Medienschau: SZ – Mavie Hörbiger über ihr Engagement gegen Rechts

Ich würde auch lieber Texte lernen

Ich würde auch lieber Texte lernen

6. September 2024. "Ich finde, dass viele Kulturschaffende in Österreich sich zu viel gefallen lassen", sagt Mavie Hörbiger im SZ-Interview und erläutert, weshalb sie gemeinsam mit Milo Rau, Elfriede Jelinek und anderen einen Aufruf gegen die FPÖ verfasst hat.

"Wenn man sich nur das Wahlprogramm und die Reden von FPÖ-Politikern anschaut: Da wird gehetzt gegen Institutionen wie die Wiener Festwochen, den ORF, die Medien", sagt Mavie Hörbiger im Interview mit Cathrin Kahlweit vo der Südddeutschen Zeitung (€). "Ich denke manchmal, ich würde auch lieber Texte lernen, als nonstop politisch zu agieren; aber derzeit ist es wohl unvermeidlich." (hier geht es zu ihrem Aufruf)

Mavie Hörbiger spricht mit der SZ auch über das Stück "Burgtheater“ von Elfriede Jelinek, das im Mai 2025 am Wiener Burgtheater Premiere feiern wird. Es behandelt die NS-Verstrickungen der Familie Hörbiger (der auch Mavie entstammt).

"Das Stück ist historisch nicht präzise, und ich habe der Autorin das auch lange nachgetragen", kritisiert Hörbiger und moniert Jelineks Rundumschlag, der auch die zweite Generation der Hörbigers einbezieht. "Was können die Kinder der Hörbigers dafür, dass ihre Eltern in Nazi-Propagandafilmen mitgespielt haben?" Mittlerweile verstehe sie "Frau Jelinek" aber. "Sie schrieb das Stück in der Waldheim-Ära, und sie wollte nicht nur mit dem Finger auf die Familie Hörbiger zeigen, sondern anschreiben gegen das Vergessen. (…) Deshalb finde ich es so schön, dass es jetzt indirekt eine Annäherung zwischen Frau Jelinek und mir gibt, indem ich eine Rolle in ihrem Stück spielen werde."

(Süddeutsche Zeitung / chr)

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  • Hier lesen Sie den Aufruf Jetzt! Stopp der FPÖ! von Mavie Hörbiger, Elfriede Jelinek, Birgit Minichmayr, Caroline Peters, Claus Philipp & Milo Rau im kompletten Wortlaut.
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