-jette-steckel-wuchtet-am-thalia-theater-hamburg-mit-grandiosen-schauspielern-nino-haratischwilis-mammutroman-auf-die-buehne&catid=38&Itemid=40
Übrigens scheint ja HH derzeit DIE Theaterhauptstadt im deutschsprachigen Raum zu sein. Aus Berlin, München, Wien, Zürich kommt doch vergleichsweise nichts.
Zürich
- Grimmige Märchen - Fritsch
Dortmund
- Hell Augenblick - Voges
Frankfurt
- Das Schloss - Borgmann
international
- Tipping Point - Ockham's Razor
Die Faustpreisträgerin fehlt auch.
"Orestie", Regie: Johanna Wehner, Staatstheater Kassel
* Radetzkymarsch - Burgtheater, Johan Simons
(Ja, lieber Klaus Dilger, wir denken über die Sinnhaftigkeit dieses Verfahrens selber nach.
jnm für die Redaktionj
Mir fehlt die UA „Vor dem Fest“, Regie: Martin Nimz, Staatstheater Schwerin
www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=14430:vor-dem-fest-sasa-stanisic-martin-nimz-mecklenburgisches-staatstheater-schwerin&catid=445&Itemid=100190
(Liebe Hannah, "The Making of" war tatsächlich unter den Nominierten des nachtkritik.de-Theatertreffens 2017: www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=13493:nachtkritik-theatertreffen-2017-die-nominierungen&catid=222&Itemid=60
Herzliche Grüße aus der Redaktion, Christian Rakow)
Super Inszenierung. Finde ich.
Sehr fade. Alleine die eine Stadt hat ein weiteres spannendes Offtheater. Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe ... Als ob es von dort in letzter Zeit nicht auch begeisterte Kritiken auf nachtkritik gegeben hat.
Wunderbar, liebe Katharina, ich liebe differenzierte Meinungsäußerungen. Aber haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass es Ihnen und jeder anderen jederzeit freisteht, die idiotischen Meinungen der Nachtkrtiker*innen nicht ernstzunehmen, dass es den Nachtkritiker*innen aber ebenso freisteht, idiotische Meinungen zu äußern? Abschaffung zu fordern klingt irgendwie sehr nach Nordkorea. Schalten Sie doch einfach ab! Ein Lesezeichen jedenfalls ist schnell entfernt ...
"Das Theatertreffen ist eine unglaublich fürchterliche Veranstaltung. Irgendwelche Idioten, bis auf wenige Ausnahmen, treffen hier Urteile und behaupten Kompetenz , welche man nicht ernst nehmen kann und sollte ! Das Theatertreffen gehört abgeschafft!!!!!!!!!!"
Oder
"Das Theater ist eine unglaublich fürchterliche Institution. Irgendwelche Idioten, bis auf wenige Ausnahmen, inszenieren hier Werke und verhunzen Texte , welche man nicht ernst nehmen kann und sollte ! Das Theater gehört abgeschafft!!!!!!!!!!"
Oder
"Die Welt ist eine unglaublich fürchterliche Institution. Irgendwelche Idioten, bis auf wenige Ausnahmen, trinken hier Schnaps und leben ihre Leben , welche man nicht ernst nehmen kann und sollte ! Die Welt gehört abgeschafft!!!!!!!!!!"
Stell dir vor, es ist Nacht und keiner kritisiert rum.
Irgendwie doch auch mal ein Danke an die Nachtkritikredakteure für diese Auswahl. Entscheiden kann sich ja jeder. Und dann auch immer wieder die Debatte, was alles fehlt. Ich könnte da weiter machen. Aber das nervt. Es haben sich nun mal Redakteure auf den Weg gemacht und ihre wichtigeste Inszenierung nominiert. Wie soll das auch anders gehen. Die Auswahl ist vielschichtig. Bin gespannt!
PS: Ich fand Castorfs Faust epochal. Vinge/Müllers Nationaltheater äonisch.
@katharina (#12)
Sie haben den richtigen Sachverhalt leider etwas roh und verkürzt dargestellt. Dieses Portal hat einen viel zu weiten und allgemeinen Theaterbegriff und verursacht durch seine Kritiken, die viel zu wenig unterscheiden zwischen den jeweiligen Kunstveranstaltungen eine hochproblematische Verwässerung und 'Verkleinerung' der jeweiligen Kunstereignisse. Das vorgegebene Format einer Kritik ist viel zu gleichförmig, es wird brachial über alles gelegt, was da als Theater betrachtet wird - wobei eben diese Definition so gut wie gar nichts besagt über die Qualität und Erfahrungstiefe eines (singulären) Kunstwerks. Die Texte sind gleichgültig gegenüber der Tatsache, ob es sich bei einem Theaterabend vielleicht um ein ungeheures Kunstwerk handelt (ja, auch das ist möglich, bleibt aber zumeist zwangsläufig unbemerkt von dem Schnellkritiker, der ja bis 7 Uhr am nächsten Morgen (?) seinen Text abliefern muss) oder um eine Petitesse oder einfach um Schund. Gerade dieses Schnell-Verfahren ist aber bei Kunst das unsinnigste was es gibt, gerade Theater ist eben meist erst in den Nachwirkungen wirklich zu erfassen, geschweige denn zu bewerten... Ich will jetzt nicht zu weit ausholen (tue das wahrscheinlich demnächst mal anderswo), aber soviel muss man sagen: dass diese Internetplattform das Theater durch diesen falsch vereinheitlichenden Blick klein macht und unserer Kunst so unendlichen Schaden zufügt. Wo es sich eben um Theaterkunst handelt (und das tut es ja wirklich hie und da), wird es durch die Brille dieses Portals wie Sport oder Mode oder eben wie ein x-beliebiges Event betrachtet - was es seinem Wesen nach gerade nicht ist! Und: Theaterleute übernehmen unmerklich und unbewusst die inneren Haltungen dieser Brille etwas und fangen an, sich danach auszurichten und vllt. sich nach Erwartungen, wie sie hier - eben oft viel zu eng und zu unreflektiert gehighlighted sind - zu modeln. (@jens(#14): da wäre ich froh, dass ich nicht allzu oft mit diesem reduzierenden Blick betrachtet werde...) monsieur pascal
Liebe/r Grrlll,
nicht alle Autor/innen haben einen Vorschlag abgegeben. Es herrscht da kein Zwang.
Viele Grüße
miwo/Redaktion
" dass diese Internetplattform das Theater durch diesen falsch vereinheitlichenden Blick klein macht und unserer Kunst so unendlichen Schaden zufügt. Wo es sich eben um Theaterkunst handelt (und das tut es ja wirklich hie und da), wird es durch die Brille dieses Portals wie Sport oder Mode oder eben wie ein x-beliebiges Event betrachtet - was es seinem Wesen nach gerade nicht ist!"
genau das sind auch meine eindrücke + befürchtungen, denen sich aus welchem grund auch immer die nk-redaktion leider inhaltlich nicht stellt. ob nun nordkorea, trump oder dercon dafür personalisiert werden - es bleibt leider das gleiche muster, dass sichtbar wird und wütend machen kann - und natürlich bleibt allen die "freiheit" ihren selbstgewählten umgang mit kritik zu wählen.
ich sehe es jedoch als einen guten schritt, sich zumindest dazu zu äußern - das ist in der heutigen kommunikations(un)kultur schon viel.
wahrscheinlich sind meine anforderungen zu hoch - oder einfach nur ganz andere? dabei ist mein vordergründiges interesse einfach nur die liebe zum theater, zur kunst und deren schutz und beförderung zur freien entfaltung - welche ich in gefahr durch trittbrettfahrer der "mischwesen-propagandisten" sehe, welche erstaunlicherweise an fahrt zu gewinnen scheinen.
gerade im informationszeitalter fehlt eine bedeutende leerstelle: eine unabhängige kunst, die frei von wirtschaftspolitischen instrumentalisierungsmöglichkeiten eine würdige stelle in der GESAMTEN gesellschaft ausfüllen kann - an der sich ein hartz4-empfänger neben einem studenten, akademiker oder politiker gleichermaßen im austausch befinden.
DAS wäre ein "theatertreffen" im internet auf der höhe der zeit und kein casting aus dem elfenbeinturm der redaktion mit dem klang des glasperlenspiels - sondern mit dem vielfältigen klang aller möglichen instrumente ... der kunst und des publikums:-)))
>>> liebe und kunst wird aus MUT gemacht ... und beides in der (ach so "(erfolg)reichen") gesellschaft dringend gebraucht >>> der nichtmaterielle reichtum jenseits der pin-codes ohne seele
>>> letztendlich die SEINSFRAGE - die uralte und einzig bedeutende
Liebe/r "es",
Ihre Kritik an den Arbeiten Mondtags und jegliche Enttäuschung über unsere Arbeit bleibt Ihnen unbenommen. Nur fragen wir uns, welche zweite Inszenierung von Mondtag neben "Das Erbe, Münchner Kammerspiele" Sie noch in der Liste entdecken(?).
Und zur Info: Nicht nur die Redakteur*innen durften Arbeiten nominieren, sondern auch alle Autor*innen.
Viele Grüße
miwo/Redaktion
"Realität soll nicht durch Fiktion ersetzt werden. Es geht vielmehr um eine Gleichwertigkeit von Fiktion und Realität bei der Welterzeugung, da Welterzeugung ein mimetischer Vorgang ist. Es geht also tatsächlich um eine Ent-Hierarchisierung und nicht mehr darum, in die Fiktion herabzusteigen. (...) Es geht dabei um die Duplizität im Gegensatz zum Dualismus der beiden Daseinsebenen Endlichkeit und Unendlichkeit also Realität und Fiktion. Es geht um das dialektische Verhältnis und um das Bewusstmachen dessen z.B. durch Fiktionsbruch, Leseranreden, Selbstreferenzialität, die wiederum auf die mimetische Welterzeugung verweisen. Poesie als Werkzeug zur Emanzipation. (...) An die Stelle der linearen Erzählung tritt ein Geschichtenuniversum mit unterschiedlichen Erzählsträngen, die aber alle aufeinander Bezug nehmen. Es gibt auch nicht mehr den Lesenden, den Rezipienten oder den Zuschauer, sondern den Erfahrenden. Dieser Jemand erfährt etwas. Er erfährt das Kunstwerk an sich selbst und kann daran teilhaben. Und egal was er tut - selbst wenn er nur da ist und sich verweigert und es ablehnt, ist das ein weiterer Erzählstrang innerhalb des Universums. Die Transmedialisten sagen dazu „Rabbitholes“. Es gibt verschiedene Eingänge in das Kunstwerk." (zu B6112 aus Texte zur Kunst) Keine andere Inszenierung hat es geschafft die Ursprünge des Theaters und die digitale Gegenwart in einen kollektiven und transmedialen Erfahrungsraum zu übertragen und gleichzeitig das Theater als totale Institution neu zu definieren. Es wurden Forderungen an das Theater als Institution gestellt (die Gleichberechtigung der Frau, Antirassismus, Dehierarchisierung), die sich auf die gesamte Gesellschaft übertragen lassen und die Forderungen wurden zugleich eigenständig und kollektiv erfüllt. Was kann oder muss die Rolle des Theaters der Zukunft sein? Wie kann aus der Skandalisierung unserer Lebenswirklichkeit oder aus symbolischen Entwürfen des Zukünftigen ein progressiver Schaffensraum entstehen, der Gemeinschaft erzeugt in einer Zeit, die ganz im Zeichen eines verheerenden illusorischen Individualismus steht. In "B6112" wurde gemeinsam nach Antworten gesucht. Es ist eine Schande für die Theaterwelt, dass es uns nicht gelang dieses Projekt, das auf zwei Jahre angelegt ist, zu verteidigen und die Schönheit und Größe in diesem Vorstoß zu erkennen. Es ist eine Tragödie, unsere Tragödie.
"Fräulein Agnes" von Rebekka Kricheldorf, Regie: Erich Sidler, Deutsches Theater Göttingen
"Global Belly", Regie: Sophia Stepf, Flinn Works
Nun, ganz in Ihrem Sinne sollte gleichermaßen sein, dass ich unter #2 "Tipping Point" vorschlug, eine Produktion, die im Rahmen der neu eingerichteten Reihe "Circus" von Thomas Oberender eingeladen wurde. Und Herbert Fritschs Arbeiten (ich schlug unter #2 seine "Grimmige[n] Märchen" vor) haben ja auch etwas Zirzensisches.
Noch unmöglicher also für die Leser, hier eine Wahl zu treffen. Damit sagt dann das Ergebnis Wahl folgerichtig auch überhaupt nichts aus (außer im Zweifel, wie die letzten Male auch, welches Theater seine Community am besten aktiviert bekommt...).
Ich gucke relativ viel Theater, habe aber von den hier aufgeführten genau eine Inszenierung gesehen. Habe also meine Stimmen auf Inszenierungen verteilt, die sich gut anhören, die an ganz kleinen Häusern sind, oder einfach per Zufall...
wenden: "Ein Hinweis darauf, wie viele, in irgendeiner Hinsicht für die Rezensenten bemerkenswerte Inszenierungen überall im deutschsprachigen Raum existieren", heißt es dort; ich freue mich zunächst über jeden dieser "Einzelfälle", ob ich da nun hinfahre oder nicht; manchmal tue ich es, sehr häufig auch nicht - ich finde diese Hinweise aber wieder und wieder und wieder: auf dieser Seite,
hier, gerade eben auch in den Monats-Vorausschauen ! Es gibt zudem Theater, die haben wohl noch nie einen "überregionalen" Kritiker im Haus gehabt; durch nachtkritik de. ist auch diesbezüglich so manches in Fluß geraten; zu den Nachtkritiken tritt dann zudem die journalistische "Betreuung" der Threads (die Pressespiegel wären zu nennen, auch die Ansprechbarkeit vieler KritikerInnen bezüglich der von ihnen betreuten Threads gehört dazu, die diversen "Verlinkungen).
Aber zurück zur positiveren Sicht des # 41: LeserInnen, TheaterbesucherInnen wohl allesamt, gehen an dieser Stelle noch einmal in sich, lassen den Inszenierungszeitraum noch einmal, vielleicht auch ein wenig in einer Zirkusluft, Revue passieren, und, siehe da: es fallen dabei noch weitere Inszenierungen ein. Gut so, es wäre recht schade, wenn dem nicht so wäre ! Also, wieso sich über weitere Nennungen ärgern, wo doch das Ganze sowieso sichtlich spielerischen Charakter besitzt und der Wert natürlich ein begrenzter ist, der Anwert, daß wir wieder einmal ein wenig ins Nachdenken kommen, wie wir hier diskutieren bzw. Stellung beziehen, könnte ein viel größerer sein, oder ? Liegt es daran, daß hier eine solche Spannung zutage tritt, oder sehe, urplötzlich kann soetwas gehen, nur ich dann wieder nur diese Spannung ?? Ich möchte an dieser Stelle im übrigen einmal dazu anregen, den schönen Einwand in
# 39 aufnehmen, einmal eine Art "Kontrollgruppe" aufzumachen. Würde nach dem Filmereignis des Jahres gefragt, nach dem Buch des Jahres
oder der Kunstausstellung des Jahres; wo ginge dieses, vergleichbar zu dem Vorgang hier auf nachtkritik de. vor sich, und wie sähe dieses aus ?? Kämen wir dabei wirklich auf 38 "Werke", weit gestreut immerhin im deutschen Sprachraum; käme soetwas wie Peripherie, Off oder Off-Off überhaupt in Frage (und wenn ja, wie ?). Gibt es da nicht noch viel stärker den (konformistischen, marktüblichen) Zug
zu dem (!) Film, der (!!) Ausstellung, dem (!!!) Buch und jenem:"Das darfst Du nicht verpaßt haben !" "Das Heuvolk" oder "Das halbe Leid"
muß keiner unbedingt gesehen haben;ein Publikum etwa in der Größenordnung einer ausverkauften Vorstellung im Großen Haus des Deutschen Schauspielhauses Hamburg wird das dann letztlich gesehen und erlebt haben: so ein nüchterner Fakt; mache ich dazu ein Gedankenspiel auf, daß beide Sachen überhaupt nur "Signa-Fans" gesehen hätten, so würden, so meine Gesprächsanmutung, die meisten für "Das halbe Leid" votieren; liest dieser Personenkreis dann allerdings eine Liste von 38 oder 81 Vorschlägen ohne Nennung von
"Das Heuvolk" fehlt schlichtweg die Nr. 2 oder zumindestens ein Top-Ten-Kandidat; und wenn der dann auch noch aus Schleswig-Holstein bzw. (nahe dran ist es ja an Ludwigshafen das Käfertal) Rheinland-Pfalz kommt, verschärft sich hier potentiell hier nur wieder die Debatte ! Fehlt es uns an "Spitze", daß nicht nur 5 Inszenierungen infrage kommen, ist es gut, daß wir leicht auf 50 kommen, und hat nachtkritik de. wirklich einen Anteil an etwaiger Negativentwicklung; ich sehe Letzteres nicht, sah aber leider auch nicht den Abend im Centraltheater seinerzeit..
ich würde es ja sehr interessant finden, wenn schon eine nominierung der kandidaten - ich sag mal: ganz basidemokratisch durch ALLE theaterinteressierte aufgestellt werden könnte ... dann auch noch eine begründung dazu ...
jaja, das macht viel arbeit - bringt aber auch viel mehr als theoretisch-persönlichen redakationsgeschmack aus dem elfenbeinturm
Auch da wird es so sein, dass sehr viele Theaterinteressierte nicht mal davon hören würden, und dass die jeweiligen Theater vermutlich ihre Zuschauer aufrufen würden, für sie abzustimmen.
Objektiv wird so etwas NIE sein. Was jede/r ahnt, der/die sich mit offenen Augen in der Online-Welt bewegt.
Ihr Impuls einer "Basisdemokratie" ist sehr sympathisch und authentisch, aber nach meiner Meinung völlig realitätsfremd. Das NK "Theatertreffen"-Setup ist völlig in Ordnung. Dutzende von NK-Journalisten machen jeweils einen individuellen Vorschlag, und jeder weiß um die Individualität. Mal freut sich ein Haus mehr, mal eins weniger. Letztendlich dienen all diese Festivals, ob offline oder online, dazu, einen Anlass zu bieten, über Theater zu sprechen.
Und: Ich kann übrigens diesen Kampfbegriff "Elfenbeinturm" hier auf nk nicht mehr für voll nehmen, verzeihen Sie. NK IST eine Seite für Theaterschaffende und solche Theaterinteressenten, die sehr online-affin sind. Es gibt zehntausende von Menschen, die regelmäßig ins deutschsprachige Theater gehen, aber noch NIE von NK gehört haben. Dh, liebe marie, auch Sie wären auf jeden Fall ein Teil des Turms, den Sie bemängeln.
Also: Tapfer sein!
Gegen den von NK hier vorgelegten Modus habe ich im Grunde auch nichts einzuwenden; das sehe ich durch # 45 gut kommentiert, und Threads gibt es nun einmal für den "Gegenverkehr plus X", und wenn es die Kommentarspalten sind, die Ärgernis hervorrufen, so mag das sehr wohl auch an der Kommentatorenschaft und ihre etwaige Begründungsbereitschaft liegen und nicht allzusehr daran, was NK so vorlegt (ich finde die Lösung mit den jeweiligen Kurzbegründungen für das gewählte Inszenierungsereignis garnicht übel, auch wenn ich persönlich sehr wohl etwas von Zurechenbarkeit und Adressierbarkeit halte und daher den Schritt von Herrn Laages sehr begrüße, seine Wahl zu "outen").
Ich würde zB. auch "Das Heuvolk" gerne auf der Liste sehen, ua. weil dieses mir vielleicht wirklich eine Art "schönstes Ferienerlebnis" verschafft hat, da ich zu meinem Besuch am 12.7.2017 rahmend einen einwöchigen Urlaub in Ludwigshafen/Mannheim (7.7.-14.7.) verbrachte, der mir -nicht nur wegen des guten Wetters und der Spaziergänge nach Heidelberg und Worms und dem Einbaden im Silbersee- (wohl) in sehr guter Erinnerung bleiben wird. Warum also "Das Heuvolk" ? Weil SIGNA es auch in Mannheim geschafft hat, das Denken, Handeln, das Erinnern und Fühlen anzuregen bezüglich des Themas "Wie hältst Du es mit der Religion ?",
aber auch bezüglich einer Frage wie "Ist es nicht merkwürdig, in diese Welt zu kommen und als Kind beginnen zu müssen ??" "Wie bin ich zu meinem spezifischen Glauben oder Unglauben gekommen, und bin ich nicht vielmehr in so etwas hineingeboren worden ??? Warum scheint es ein Sprachspiel-Fehler zu sein, wenn jemand sagte: "Ich gehe mir heute einen Gottesdienst anschauen ????" Aber, genau soetwas regt SIGNA positiv an meineserachtens: Prüfen und Schauen, einfach mal ansehen zunächst, wenn es geht. Und noch etwas tut die Gruppe: Sie nimmt sowohl das Thema als auch Anregungen für die Schreine, Schulungsräume und die Kapelle aus der Luft der näheren Umgebung. Finde ich nicht in Vogelstang tatsächlich eine Jakobsleiter ? Ja: Eine Kindertagesstätte ! Und: Kindsverlust ist allenthalben in Jakes Baracke 243 gewärtig. Was heißt es schon, daß das Christentum vielleicht die Tragödie tötete, wenn der frühe Kindsverlust oder die später bereute Abtreibung eines Kindes plötzlich die 4. Wand durchbricht und etwas ANDERES fast nur noch mit dem Himmelsschiff kommen könnte, wenn überhaupt !?! SIGNA speist Motive aus Käfertal und Vogelstang ein, und es lohnt(e), ein wenig wie der sprichwörtliche Aal um den Veranstaltungsort zu kreisen, dessen Vergangenheit als Amerikanische Kaserne ebenso wachgerufen, ja, gerade auch im kraftvollen Ende in der Kapelle (siehe Heuvolk-Thread), belebt wird, wie dessen Zukunft (im enstehenden Stadtteil "Benjamin-Franklin-Village" ) befragt wird; und die Gegenwart ist die direkte Nachbarschaft zu einem riesigen Areal von nunmehr Flüchtlingsunterkünften. Was wird aus diesem Ort ?? Ist es nicht schon ein bemerkenswerter und auch humorvoller Zug , zu Jakes Baracke dann in einem Heidelberger Seightseeingbus gefahren zu werden, ist doch gerade "Sightseeing" so erdverbunden wie himmelweit entfernt vom Himmelsschiffprogramm im Grunde, und wird es in irgendeiner Zukunft dann auch einmal einen Mannheimer Sightseeingbus geben können, weil auch, ua. wegen der Pflege der Erinnerung an die Geschichte des Areals und möglicherweise der Zukunft, die man in die Hand genommen hatte, so daß es hier etwas zu sehen gibt, etwas Nachspürenswertes ??
Wer A sagt, könnte ich ein Sprichwort also norddeutsch ein wenig abzuwandeln suchen , muß auch "AL" sagen (A=1 und L=12 im Hintergrund; die Schreine 1 und 12, die dann quasi zum Gründungsdatum , dem 1.12., der folgenden SIGNA-Sache wurden ...) !.
diese Inszenerung fehlt, sie hatte am letzten Samstag den 20.1. Premiere in Linz: Licht im Kasten von Elfriede Jelinek, Österreichische Erstaufführung in der Regie von Katka Schroth.