Passt schon

12. Juni 2013. Der Intendant der Salzburger Festspiele Alexander Pereira bleibt künstlerischer Leiter in Salzburg bis einschließlich Sommer 2014. Das beschloss laut einem Bericht der Wiener Tageszeitung Die Presse (12.6.2013) gestern das Kuratorium der Festspiele.

Eine Entscheidung war nötig geworden, nachdem bekannt geworden war, dass Pereira ab 2015 die Leitung der Mailänder Scala übernehmen wird und direktemang mit der Planung beginnen müsse. Dem entgegen hatte der Salzburger Bürgermeister und Kuratoriumsmitglied Heinz Schaden gefordert, Pereira abzulösen, weil der Intendanten-Vertrag keine Nebentätigkeit oder gar Doppelfunktion erlaube.

Der gebürtige Wiener Pereira, dessen Vertrag noch bis zum Jahre 2016 läuft, wird nun schon nach den Festspielen im kommenden Jahr Salzburg verlassen. Ihm folgt interimistisch der derzeitige Schauspieldirektor der Festspiele Sven-Eric Bechtolf nach. Bechtolf soll als "künstlerischer Direktor" germeinsam mit der Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler als "kaufmännischer Direktorin" das Unternehmen leiten. Ausdrücklich jedoch nicht als Intendant, wie das Kuratorium eigens betonte. Dabei wird auch Rabl-Stadlers Position für die Jahre ab 2015 neu ausgeschrieben werden. Für 2017 wird jetzt nach einer/-m neuen Intendantin/-en gesucht.

(Die Presse / jnm)

 

Ein Kommentar von Reinhard Kriechbaum zur Entscheidung des Kuratoriums

mehr meldungen

Kommentare  
Bechtolf leitet Salzburg: nicht als Intendant
Was wird jetzt aus dem "Gründgens-Ära"-Wiederauferstehungs-Modell in Düsseldorf, wenn Bechtolf bis 2017 in Salzburg bleiben muss? Und welchen Anteil am "Fröhlichen Weiterwurschteln" in Salzburg hat der "gute Geist" von Düsseldorf, der im Vorwort des Spielzeitheftes des Düsseldorfer Schauspielhauses (Planungsstand: 22. April 2013) den "Kommissarischen" schon mal weglässt und mit „Manfred Weber, Intendant“ unterschreibt? Also schon weiter ist als Bechtolf, der zwar interimistisch leiten darf, aber nicht „als Intendant“. Salzburg ist ein überflüssiges Popanzfestival und irgendwie egal, wer es leitet. Das Düsseldorfer Schauspielhaus dagegen ist ein schönes "Kaff-Kunst"-Theater, im besten Sinne. Leider beschäftigt es sich derzeit am liebsten mit sich selbst. Sogar auf der Bühne wie bei „Kasimir und Karoline“. Und es ist ein Karrierebeschleuniger für einen „ewigen Stellvertreter“, der es fertigbringt 17 (!) Jahre nach der Premiere, „Kunst“ als Gastspiel nach Düsseldorf einzuladen, um mit Hilfe von drei gealterten Schaubühnenstars Auslastungserfolge zu erzielen. Mit dicken Männern, die man im Sommer eher in Salzburg vermutet und deshalb nicht hinfährt.
Kommentar schreiben