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Berlin: Bühnenverein protestiert gegen drastische Sparauflagen

26. September 2024. Der Landesverband Berlin des Deutschen Bühnenvereins protestiert in einem Offenen Brief gegen drohende Sparmaßnahmen im Kulturbereich. Konkret kritisiert er in dem Schreiben, das an den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner, den Kultursenator Joe Chialo und den Finanzsenator Stefan Evers gerichtet ist, die "drastischen Einsparauflagen" für die Jahre 2025 und 2026, über die Vertreter*innen aller Kulturbereiche auf einer Informationsveranstaltung am 19. September 2024 unterrichtet worden waren.

Das im Raum stehende "Einsparvolumen von 110 bis 150 Millionen Euro oder mehr" für jedes der beiden Jahre käme "einem Kahlschlag für die Kultur in Berlin" gleich, heißt es in dem Offenen Brief – der im Anschluss die Folgen eines solchen Szenarios skizziert.

Demnach wären die institutionell geförderten Opern-, Konzert- und Theaterhäuser "gezwungen, den bereits geplanten und vertraglich verabredeten Produktions- und Spielbetrieb weitestgehend auszudünnen", da aufgrund der hohen Fixkosten für Personal und Gebäudeunterhaltung der einzige budgetäre Spielraum im künstlerischen Programm läge. Privatrechtlich organisierten Häusern drohe die Insolvenz. Und "Kürzungen bei den projektbezogenen Förderungen träfen die vulnerabelsten Bereiche der freien Szene und der Performing Arts, der Literatur, der Bildenden Kunst, des Tanzes und der kulturellen Bildung".

Der Offene Brief endet mit einem Appell im Vorfeld der anstehenden Beratungen zur Konsolidierung des Landeshaushalts: "Das erzielte Einsparvolumen im kleinsten Ressortetat der Stadt steht in einem eklatanten Missverhältnis zu den immensen Schäden, für die man noch in Jahrzehnten einen hohen Preis zahlen wird. Wir appellieren an Sie: Graben Sie der Kultur Berlins nicht das Wasser ab."

Gezeichnet haben für den Vorstand des Berliner Landesverbandes des Bühnenvereins Thomas Fehrle, Christina Schulz, Karin Bares und Tobias Veit. Viele renommierte Institutionen, Intendant*innen, Regisseur*innen und Künstler*innen gehören zu den Unterstützer*innen.

(Deutscher Bühnenverein Landesverband Berlin / cwa)

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