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Hochhuth kündigt Mietvertrag am BE

Es reicht!

Berlin, 11. August 2009. Ohne den bevorstehenden Gerichtstermin am Donnerstag abzuwarten, hat der Dramatiker Rolf Hochhuth angekündigt, den Mietvertrag für das Berliner Ensemble mit dem Land Berlin fristlos zu kündigen, sofern ihm nicht am heutigen Dienstag die Probebühne aufgeschlossen wird. Das Schreiben ging im Namen der Ilse-Holzapfel-Stiftung an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), wie Birgit Walter in der Berliner Zeitung heute berichtet.

Hochhuth will die Proben für sein Stück "Sommer 14" fortsetzen, weil er seine bisherige Herberge, die Akademie der Künste, räumen muss. Mitte Juli hatte Hochhuth – wir haben es gemeldet – in dieser Angelegenheit eine einstweilige Verfügung eingereicht.

Rolf Hochhuth ist über die Ilse-Holzapfel-Stiftung Eigentümer des Theaters und hat dieses an das Land Berlin vermietet. Claus Peymann und sein Berliner Ensemble sind dort seit elf Jahren Untermieter. "Hochhuth und Peymann, Vermieter und Untermieter, haben eigentlich nichts miteinander zu tun, können sich aber nicht leiden und so tragen die Theatermänner mit den großen Namen ihren Streit gern öffentlich aus", schreibt Birgit Walter. Am Donnerstag treffen sich die Anwälte vor Gericht, weil Hochhuth eine sommerliche Nutzung der Bühne zusteht. Der Vertrag, der die Nutzung regelt, sieht allerdings Fristen vor, in denen Hochhuth seine Interessen anmelden muss. "Und nach allem, was man an Schriftsätzen lesen konnte, hat er die nicht eingehalten", so Walter.

Obwohl Hochhuth noch im Juni die Probebühne als Ersatz für die derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossene Hauptbühne angeboten worden war, hat er darauf nicht reagiert. Sein Anwalt weigert sich, daraus das Recht auf eine Kündigung abzuleiten. Diese hat Hochhuth allein aufgesetzt.

(dip)

 

 

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Kommentare  
Hochhuth kündigt: Peymann braucht den Mieterschutzbund
Da muß sich Peymann wohl mit dem Mieterschutzbund in Verbindung Setzen.
Hochhuth kündigt: Peymann sollte freiwillig gehen
Dass Rolf Hochhuth entgegen der der Weigerung seines eigenen Anwalts selber die schriftliche Kündigung an Claus Peymann aufgesetzt hat, finde ich schon wieder klasse.
Aus seiner Sicht die (folgerichtige) Konsequenz für die "innere Kündigung" die beiderseits bereits stattgefunden hat. Ich finde, Peymann sollte freiwillig gehen und anderswo sein Spiel weitertreiben!
Hochhuth kündigt: alles Schwachsinn
das ist doch alles schwachsinn. dieser grässliche hochhuth mit seiner hybris. der meint gar nicht peymann, sondern die kulturverwaltung. und hier die idioten im forum prügeln immer nur auf peymann ein, weil sie über keine eigenen denkorgane verfügen und nur den theaterkritischen mainstream nachplappern. rh hat sich damals im zeitalter der treuhandverdunkelung und offenen vermögensfragen trickreich in den besitz des theater gebracht und will nun das berühmte haus mit seinen mediokren machwerken bestücken. dann doch lieber peymann. der interessiert sich als alter theaterpopulist wenigstens für seine zuschauer. der hochhuth bloß für sich selbst.
Hochhuth kündigt: schwelgen darf man
oh ja. wär das schön....aber ich befürchte, dazu wird es nicht kommen...aber schwelgen darf man trotzdem...
Hochhuth kündigt: zeigen Sie Größe, Herr Peymann
Mensch Claus, zeig Größe, und gib dem Hochhuth das Theater für die paar Tage.

Es wäre Allen damit gedient. Herr Hochhuth kann sein Stück aufführen, Claus Peymann hätte gezeigt, dass ein Theaterimpressario auch großzügig sein kann, naja und der Kulturverwaltung, die mal wiéder versagt hat, wäre aus der Patsche geholfen...
....und das Theatervolk denkt wehmütig an Peter Zadek, Pina Bausch, Jürgen Gosch, Traugott Buhre und all die anderen und hofft, dass die im Himmel weiter machen. The show must go on.

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