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Aktionsplan Integration für Kulturinstitutionen

Kern- und Querschnittsaufgabe

Berlin, 4. Februar 2021. Das deutsche Bundeskabinett hat den Nationalen Aktionsplan Integration (NAP-I) beschlossen, in den auch die Kultureinrichtungen eingebunden sind. Demnach soll Diversität bei Personal, Publikum, Programm und Partnern in bundesgeförderten Institutionen gestärkt und in Bildung und Qualifizierung ausgebaut werden. Außerdem soll das Thema Migration hervorgehoben werden.

"Kunst und Kultur können gerade in Zeiten wachsender Ressentiments enorme Kräfte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt entfalten", so Kulturstaatsminiterin Monika Grütters. "Mit dem heutigen Beschluss unterstützen wir die Kultur als wichtigen Integrationsmotor. Wir fördern das Zusammenwachsen in Vielfalt aktiv, indem wir kulturelle Teilhabe und Diversität in unseren Kultureinrichtungen verbindlich als dauerhafte Kern- und Querschnittsaufgabe verankern. Zugleich tragen wir damit auch der größeren gesellschaftlichen Vielfalt in Deutschland Rechnung."

Teil des Kulturkapitels des NAP-I ist, dass die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen Diversität in einschlägigen Gremien sowie bei Personal, Publikum, Programm und Partnern fördern sowie Diversität in Bildung und Qualifizierung ausbauen. Außerdem soll es einen Bericht zur Diversität in bundesgeförderten Kultureinrichtungen geben.

Details werden am 9. März im Rahmen des 13. Integrationsgipfels vorgestellt.

(geka)

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Kommentare  
Aktionsplan Integration: Fortschritt auf die Fahnen
Paraphrasiert heißt das: wir wälzen ein Problem, für das wir keine Lösung haben und das uns auch nicht so sehr interessiert, wie es müsste, auf die Kulturbetriebe ab. Wir reden Kulturschaffenden nach dem Wort, die ihre Arbeitsstätten primär als progressiv-utopische Räume sehen (dagegen ist nichts einzuwenden...), schreiben uns Fortschritt auf die Fahnen und lassen die KünstlerInnen in ihren Zukunftslaboren schauen, ob das alles auch funktioniert. Wenn Vergleichbares parallel auch für die Wirtschaft, die Verwaltung etc. beschlossen worden wäre, würde sich der etwas fade Beigeschmack dieser Mitteilung vielleicht verflüchtigen.
Aktionsplan Integration: von wegen Diversität
Wieder wird unter Diversität in der Kultur ausschließlich das Thema Migration verstanden, obwohl es zahlreiche andere Diversitätsdimensionen gibt. Z.B. tauchen hier - wie schon beim Programm 360 Grad der Bundeskulturstiftung - Menschen mit Behinderung überhaupt nicht auf. Auch nicht auf der Seite der Beauftragten für Kultur und Medien. Warum denkt man hier nicht alle mit? Oder können wir demnächst auch für Inklusion in der Kultur einen Nationalen Aktionsplan erwarten?
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