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Bürgermeister Ahlhaus: Ein Intendant für mehrere Hamburger Häuser ist möglich
Aufgaben gemeinsam erledigen
Hamburg, 17. September 2010. Nach dem Rücktritt von Friedrich Schirmer als Intendant des Deutschen Schauspielhauses hat sich Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) in der Möglichkeitsform über die Neubesetzung des Posten geäußert. Wie ndr.de mitteilt, sagte Ahlhaus: "Möglicherweise gibt es auch eine Lösung, die selbst einen Sparbeitrag darstellt, indem man vielleicht gemeinsame Dinge erledigt, die bisher von mehreren erledigt worden sind." Welche Aufgaben er sich vorstellt, verriet er nicht. Weiter sagte Ahlhaus, dass ein Intendant für mehrere Häuser möglich sei.
Bei geplanten Einsparungen in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro im Haushalt der Hansestadt dürfe es keine Tabus geben, so der Bürgermeister. Gleichzeitig gehe er aber davon aus, dass der Etat des Schauspielhauses weiterhin bei 18 Millionen Euro liegen wird.
(ndr.de/sik)
Besorgt zeigt sich Till Briegleb in der Süddeutschen Zeitung (18.9.2010). Dem CDU-Kultursenator Reinhard Stuth zufolge gebe es "drei Optionen. Erstens: Man sucht einen neuen Intendanten für das Schauspielhaus. Zweitens: Das Schauspielhaus geht in eine ganz neue Richtung, 'in welche auch immer'. Oder eben drittens: Die Fusion am Kopf mit zwei Körpern unten dran, die in aber eine eigene Richtung gehen sollen." Leichtfertig nennt Briegleb diese Gedankenspiele, zumal der neue Senat "die relative Schonung, die unter Ole von Beust der Kultur bei den Kürzungen gegönnt wurde, keineswegs fortsetzen" wolle. "Vielmehr bestimmt unter Ahlhaus der forsche Jargon von Unternehmensberatern den Ton, nach denen die Kultur gefälligst vernünftig wirtschaften, sprich: sparen und schweigen solle. Und Stuth ist nicht gewillt, sein Ressort hier auszuklammern. Man müsse unbedingt aus der 'dramatischen Schuldenfalle' kommen, sonst drohen auch in Deutschland 'griechische' Verhältnisse, und darunter würde als Erstes die Kultur leiden, sagt er allgemeinpolitisch." Die Folge? "Wenn Reinhard Stuth für 7,2 Millionen Kultur wegspart, dann kann er bald die totale Kernschmelze einleiten."
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Oder um es konkreter zu formulieren: Wenn Ahlhaus Geld sparen will, dann soll er sich doch bitte nicht selber irgendeine hirnverbrannte Fantasie-Lösung ausdenken, sondern eine Arbeitsgruppe mit kompetenten Teilnehmern bilden, die wissen, wie man HEUTE Theater macht. Wie man Sparwzänge umgeht oder wie man mit ihnen umgeht. Bitte: Kompetenz ranschaffen, sonst kann die ganze Sache hier eine ungemütliche Dynamik kriegen und dann steht das Schauspielhaus an der Wand. Ende des Theaters. Vermutungen und Gerüchte in der Richtung schwelen ja schon seit geraumer Zeit in der Stadt - spätestens seit dem Teilverkauf der Theaterimmobilie.
Andererseits: Wenn das Versprechen abgegeben würde, dass die Harley-Days, der Schlagermove, die Cyclassics, das Alstervergnügen, die Nobel-Hotels in St. Pauli-Süd usw. usf. alle nur noch im Schauspielhaus stattfünden und nicht mehr in der Stadt, würde ich auf den Deal einschlagen, mich bedanken und allen Hamburgern gratulieren.