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Literaturnobelpreisträger Günter Grass ist tot

Ein Held der bundesdeutschen Literatur

13. April 2015. Günter Grass ist tot. Er starb laut Mitteilung seines Verlages am Montag im Alter von 87 Jahren in Lübeck. Das meldet unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Der am 16. Oktober 1927 in Danzig geborene Grass wurde 1959 mit seinem ersten Roman "Die Blechtrommel" berühmt. Volker Schlöndorff verfilmte das Buch 1979. "Katz und Maus" (1961) und "Hundejahre" (1963) vervollständigten in den folgenden Jahren Grass' sogenannte Danziger Trilogie. 1999 erhielt Grass den Literaturnobelpreis.

Der Schriftsteller trat seit 1961, als Willy Brandt zum ersten Mal zum Spitzenkandidat der SPD gekürt worden war,  wiederholt als Wahlkämpfer für die SPD auf und wurde eine Zeitlang, gemeinsam mit dem Literaturnoblepreisträger Heinrich Böll, in der bundesdeutschen Öffentlichkeit als eine Art literarisches Gewissen betrachtet. Diese Rolle musste er spätestens 2006 aufgeben, als er öffentlich bekannte, Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, zu der er als 17jähriger 1944 eingezogen worden war.

Günter Grass, der auch als Bildhauer, Grafiker und Maler künstlerisch arbeitete, schrieb mehrere Dramen. Das bekannteste wurde Die Plebejer proben den Aufstand (1966), in dem er in der Figur des Chefs die Rolle von Bertolt Brecht beim Aufstand vom 17. Juni in der DDR kritisch darstellte. Das Stück wurde im Januar 1966 im West-Berliner Schiller Theater von Hansjörg Utzerath uraufgeführt.

"Die Blechtrommel" wurde mehrerere Male von verschiedenen Regisseuren für die Bühne adaptiert, alleine zweimal bisher im Jahr 2015. In Frankfurt am Main inszenierte Oliver Reese seine Romanfassung im Januar als One-Man-Show, im März 2015 kam die Fassung von Luk Perceval und Christina Bellingen mit der 70jährigen Barbara Nüsse als das Kind Oskar Matzerath am Hamburger Thalia Theater heraus. Bei der Premiere kam auch Günter Grass zum Schlussapplaus auf die Bühne.

(wikipedia / jnm)

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