medienschau

Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 12. Januar 2016 – Andreas Kriegenburg über das Stadttheater und die "Eventbude"

Ein bisschen ungerecht

12. Januar 2016. In der Münchner Abendzeitung spricht Andreas Kriegenburg, der gerade am Residenztheater "Macbeth" probt, im Interview mit Michael Stadler u.a. über Stadttheater-Traditionen und die Münchner Kammerspiele, an denen er über viele Jahre regelmäßig arbeitete.

Presseschau vom 5. Januar 2017 – Eva Behrendt im Merkur zur "Authentizitätsdebatte"

Utopie überholt Realität

5. Januar 2017. In der Zeitschrift Merkur schreibt Theater heute-Redakteurin Eva Behrendt eine Entgegnung auf den im November im Lettre-Magazin erschienenen Generalangriff auf den Theater-Performer des Soziologen und Rektor der Berlin Schauspielschule "Ernst Busch" Wolfgang Engler – in dessen Kerbe jüngst der Dramaturg Bernd Stegemann in der Süddeutschen Zeitung haute. Um Englers "Vorwurf der Authentizitätsfetischisierung, zur Bedrohung der künstlerischen Autonomie" angemessen zu antworten, schaut Behrendt ausgiebig auf zwei Inszenierungen der letzten Monate zurück: Lola Arias' Atlas des Kommunismus am Berliner Gorki-Theater und Empire, den dritte Teil von Milo Raus "Europa-Trilogie".

Presseschau vom 3. Januar 2017 - Dramaturg Bernd Stegemann übt scharfe Kritik an der performativen Wende

Theater wie Trump

3. Januar 2017. Bernd Stegemann kritisiert in der Süddeutschen Zeitung (3.1.2017) das Performance-Theater. Die "Schauspieler werden für ihre Leistungen im Film bewundert, auf der Bühne gehören sie ebenso wie das Drama zum alten Eisen. An ihre Stelle ist der Performer getreten, der seine eigene Existenz zum Thema macht und die mimetische Kunst des Schauspielens durch Performativität ersetzt."

Presseschau vom 30. Dezember 2016 – In der Berliner Zeitung denkt Ulrich Seidler an Berliner Beispielen über die Zukunft des Ensemble-Begriffs nach

Was wäre, wenn?

30. Dezember 2016. An den Beispielen Volksbühne und Berliner Ensemble denkt Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung laut über vermeintlich unumstößliche, eigentlich widersprüchliche Theaterbetriebs-Wahrheiten nach: "Es gehört zum Berufsbild des Schauspielers, dass seine soziale und berufliche Existenz der künstlerischen Entfaltungsfreiheit des Intendanten untergeordnet ist. Oft ist dies auch von Schauspielern so gewollt. Sie möchten nicht gebunden und von einem Theater absorbiert werden − sie wollen mit anderen Regisseuren arbeiten, an anderen Häusern gesehen werden, ihren Marktwert bei Film- und Fernsehen aufbessern."

Presseschau vom 29. Dezember 2016 – dpa-Interview mit Wilfried Schulz in den Ruhrnachrichten

"Ich sehe manchmal tagelang keinen Schauspieler"

29. Dezember 2016. Auf die Frage "Ist Ihr Optimismus in Düsseldorf schon geklaut worden?" antwortet Wilfried Schulz, Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses im dpa-Interview, das u.a. die Ruhrnachrichten bringen: "Schwere Frage (Schulz atmet durch und überlegt). Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die Aufgaben, für die ich nach Düsseldorf gekommen bin und die verabredet worden sind, weiterhin zu erfüllen sind. So lange ich eine Chance sehe, dass das in einem überschaubaren Zeitraum passiert, ist das gut."

Presseschau vom 23. Dezember 2016 – Interview mit Nicolas Stemann und Christopher Rüping zur Münchner-Kammerspiele-Debatte

Ausgangspunkt der Reformation?

23. Dezember 2016. "Das, was ich hier am Haus, während der letzten Spielzeit und jetzt bei den Proben zum 'Kirschgarten' erlebe, hat wirklich nichts zu tun mit dem, was in der Presse verhandelt wird", sagt Nicolas Stemann im Interview mit Michael Stadler in der Münchner Abendzeitung, und sein Regisseurskollege Christopher Rüping pflichtet ihm bei und sagt auf die Frage zum in diesem Zusammenhang vieldiskutierten Unterschied zwischen Schauspieler und Performer: "Die gängige Definition würde wahrscheinlich so ähnlich lauten wie: Ein Schauspieler ist jemand, der sich auf der Bühne verwandelt, und ein Performer ist jemand, der auf der Bühne er selbst bleibt." Ihm scheine diese Unterscheidung allerdings viel zu schematisch, so Rüping "insbesondere an einem Ort wie den Kammerspielen mit seinen Schauspielerpersönlichkeiten". Beides mische sich immer: "Jemand kommt auf die Bühne, ist er selbst und setzt sich ins Verhältnis zu einer Figur, zu einem Text."

Presseschau vom 14. Dezember – Chris Dercon gibt der dpa ein Interview zur Zukunft der Volksbühne

"Frag nicht, was Berlin für dich tun kann"

14. Dezember 2016. Der designierte Intendant der Volksbühne Berlin Chris Dercon hat der dpa ein Interview gegeben, aus dem mehrere Medien zitieren, unter anderem der RBB. Im Kern hat es die Botschaft: Dercon möchte ein festes Ensemble für die "neue" Volksbühne. Dafür wolle er "exponierte, bekannte Künstlerinnen und Künstler, aber auch solche, die noch ein Versprechen sind oder deren Star-Charakter sich bereits jenseits der großen Häuser entwickelt hat", rekrutieren. Konkreter wird er nicht.

Presseschau vom 13. Dezember 2016 – die taz analysiert die Debatte um die Münchner Kammerspiele und diagnostiziert falsche Fronten

Mehr Sorgfalt

13. Dezember 2016. "Beflissene wie dampfende Stellungnahmen für und wider Lilienthal umgingen en gros die von der SZ-Kritikerin Christine Dössel angezettelte Qualitätsdiskussion", schreibt Sabine Leucht in der taz (ausgehend von einer Kritik zu Rimini Protokolls "Top Secret International" an den Münchner Kammerspielen) – dabei hätten sich einige Autoren (inklusive Dössel) zu sehr in die Idee verbissen, die Kammerspiele "retten" zu müssen. "Andere wollten offenbar partout nicht in die reaktionäre Ecke gestellt werden und bejahten das 'Experiment' ohne weitere Differenzierung", so Leucht. "Lilienthal selbst hielt nonchalant das Label des Performativen wie ein Schutzschild vor sich, als würde sich Kritik daran von vornherein verbieten, weil es eben 'anders' ist und deshalb per se schon toll."

Presseschau vom 13. Dezember 2016 – Die Neue Zürcher Zeitung spricht mit Matthias Lilienthal über seinen umstrittenen Kurs für die Münchner Kammerspiele

"Überhaupt kein Bruch"

13. Dezember 2016. Er würde nichts anders machen, wenn er "jetzt die Zeit anderthalb oder drei Jahre zurückdrehen könnte", sagt Matthias Lilienthal im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung. Im Rückblick auf seine ersten anderthalb Spielzeiten als Intendant der Münchner Kammerspiele, die zuletzt in die Dauerkritik geraten sind, räumt Lilienthal ein: "Ich hatte ehrlicherweise vonseiten der Zuschauer in der ersten Spielzeit mit stärkeren Reaktionen gerechnet und gehofft, dass die Medien in einer anderen Art und Weise unsere Arbeit übersetzen würden."

Presseschau vom 9. Dezember 2016 – Deutschlandradio Kultur interviewt den soeben ins Amt getretenen Berliner Kultursenator Klaus Lederer

"Auch Chris Dercon hat zweifelsohne seine Fähigkeiten"

9. Dezember 2016. "Ich werd erstmal mit allen reden und mir die vorliegenden Informationen jetzt erstmal alle auf den Tisch holen", sagt Klaus Lederer im Interview mit Deutschlandradio Kultur auf die "Volksbühnen-Frage". Das sei doch normal, "wenn man so ein Amt antritt, dass man mit allen Beteiligten redet, auch mit den Beteiligten, mit denen seinerzeit nicht geredet worden ist", so Lederer: "Also auch mit den Beteiligten aus dem Theater, aus den Gewerken im Theater, den Schauspielerinnen und Schauspielern, auch der derzeitigen Intendanz".

Presseschau vom 5. Dezember 2016 – Die FAZ kritisiert die Strukturreform in Mecklenburg-Vorpommern scharf

"Kulturelle Grundversorgung"

5. Dezember 2016. Jan Brachmann kritisiert in der FAZ (5.12.2016) die große Strukturreform in Mecklenburg-Vorpommern. Diese sieht u.a. die Fusion des Theater Vorpommern mit seinen Standorten in Stralsund, Greifswald, Putbus auf Rügen mit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz zum "Staatstheater Nordost" vor.

Presseschau vom 3. Dezember 2016 – Das Hamburger Abendblatt betrachtet die Einkommenssituation der Schauspieler*innen in Deutschland

Was Schauspieler verdienen

3. Dezember 2016. Peter Wenig schreibt im Hamburger Abendblatt (3.12.2016) einen lesenswerten und ausführlichen Artikel über die Einkommenssituation der Schauspieler*innen in Deutschland. Er begleitet den Schauspieler Oliver Warsitz, der im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater zwei Diener-Rollen in "Bunbury" spielt.

Presseschau vom 2. Dezember 2016 – Die Berliner Zeitung spricht mit Ulrich Khuon, dem Intendanten des Deutschen Theaters in Berlin

Mehr Mut zum Leisesein

2. Dezember 2016. Für die Berliner Zeitung haben Ulrich Seidler und Dirk Pilz mit dem Intendanten des Deutschen Theaters Ulrich Khuon gesprochen. Über Chris Dercon und die Volksbühne, über die Aufgabe des Theaters in konfrontativen Zeiten, über die Macht der Intendanten.

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