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Carmen-Maja Antoni nicht mehr fest am Berliner Ensemble

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Berlin, 22. Mai 2013. Die Schauspielerin Carmen-Maja Antoni wird im Juni nach fast 40 Jahren ihren Vertrag als festes Ensemblemitglied am Berliner Ensemble beenden. Sie wird in der neuen Spielzeit aber als Gast weiterhin dort arbeiten. In einem Interview mit dem ZEITmagazin erklärt sie: "Ich möchte mal mit anderen Leuten zusammenarbeiten. Ich möchte auch raus aus diesem Gehorsam."

cover antoni kein-pardonVor kurzem erschien ihre Autobiografie: Carmen Maja AntoniWeiterhin stellt sie fest: "Man wird zu viel herumkommandiert in diesem Beruf. In der DDR haben wir viel mehr im Team gearbeitet, man nannte das Kollektiv. Dabei sind wir geistig mobil geblieben und waren nicht auf diesem Egotrip." Heute gebe es hingegen nur zwei Haltungen: "Maul aufreißen oder Klappe halten. Das ist nicht gut. Das ist zu autoritär."

Über ihren Chef Claus Peymann sagt Antoni: "Bei Peymann soll man immer 'mit ganzer Kraft für das Theater brennen'. Ja, man brannte ja, man wollte spielen, aber man wurde in vielem ausgebremst."

(mw / ZEITmagazin)

 

 

[Anmerkung: Diese Meldung wurde am 23. Mai um 11.30 Uhr korrigiert. Wie Frau Antoni mitteilt, endet zwar ihr fester Vertrag, als Gast wird sie aber weiter am BE spielen.]

 

Mehr zu Carmen-Maja Antoni: Ihre Autobiographie Im Leben gibt es keine Proben

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Kommentare  
Antoni verlässt BE: Mutig
Das finde ich durchaus mutig. Viel Erfolg für Frau Antoni.
Antoni verlässt BE: Glückwünsche zum Mut
glüchwunsch! großartig! mutig! eine tolle frau und kollegin!
Antoni verlässt BE: Definitionssachen
Mutig?! Wie definieren sie denn Mut?
Antoni verlässt BE: Wieso Mut?
Ich stimme ja Herrn Baucks eher selten zu, bin aber auch ein wenig ratlos, wo hier Mut im Spiel sein sollte?
Antoni verlässt BE: deshalb mutig
mutig, weil veränderung nach langem. weil mit diesem haus gelabelt. weil hausinterne probleme mit der leitung, das sagt sie doch.
Maja-Antoni verlässt BE: bei wem soll es anders werden?
ich finde es ein wenig nachdenkenswert, wenn eine verdiente, sehr reife schauspielerin nach 40 jahren ein haus verlässt um sich neuen herausforderungen zu stellen. Frau Antoni hat doch ihren sehr eigenen, uns wohl bekannten Stil, den wir sehr oft gesehen und bei dem man in den letzten 10 Jahren immer schon wusste: ja, so wirds werden, so MACHT sie es. und das soll in höherem alter anders werden? bei wem denn? romes, pucher...nein danke...
Antoni verlässt BE: kann
Ich möchte ja Frau Antoni in keiner Weise zu nahe treten, aber sie ist unleugbar im rentenfähigen Alter, da kann man es sich dann schon mal erlauben "nein" zu sagen, ohne großen Schaden zu nehmen, und bekommt trotzdem noch Angebote, vielleicht sogar die Besseren.

Mut?! Was würde Frau Antoni dazu sagen?! Wahrscheinlich schallend lachen. Ich mag sie als Schauspielerin nicht so sehr, weshalb unsere Begegnung im DT auch nicht so glücklich ausfiel, aber eines traue ich ihr zu, dass sie ihren Abgang nicht als Heldentat deutet.
Antoni verlässt BE: BE verschleißt große Namen
Gut Frau Maja-Antoni. Peymann höre ich gern zu, weil er so gut reden kann und klug ist. Jedoch nicht so klug, endlich das zu sein, was er immer wieder predigt. Ich hörte ihm mit Spannung zu, z. B. als er seine Weisheiten zur TT-Diskussion zum Besten gab. Er hat Recht, es ist nicht seine Zeit. Es ist ein Trauerspiel eines großen Theatermachers, der sich nicht mehr neu definieren kann. Das ist nicht schlimm... Aber war am BE läuft, ist unwürdig, hat nichts mehr mit den Heute zu tun. Wenn er Remini Dilettantismus vorwirft, mag es seine Sicht sein. Doch hat er dem etwas zu erwidern? Mitnichten. Floh im Ohr, eine Wunde, Peter Pan beste Unterhaltung, grandios gespielt und inszeniert, aber wenig innovativ. Und Peymann spricht gegen Unterhaltung, weil er es wahrscheinlich nicht annähernd bringt wie Herbert Fritsch. Dort kann man lachen, im BE nicht. Große Namen überall, aber selten so verschlissen wie im BE. Thalbach ist fürchterlich. Weder Unterhaltung, noch Lachen, noch Theater. Kabale sieht man am besten gar nicht. Ein Theater versinkt im Sumpf. Dagegen glänzen die anderen Berliner Theater auf jeden Fall im Abendlicht. Die Volksbühne bestens, innovativ aufgestellt, das DT in seiner Quantität, es gibt immer etwas Gutes, wenn viel passiert oder gar die Schaubühne, zumindest im Ausland schätzt man den Ostermeier, ich auch und das gewaltig. Nach 14 Jahren ist es nicht mutig, aber konsequent. Diese Konsequenz kann man auch von alten Jungen fordern. Man darf sich auch auf Lorbeeren ausruhen. Tue dies Herr Peymann. Trete in guten Gesprächen auf. Der Unterhaltungsgehalt ist unübertroffen.
Antoni verlässt BE: Unterschiedlicher Humor
Vielleicht sollten all jene, die immer zum BE- bzw. Peymann-Bashing das fröhliche Halali blasen, doch auch berücksichtigen, dass es nicht nur verschiedene Erwartungen an Theater sondern auch unterschiedlichen Humor gibt. Peymann bzw. das BE arbeiten ja nicht im Elfenbeinturm zur eigenen „Gaudi“ sondern versorgen ein wohl nicht als zu kleines Segment von Theaterbesuchern.

Ich z.B. habe voriges Jahr dank der Übertragung in 3 SAT die in diesem Forum hochgehandelte/geschriebene „(s)panische Fliege“ gesehen und habe mich entsetzlich gelangweilt. Sophie Rois, auch ein großer "Name", blieb da für mich wenig beeindruckend. Aber es wäre mir doch vermessen erschienen die Schließung der Volksbühne anzuregen oder dem Regisseur einen anderen Beruf zu empfehlen.
Antoni verlässt BE: Peymann bei Biberpelz
@9:
"Aber es wäre mir doch vermessen erschienen die Schließung der Volksbühne anzuregen oder dem Regisseur einen anderen Beruf zu empfehlen. "
Was zweiteres Peymann anlässlich von Herbert Fritschens "Biberpelz" während des Schlussapplauses beim Theatertreffen 2011 bekanntlich lautstark tat.
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