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Der Lyriker und Wissenschaftler Stefan Brecht ist in New York gestorben
Chronist der New Yorker Theatergeschichte
16. April 2009. Stefan Brecht ist am Ostermontag in New York im Alter von 84 Jahren verstorben, das gab das Büro der Brecht-Erben in Berlin bekannt. Der Sohn des Dramatikers Bertolt Brecht und der Schauspielerin Helene Weigel wurde 1924 in Berlin geboren. Als die Eltern in den Nachkriegsjahren aus dem Exil nach Europa zurückkehrten, entschied sich Stefan Brecht in den Vereinigten Staaten zu bleiben, wo die Familie seit 1941 in Kalifornien Zuflucht gefunden hatte.
Er promovierte an der Harvard-University in Philosophie und arbeitete als Dozent an Hochschulen in Paris und Miami. 1960 übersiedelte er mit seiner Frau, der Kostümbildnerin Mary McDonough, und zwei Kindern nach New York, wo er an einer umfassenden Theatergeschichte der Stadt arbeitete. Vor allem die Regiearbeit Robert Wilsons beeindruckte ihn, ihr widmete er eine Monografie, die unter dem Titel "The Theatre of Visions" erschien.
Nach dem Tod seiner Mutter Helene Weigel 1971 kümmerte er sich gemeinsam mit seinen Geschwistern um die Rechtewahrnehmung an den Werken seines Vaters und war insbesondere für den englischsprachigen Raum zuständig. In den achtziger Jahren erschien im Ost-Berliner Aufbau-Verlag auch eine Auswahl seiner Gedichte in deutscher Übersetzung.
Zu den Nachrufen in der Welt und in der Berliner Zeitung geht es hier und hier.
(sik)
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