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Presseschau vom 13. November 2013 – Shermin Langhoff spricht im Interview mit der Süddeutschen Zeitung übers Interkulturelle

Für Migration geöffnet

13. November 2013. Am Freitag geht die erste Premiere der Intendanz Shermin Langhoff über die Bühne des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, Nurkan Erpulats Inszenierung von "Der Kirschgarten". Im Interview mit Mounia Meiborg in der Süddeutschen Zeitung spricht sie über den Stand des postmigrantischen Theaters.

Presseschau vom 5. November 2013 – Der Spiegel über den Fall des Burgtheater-Billeteurs Christian Diaz

Held statt Hindernis

5. November 2013. Im Spiegel berichtet Jonathan Stock noch einmal über "eine Meldung und ihre Geschichte", nämlich über die Protestaktion des Billeteus Christian Diaz beim Jubiläumskongress des Wiener Burgtheaters. Über den Beruf des Kartenabreißers schreibt er eingangs, dies sei eigentlich kein Beruf, sondern eine Funktion, die man kaum wahrnehme, seine "Handgriffe könnten auch von Maschinen erledigt werden". Der Kartenabreißer sei "ein Hindernis auf dem Weg zu einem Vergnügen. Es gibt keine Lieder über Kartenabreißer. Es gibt keine Helden unter ihnen. Es gab jedenfalls keine – bis Christian Diaz auftrat."

Presseschau vom 5. November 2013 – Der Tagesspiegel interviewt Lars Eidinger

"Ich bin ja eh verheiratet"

5. November 2013. "Frauenfußball ist ein Fall für die Paralympics", findet Lars Eidinger im Interview mit der Sonntagsausgabe des Berliner Tagesspiegels – und gesteht: "Ich habe mich für Ikea prostituiert." Alles nur Pose? Jedenfalls haut der Schaubühnen-Schauspieler weitere launige Schoten raus, die durchaus etwas über seine Einstellung zum Theater verraten.

Presseschau vom 1. November 2013 – Die taz über das bedrohte Anhaltische Theater Dessau

Ein Theater ohne Schauspiel

1. November 2013. "Ich habe das Gefühl, hier passiert Unrecht", zitiert Manuela Rauer in der taz den Schauspieler Sebastian Müller-Stahl, Ensemblemitglied des bedrohten Theaters Dessau. "Der Druck ist Wahnsinn. Selbst der Bund erhöht den Kulturetat. Hier hält man an diesen irren Kürzungen fest".

Presseschau vom 1. November 2013 – Die Welt kommentiert die Abschaffung des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen

Seltsame Logik

1. November 2013. Matthias Heine schreibt auf Welt-Online, dass er die Ankündigung der Berliner Festspele "Schrecken verheißend" findet, von den Berliner Festspielen würden für das TT-Nebenfestival "Stückemarkt" nun statt neuer Stücke "drei internationale Theater-Nachwuchskünstler/-gruppen, die neue Formen von theatraler Sprache und außergewöhnliche performative Erzählweisen entwickeln" gesucht.

Presseschau vom 26. Oktober 2013 – ORF-Gespräch mit Bundestheater-Chef Georg Springer

"Nicht den Funken einer Information"

Wien, 26. Oktober 2013. Immer mehr österreichische Protagonisten fordern das Burgtheater dazu auf, nicht mehr mit dem umstrittenen Dienstleister G4S zusammenzuarbeiten, dessen Geschäftspraktiken der Ex-Burgbilleteur Christian Diaz in seiner abgebrochenen Rede beim Burg-Jubiläum kritisiert hatte. Unter den Protestierenden sind der Grünen-Bildungssprecher Wolfgang Zinggl, die IG Kultur, der Kulturrat "art but fair" und die Grazer Autorenversammlung. Währenddessen verteidigt Bundestheater-Chef Georg Springer die Zusammenarbeit im Gespräch mit dem ORF. "Wenn ich einen Lieferanten habe, dann interessiere ich mich nicht dafür, mit wem er sonst noch Verträge hat, solange es keine nachweislich unseriösen Geschäftspraktiken gibt", erklärte er.

Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Tages-Anzeiger kommentiert die Protestaktion des Billeteurs Christian Diaz

Zivilcourage im eigenen Haus

23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an. "Die Intellektuellen schweigen auf nicht nachvollziehbare Weise; ihre Aktionen dienen allenfalls der Beruhigung des eigenen Gewissens", zitiert Odehnal aus der Ungarn-Protestnote Stiftet Aufruhr, die Hartmann vor nicht einmal einem halben Jahr mitunterschrieb, und pointiert: "Aber da ging es um Ungarn, nicht um das eigene Haus." Aktuelle Erkenntnis nach den als "sehr zurückhaltend" beschriebenen Reaktionen des Burgtheaters auf die Rede des Billeteurs: "Wenn es um Zivilcourage im eigenen Haus geht, ist Hartmann gar nicht mehr so laut."

Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Der Zürcher Tages-Anzeiger kommentiert die Reaktionen des Burgtheaters auf den Protest des Billeteurs

Großen Fragen ausweichen

23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an.

Presseschau vom 22. Oktober 2013 – Interviews mit Matthias Hartmann in der Kronen-Zeitung und im Spiegel

Bitte vorher fragen

22. Oktober 2013. Nachdem Matthias Hartmann bereits der Kronen-Zeitung (online: 19.10.2013, 16:00) im Interview in Sachen Billeteur versichert hatte, dass er "Sympathie mit diesem Mann" habe und "mit ihm reden" werde, da "sein Anliegen" wichtig sei, beteuert er jetzt auch gegenüber dem Spiegel (21.10.2013): "Das Burgtheater schätzt die Arbeit der Platzanweiser, die seit vielen Jahren das Gesicht des Hauses prägen." Bezüglich der Aktion von Christian Diaz sei man allerdings "lieber vorher gefragt worden". Dennoch sei man "zu jedem Dialog bereit".

Presseschau vom 16. Oktober 2013 – Die Welt bringt ein Interview über Sprechtheater in den USA

Die weißen Rollen bleiben weiß

16. Oktober 2013. "Hier kann man noch etwas suchen. Es gibt so viel Boden von sozialen Einflüssen, der offen ist, nicht besetzt", sagt die deutsche Theatermacherin Gabriele Jakobi, die oft und lange in den USA arbeitet, in einem Interview mit Uwe Schmitt in der Welt über Gemeinsamkeiten und Unterschiede vom europäischen und dem us-amerikanischen Theater. "Zwar ist der ökonomische Druck ungeheuer groß, aber man kann Dinge probieren: wenn man sich traut. Selbst wenn es nicht immer gelingt, aber es gibt die Chance."

Presseschau vom 16. Oktober 2013 – Die NZZ stellt die Initiative Art but fair vor

 

Goldene Regeln künstlerischen Schaffens

16. Oktober 2013. In der Neuen Zürcher Zeitung stellt Marco Frei die Initiative Art but fair vor. Und konstatiert: "Manchmal sind Künstler mutiger als Journalisten. Jedenfalls machen derzeit freischaffende Solisten, Darsteller und Musiker der schreibenden Zunft vor, wie man öffentlichkeitswirksam gegen schlechte Arbeitsbedingungen, Umgangsformen und Dumping-Bezahlung protestiert."

Presseschau vom 9. Oktober 2013 – Britische Medien über die Krise der Theaterkritik

Zu sehr Nische

Groß Britannien, 9. Oktober 2013. "Die Theaterkritik boomt. Die Theaterkritik ist in einer Krise", konstatiert Jake Orr, britischer Theatermacher, in seinem Blog. Der Boom resultiere aus der digitalen Theaterkritik, den Blogs und Online-Magazinen, die Krise aus dem Niedergang der Printmedien und der bezahlten Theaterkritik. Zunehmend würden Kritiken als Luxus angesehen und durch Schmalspurkritiken ersetzt (Orr verlinkt auf ein Beispiel im Independent). In zehn Jahren werde es keine (oder kaum mehr) Printkritik geben. Online schon, aber dort seien die entsprechenden Seiten auf hohen Traffic angewiesen, um Geld zu verdienen: "Theaterkritik kann das nicht, trotz all unserer Hoffnungen. Als Kunstform ist es zu sehr Nische."

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