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Auch der Deutsche Bühnenverein solidarisiert sich mit Charlie Hebdo

Je suis Charlie

9. Januar 2015. Der Deutsche Bühnenverein verurteilt den Anschlag auf Charlie Hebdo und trauere an der Seite der Angehörigen um die getöteten Mitarbeiter dieser Zeitschrift und die getöteten Polizisten, heißt es in einer Pressemitteilung. "Charlie Hebdo" stehe für die Freiheit der Kunst. Diese Freiheit wurde vor allem in der französischen Revolution erstritten und prägt heute das Wesen jedes freiheitlichen Rechtsstaats.

"Wer die Freiheit der Kunst und mit ihr andere Freiheitsrechte, wie die Pressefreiheit, in Frage stellt oder sogar zum Ziel eines grausamen Mordanschlags macht, legt die Axt an die Grundfesten der Demokratie", so die Erklärung weiter, "deshalb ist die Freiheit der Kunst unantastbar und bedarf der Verteidigung aller demokratisch gesinnten Europäer. Die Theater und Orchester in Deutschland und ihre Mitarbeiter aus über 90 Nationen der Welt solidarisieren sich mit der Bewegung 'Je suis Charlie', die anlässlich des Anschlags auf 'Charlie Hebdo' für den Erhalt der Freiheit - auch unserer muslimischen und friedlich gesinnten Mitbürger - einsteht."

(Deutscher Bühnenverein / sik)

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Kommentare  
Je suis Carlie: Kunst von Ernst entkoppelt
Ja, die Freiheit der Kunst. Es muß nur einer auftauchen, der sie, die Kunst, ernst nimmt, und schon ist es mit ihrer Freiheit Essig. Der Preis, den die Kunst für ihre Freiheit entrichtet, besteht darin, nicht ernst genommen zu werden. „Der Streit um die Mohammed-Karikaturen hat westliche Künstler nicht nur erschreckt, sondern auch betroffen gemacht hinsichtlich einer Wirksamkeit von Kunst, die sie lange nicht erlebt haben. Auf welch unheiligen Zorn kann Kunst treffen in Gesellschaften, die unsere totale Entkoppelung von Kunst und Ernst noch nicht durchgemacht haben!“ (Harald Jähner, Berliner Zeitung, 27.9.2006 - anläßlich der von Kirsten Harms verfügten Absetzung von Neuenfels’ IDOMENEO-Inszenierung an der Deutschen Oper). Wollt ihr die totale Entkoppelung von Kunst und Ernst? Wollt ihr sie, wenn nötig, totaler und radikaler als ihr sie euch überhaupt vorstellen könnt? „Je suis Charlie“ kommt, so betrachtet, der Bitte an den Attentäter gleich, wenigstens er möge uns ernst nehmen.
Je suis Charlie: irre gut
Der gutmütige Bazon Brock wusste bereits vor 10 Jahren Bescheid und hatte bereits vor 10 Jahren prophezeit, dass der Kariakturen-Streit im Terror enden wird. Daraufhin wurde er von 3sat entlassen. Bilderstreit dümpelte ohne ihren Macher noch ein paar Wochen dahin. Daraufhin wurde die ganze Sendung abgesetzt. Danke 3sat. Ihr seid irregut.
Je suis Charlie: Übersetzung
"Je suis Charlie" heißt nichts anderes, als das Recht auf freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Presse zu unterstützen. Ersteres inkludiert natürlich auch das Recht, selbige abzulehnen.
Je suis Charlie: noch lange nicht zivilisiert
Lieber Sascha,

Du lebst in Deiner vertrauten Kultur, eben. Ich tue auch meine Meinung kund, jetzt gerade dank der Meinungsfreiheit, so feige wie ich bin. Vielleicht bin ich etwas durchgeknallt. Aber nur im Abendland. Vorzugsweise auf nachtkritik. Auch wenn es manchmal peinlich für mich wird. Aber dann doch nicht, weil nachtkritik den Anspruch hat, mich zensieren zu können. Nachtkritik weiß also, was sie tuen. Und das finde ich sehr korrekt - ich wollte nicht sagen wunderbar, denn das klingt zu anbiedernd. Aber Zensur ist völlig richtig. Kurzum, ich muss nie Angst haben, für meinen Kommentar ausgepeitscht oder gar getötet zu werden, nur weil ich ein Feigling bin. Das muss man sich mal vorstellen. Denn die Islamisten, nicht die Moslime oder alle Moslime mit Kopftuch und Handy leben schließlich im Mittelalter, weil Mohammed 500 Jahre später kam als Christus. Das sollte man wissen, um sie zu verstehen. Nachtkritik zensiert mich, und meistens bin ich froh drum, weil ich meinen gesendeten Schwachsinn auch hinterher zensieren würde (das ist keine Selbstzensur) - nur weil ich ihn hinterher nicht mehr lesen will, so unüberlegt ich meistens bin. Aber dieser Eintrag ist kein Schwachsinn, glaube ich zumindest, zumindest jetzt, ich bin momentan ganz klar im Kopf, Dank Solian. Ethik heißt - sich für den anderen verständlich zu machen. Und der Andere sollte sich die Mühe geben, den allzu leisen Satz "Je suis Charlie" zu verstehen. Aber der Andere versteht diesen allzu leisen Satz nicht, auch nicht mit Deiner Übersetzung. Deshalb gibt es gerade soviel Polizei vor den Zeitungshäusern. Ist das normal? Nein. Mir brauchst Du den völlig überschätzten Satz nicht mehr übersetzen. Bitte mach` Dich jetzt für die radikalsten Islamisten verständlich. Die Lösung lautet: Ästhetik des Unterlassens. Verachte nicht die andere Kultur - die andere Kultur, die noch lange nicht zivilisiert ist - aber wir auch nicht - das ist das Erschreckende. Du kennst den IS nur vom Hörensagen. Sei bitte nicht so arrogant.

Liebe Grüße, -
Je suis Charlie: Link zu Petition
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2015/_01/_08/Petition_56759.html
Petition zur Abschaffung des §166 StGB über Gotteslästerung
Je suis Charlie: Preis der Freiheitsverteidigung
Nein, lieber -, Zensur ist nicht richtig, in keinem Fall. "Je suis Charlie" beinhaltet keinerlei Verachtung, ganz im Gegenteil. Verstehen ist auch keine Einbahnstraße - Verständlichmachen bedingt Verstehensollen. Und es gibt einen Unterschied zwischen Kultur und Terrorismus. Islam ist ersteres, IS eines der menschenverachtendsten und brutalsten Regime der jüngeren Menschheitsgeschichte. Und ja, ich will IS nicht verstehen - die Freiheit zu verteidigen muss auch heißen, jene zu bekämpfen (und das ist nicht primär im militärischen Sinn gemeint), deren Ziel es ist sie abzuschaffen.
Je suis Charlie: Petition
Nach Kopenhagen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das Quorum für die Petition zur Abschaffung des §166 über Gotteslästerung kann nur noch bis 17.2.15 erreicht werden. Unterzeichnet massenhaft und verbreitet den Link!
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2015/_01/_08/Petition_56759.html
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