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Offener Brief für Erhalt des Hörspiels in der ARD

9. Mai 2023. Die Berliner Akademie der Künste (AdK) fordert in einem Offenen Brief den Erhalt des Hörspiels in den Programmen der ARD.

Das Schreiben richtet sich an den ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke sowie an alle Intendant*innen und Programmdirektor*innen der ARD. Im Mittelpunkt steht die Forderung nach Beteiligung an einer von ARD-Seite angekündigten Neustrukturierung von Redaktionen und Programminhalten. Im Wortlaut heißt es: "Hatte sich die ARD seit den krisenhaften Vorgängen infolge der Schlesinger-Affäre nicht Transparenz, öffentlichen Dialog und Stärkung der kontrollierenden Gremien auf die Fahnen geschrieben? Und jetzt soll ein Gremium aus wenigen ARD-Fachredakteur:innen über Wohl und Wehe einer künstlerischen Gattung entscheiden, die mit der Gründung des Rundfunks vor 100 Jahren entstanden und seitdem als dessen originäre Kunstform aufs engste mit diesem verbunden ist. Doch nichts dringt aus diesen Kommissionen nach außen."

Mit dem künstlerischen Hörspiel sei ein bedeutendes Kulturerbe zu schützen. Es gehe dabei nicht nur um Archive umfangreichster Art, sondern auch um ein lebendiges Produktionsnetzwerk für Autor*innen, Komponist*innen, Regisseur*innen und Schauspieler*innen.

Unterzeichnet haben neben der AdK die folgenden Institutionen: der Verband der Theaterautor:innen (VTheA), der Verband Deutscher Bühnen- und Medienverlage (VDB), der Verband der Hörspielregie (VdHR), der Deutsche Drehbuchverband (DDV), der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Hans-Flesch-Gesellschaft.

Sie fordern konkret:
"– Schluss mit Intransparenz im Umstrukturierungsprozess in Bezug auf Hörspielproduktionen und Offenlegung der kulturellen Agenda der jetzt erfolgenden Schritte.
– den öffentlichen Dialog über die Neustrukturierung unter Einbeziehung von Künstler*innen, Verbänden und Verlagen.
– Pflege und Erhalt der Hörspielgattung in seiner Vielfalt der Strukturen und Inhalte. Auch das Anspruchsvolle und Sperrige muss erhalten bleiben, jenseits vom Klickzahlen-Primat. Wir fordern weiterhin Vertiefung und dreidimensionale Wahrnehmung und Beleuchtung der Welt.
– Erhalt des kulturellen Erbes, Pflege und Veröffentlichung der Archive.
– Verantwortung gegenüber der künstlerischen Gattung und Respekt
gegenüber den Künstler*innen, die sie erschaffen.
– Erhalt der Hörspiel-Fachredaktionen."

(AdK / miwo)

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