Burghofbühne Dinslaken von Einsparungen bedroht
Ein Fünftel des Etats soll wegfallen
19. November 2015. Die nordrhein-westfälische Burghofbühne Dinslaken ist in ihrer Existenz bedroht. Wie das Landestheater mitteilt, plant der Kreis Wesel eine stufenweise Reduzierung seiner Mitgliedsbeiträge über 5 Jahre ab 2017 um 20 Prozent jährlich. Dieser Ausfall sei für das Haus finanziell nicht zu kompensieren, schreibt Intendant Mirko Schombert (seit 2014 in Dinslaken) in der Pressemitteilung.
Der Kreis Wesel zahlt, nach Angaben des Theaters, zurzeit jährlich Mitgliedsbeiträge in Höhe von ca. 290.000 Euro und stellt damit ca. 20 Prozent des Haushalts der Burghofbühne Dinslaken bei einem Gesamtetat von ca. 1.500.000 Euro. Das Land NRW zahlt Mitgliedsbeiträge in Höhe von ca. 724.000 Euro (ca. 47 Prozent), die Stadt Dinslaken ca. 53.000 Euro (ca. 3 Prozent). Das Theater selbst erwirtschaftet knapp 30 Prozent Eigenerlöse mit rund 250 Vorstellungen im Jahr, sowohl im Abendspielplan als auch im Kinder- und Jugendtheaterbereich, im Kreis und bundesweit.
Mit ihrer Bürgerbühne, der Unterstützung der Flüchtlingsunterkunft "Fliehburg" und anderen Initiativen sowie mit theaterpädagogischen Angeboten und dem Modell für kostenlose Theatervorstellungen für alle Kindergartenkinder ("Jedem Kind einen Theaterbesuch") engagiert sich die Burghofbühne Dinslaken auch sozialpolitisch. Unterstützer der Burghofbühne können die Onlinepetition Rettet die Burghofbühne Dinslaken unterzeichnen.
(Burghofbühne Dinslaken / chr)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
- 27. April 2024 Theater Rudolstadt wird umbenannt
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
neueste kommentare >
-
Schimmelreiter/Hauke Haiens Tod, Berlin Verzaubert
-
FIND-Abschluss, Berlin Bereicherung
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Machtpositionen
-
Woyzeck, Leipzig Widersprüchlich
-
Woyzeck, Leipzig Perfektes Gesamtkunstwerk
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Differenzierungen
-
Pygmalion, Berlin Beseelte Leiber
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Realität
-
RCE, Berlin Mehr als überzeugend
-
RCE, Berlin Geglückt
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
Aber ja! Wer da aufhört zu fördern schädigt den Boden und die Grundlage der Kulturnation.
Mein Bild vom Landestheater ist geprägt von Jahrzehnten eigener Erfahrung in diesem Bereich und wenn wir nicht mehr realistisch auf die Gegebenheiten gucken, haben wir schon verloren. Und dass an anderen Häusern womöglich schlechtere Arbeit gemacht wird ist ja nun auch kein Argument. Und ja, das mit den 30 Prozent war sicher polemisch und keine reale Prozentangabe von was auch immer. Ich bin nur wirklich dafür, nicht so zu tun, als ob alles, was Landestheater in "ausgelutschten" Hallen zeigen, höchste kulturelle Wertigkeit hat (künstlerisch, inhaltlich, schauspielerisch, wie auch immer). Dass die Zuschauer in der Provinz irgendetwas nicht verstehen oder nicht goutieren würden ist genauso falsch wie an anderen Orten. Wer ins Theater geht um einzuschlafen sollte halt lieber zuhause bleiben. Das Großartige an Theater in solchen Orten ist es ja gerade, dass wir mit einfachsten Mitteln spannende, interessante und mitreissende Aufführungen zeigen können. Neben Geld (Politiker) braucht es eben auch Mut (Künstler) und Interesse (Zuschauer) von allen Beteiligten.
Wenn ich das richtig sehe, scheint mir die Burghofbühne in der Tat künstlerisch auf einem richtigen Weg zu sein. Weiter so!